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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1254 —<br />

Beide Männer traten jetzt in den Kerker. Blutrüssel,<br />

den die entsetzliche Wucht <strong>des</strong> eben verübten Verbrechens<br />

fast zu Boden drückte stöhnte in unarticulirten<br />

Tönen und schüttelte sein wüstes, blutbeflecktes Haupt<br />

wie ein wil<strong>des</strong> Thier.<br />

»Tritt zurück, Kannibale!« befahl Aurel, seinen Arm<br />

mit Abscheu gegen den Unmenschen ausstreckend.<br />

»Wo ist Dein Gefährte?«<br />

»Er . . . schläft, murmelte der Mörder.«<br />

»Wo aber? Das Lager ist ja leer?«<br />

»Dort . . . hinter . . . dem Ofen,« stotterte Blutrüssel,<br />

indem er sich wieder auf den Tisch setzte, der unter<br />

seiner Körperlast knackte.<br />

»Dort?« wiederholte der Kapitän, schnell gegen den<br />

Ofen vorschreitend. »Ist ihm etwas zugestoßen?«<br />

»Beim Teufel ja!« schrie Blutrüssel in einem Anfalle<br />

wahnsinnigen Humors auf und brach in ein schallen<strong>des</strong><br />

Gelächter aus. »Es ist ihm so viel zugestoßen, daß<br />

er sich verblutet hat.«<br />

<strong>Die</strong>se scharf und gellend ausgestoßenen Worte vernahm<br />

Herta. Sogleich folgte sie den vorangegangenen<br />

Männern in den Kerker, stützte sich auf Vollbrechts<br />

Arm und sagte leise zu dem Geschäftsführer:<br />

»Kommen Sie, kommen Sie, ehe er stirbt!«<br />

Aurel stieß an die Füße <strong>des</strong> Getödteten. Er kniete<br />

nieder, ergriff seine Hand, sah die Blutlache, die ihn

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