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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1332 —<br />

»Wir leben doch in einem herrlichen Landstriche, Gott<br />

segne ihn ewiglich!«<br />

»Ist es mir doch, als wäre die Geschichte erst gestern<br />

passirt,« bemerkte der Maulwurffänger, nachdenklich<br />

den Ort betrachtend, wo er rastete. »Ja, Freunde, ich<br />

möchte einen körperlichen Eid ablegen, daß wir uns<br />

genau auf der Stelle befinden, vor welcher vor nunmehr<br />

dreiundvierzig Jahren Graf Magnus das liebliche<br />

Haideröschen entführte! Dort liegt die Meierei, ihre<br />

weißen Schornsteine aus den Saftgrün der Buchen<br />

glänzend emporstreckend, und jenseits der bewaldeten<br />

Hügelkette führt die Straße nach dem Zeiselhofe!<br />

Wer hätte damals gedacht, daß dieser freche Raub eines<br />

leibeigenen Mädchens so viel Unglück über die hohe<br />

Familie <strong>des</strong> Räubers verhängen und ein ganzes Geschlecht<br />

beinahe dem zeitlichen und ewigen Untergange<br />

nahe bringen würde! – O die Wege <strong>des</strong> Herrn sind<br />

wunderbar, aber immer, immer gerecht!«<br />

»Immer gerecht!« wiederholte Schlenker, der durch<br />

lebhaftes Kopfnicken dem Maulwurffänger seinen Beifall<br />

zu erkennen gab. Gregor stieß ein trockenes, »natürlich«<br />

aus und haspelte neben dem stark ausschreitenden<br />

Bruder die Berglehne vollends hinan.<br />

Trotz Schlenkers Abmahnen, der seiner lahmen Arme<br />

wegen alles Klettern vermeiden mußte, und den<br />

Maulwurffänger auch nicht mehr die nöthige Gewandtheit<br />

zutraute, schwang sich Pink-Heinrich doch

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