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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 170 —<br />

Luft war völlig still. Man hörte das Geriesel der dürren<br />

Nadeln, die in der feuchten Luft zu Boden fielen,<br />

und die behutsamen Tritte der Füchse, die nach ihren<br />

Bauen schlüpften. Über den Wald hin zogen bisweilen<br />

einige Krähen, deren unmelodisches Geschrei in der<br />

dicken Luft dumpf verhallte.<br />

Eine gute halbe Stunde mochte der Maulwurffänger<br />

tüchtig ausgeschritten sein, als die Waldung lichter<br />

wurde und einzelne helle, mit dunstigen Ringen umgebene<br />

Punkte die Nähe eines benachbarten Ortes ankündigten.<br />

Ein <strong>des</strong> Weges minder kundiger Wanderer<br />

würde auf diese freundlich lockenden Zeichen zugeschritten<br />

sein, Heinrich aber wendete sich, nachdem<br />

er den Wald verlassen hatte, zur Rechten und schlüpfte<br />

hart an den letzten Bäumen hin, bis die Lichter<br />

weit zur Linken dämmerten. Nun senkte sich der Boden,<br />

die scharfe Waldzunge fiel in ein Thal <strong>oder</strong> eine<br />

Niederung ab und verlor sich in wolkigem Dunst.<br />

Behend lief Heinrich die schlüpfrige Lehne hinunter,<br />

übersprang einen Bach und gelangte nun auf einen<br />

hohen Damm, hinter welchem unter rollendem Nebelgewölk<br />

ein breiter Wasserspiegel sichtbar ward. <strong>Die</strong>sen<br />

entlang schritt der Maulwurffänger, bis ein zweiter<br />

kaum fußbreiter Damm quer durch den kleinen<br />

See lief und ihn in zwei fast gleiche Hälften theilte.<br />

Obwohl kein Fußsteig über diesen schmalen und vom<br />

Niederschlag der feuchten Dünste äußerst schlüpfrigen<br />

Damm führte, wagte sich Heinrich doch darauf und

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