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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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sich und wollte dem lieben Gott auch etwas zum Possen<br />

thun. Und er nahm Brosamen und warf sie in seine<br />

Stiefel und schritt einher, indem er so Gottes Gabe mit<br />

Füßen trat. Deswegen entführte ihn bald ein Wagen in<br />

die Luft, und er fährt dort seiner Bosheit wegen noch<br />

bis zum heutigen Tage umher.«<br />

»Besten Dank, mein liebes Röschen,« sagte Ehrhold.<br />

»Ich erkläre hiermit die Spinte für geschlossen, damit<br />

nicht Einer <strong>oder</strong> der Andere auf schlechte Gedanken<br />

komme, sondern ein Jeglicher als rechtgläubiger Christ<br />

den Heimweg antrete. Gute Nacht, meine lieben, ehrenwerthen<br />

Gäste!«<br />

Ehrhold gab das Zeichen zum Aufbruch, Alle reichten<br />

ihm und seiner Frau beim Abschiede die Hand, bedankten<br />

sich für gute Bewirthung und heitere Unterhaltung,<br />

und verließen, die Mädchen schirmend umgebend,<br />

das Bauernhaus.<br />

8. DER TODTENSONNTAG.<br />

<strong>Die</strong> warme Märzsonne am wolkenlosen Himmel<br />

machte den Schnee auf den Gebirgen schmelzen und<br />

ließ zahllose Bäche über Wiesen und Saatfelder rieseln,<br />

daß überall schon an den bewässerten Stellen<br />

zarte Keime eines frischen, erquickenden Grüns aus<br />

der Erde hervorsproßten. Auch die Saalweiden enthüllten<br />

ihre weichen honiggelben, süßduftenden Blüthen<br />

der milden Luft und ragten hie und da an den bewaldeten<br />

Bergen über die noch dürren Gesträuche wie

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