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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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und ließ wohlgemuth sein scharfes Auge über die malerische<br />

Gegend gleiten, die fern und nah dem Schauenden<br />

entgegentritt. Von der Frühlingssonne hell beschienen<br />

lagen die hügeligen Niederungen der Lausitz<br />

zu seinen Füßen bis an den dunklen Saum der<br />

Haide. <strong>Die</strong> Lan<strong>des</strong>krone mit ihrem gespaltenen Gipfel<br />

und dem weißen Thurme ragte hoch aus der Ebene,<br />

zu ihrer Linken im breiten Thal der Neisse glänzten<br />

die Thürme und alterthümlichen Giebel von Görlitz,<br />

und darüber in blauer Ferne schloß die schimmernde<br />

Kette der schneebedeckten Sudeten das reizende Landschaftsbild.<br />

Nachdem der Mann mit den Drähten sich geraume<br />

Zeit an der prächtigen Aussicht gelabt und während<br />

dem seine Pfeife vollends ausgeraucht hatte, streckte<br />

er sich auf ein Mooslager hin, das etwa auf der Mitte<br />

der Plattform in einer unbedeutenden Vertiefung bereitet<br />

war. <strong>Die</strong>se Vertiefung hatte die Form einer liegenden<br />

Menschengestalt von riesiger Größe und schien<br />

künstlich in das harte Gestein gemeißelt zu sein.<br />

Hier verbarg er einen Theil seiner Drähte unter das<br />

Moos, legte dann seinen Quersack darauf, drückte die<br />

Mütze über die Augen und überließ sich sorglos einem<br />

festen Schlafe.<br />

Nach ungefähr einer Stunde, während der unser Bekannter<br />

in der stillen sonnenwarmen Luft ganz ruhig<br />

geschlummert hatte, ward er durch näherkommen<strong>des</strong><br />

Jubeln, Lachen, Schreien und die quäkenden Töne

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