Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
— 1336 — aus ihrem dunkeln Bereiche sind alle diejenigen hervorgegangen, die in spätern Jahren die Stützen und Träger des uralten Geschlechtes der Grafen Boberstein sein und bleiben sollen. Es lebe also die Gesindestube!« Des Maulwurffängers Antrag fand lebhafte Unterstützung; ehe man jedoch zur Ausführung schritt in der Weise, wie Pink-Heinrich es vorschlug, schickte der Kapitän seinen Merkur Gildert erst als Gesandten an die Bewohner der Gesindestube ab, um diese auf den ihrer wartenden Besuch vorzubereiten und die Dienstboten während der Dauer desselben zu entfernen. Mit lautem Hurrah kehrte der junge Matrose zurück, verkündete der zahlreichen Gesellschaft, daß Leberecht und Marie bis zu Thränen gerührt dem verheißenen Besuche ihrer großmüthigen Beschützer erwartungsvoll entgegensähen und sich innigst darauf freuten. Unverweilt brach nun die Versammlung unter Vortritt mehrerer Bedienten auf, die jedoch an der Zuschlagthüre der Gesindestube die Weisung erhielten, sich wieder zu entfernen. Elwire, von Jugend, Glück und Schönheit strahlend, geleitete den alten Wenden, der lächelnd seine feenhafte Führerin betrachtete. Herta mit Aurel, Bianca und Vollbrecht, und hinter diesen die Übrigen schlossen sich paarweise an und nahmen,
— 1337 — wie sie einander folgten, Platz auf Schemeln und Bänken an der langen fichtenen Tafel, an deren beiden Enden lohende Kienspäne brannten, wie dies seit Jahrhunderten gebräuchlich war. Am obersten Ende quervor auf etwas erhöhtem Stuhl, dem einzigen, den es in diesen Räumen gab, mußte der greise Wende, der Held des Tages, niedersitzen, von Herta und Elwire umgeben. Diesem gegenüber am untersten Ende auf der Ofenbank saß die blinde Marie zwischen Leberecht und Eduard. Aurel ließ von Paul und Gilbert einige Karaffen edlen Weines holen, um die Gesundheit Sloboda’s in diesen Umgebungen mit den Versammelten zu trinken. Lebhaft und herzlich fielen alle in das wohlgemeinte Hoch ein. Als es wieder ruhig geworden war, erhob sich Aurel nochmals um der Gesellschaft seine Verlobung mit Elwire anzukündigen. Dabei ergriff Gilbert rasch die Gelegenheit, um seine schöne, zukünftige Kapitänin leben zu lassen und auf ihr Wohl mehr als ein Glas zu leeren. »Der vorlaute Bursche hat Recht,« sagte Aurel, da einige noch Zweifel in den schon früher ausgesprochenen Entschluß des Grafen zu setzen schienen. »Es ist mein fester Wille, nach dem Pfingstfeste aus Eurer Mitte zu scheiden, meine Lieben! Ich werde mein Schiff ›die Hoffnung‹ wieder besteigen, aber diesmal nicht allein. Ein Engel, ein Engel des Glückes, der Liebe, des Friedens wird mich begleiten. Elwire wird mein Weib
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wie sie einander folgten, Platz auf Schemeln und Bänken<br />
an der langen fichtenen Tafel, an deren beiden Enden<br />
lohende Kienspäne brannten, wie dies seit Jahrhunderten<br />
gebräuchlich war. Am obersten Ende quervor<br />
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in diesen Räumen gab, mußte der greise Wende, der<br />
Held <strong>des</strong> Tages, niedersitzen, von Herta und Elwire<br />
umgeben. <strong>Die</strong>sem gegenüber am untersten Ende auf<br />
der Ofenbank saß die blinde Marie zwischen Leberecht<br />
und Eduard. Aurel ließ von Paul und Gilbert einige Karaffen<br />
edlen Weines holen, um die Gesundheit Sloboda’s<br />
in diesen Umgebungen mit den Versammelten zu<br />
trinken. Lebhaft und herzlich fielen alle in das wohlgemeinte<br />
Hoch ein.<br />
Als es wieder ruhig geworden war, erhob sich Aurel<br />
nochmals um der Gesellschaft seine Verlobung mit Elwire<br />
anzukündigen. Dabei ergriff Gilbert rasch die Gelegenheit,<br />
um seine schöne, zukünftige Kapitänin leben<br />
zu lassen und auf ihr Wohl mehr als ein Glas zu<br />
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»Der vorlaute Bursche hat Recht,« sagte Aurel, da<br />
einige noch Zweifel in den schon früher ausgesprochenen<br />
Entschluß <strong>des</strong> Grafen zu setzen schienen. »Es ist<br />
mein fester Wille, nach dem Pfingstfeste aus Eurer Mitte<br />
zu scheiden, meine Lieben! Ich werde mein Schiff<br />
›die Hoffnung‹ wieder besteigen, aber diesmal nicht allein.<br />
Ein Engel, ein Engel <strong>des</strong> Glückes, der Liebe, <strong>des</strong><br />
Friedens wird mich begleiten. Elwire wird mein Weib