Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
— 1248 — nennen – ja bei dem Fluch aller Flüche, das macht mir Vergnügen, das ergetzt mich, wie’s etwa den Teufel ergetzen mag, wenn er ein schuldloses Seelchen in sein Netz gelockt hat!« Mit harter Faust packte Klütken-Hannes seinen Verführer am Arm und schüttelte ihn heftig, indem er ihm zurief: »Du kanntest also meine Abstammung? Du wußtest wirklich, daß eine verzweifelte Mutter um mich weinte?« »Ob ich es wußte! –« »Und hattest kein Mitleid mit ihr, mit mir?« »Ich hatte Geld, viel Geld, gnädiger Herr Graf und Mitgefangener, und wenn ich Geld hatte, so kannte ich das Wort ›Mitleid‹ niemals.« »Wie kam es, daß Du mich späterhin verließest?« fuhr Klütken-Hannes mit kalter Inquisitorstimme fort, den abscheulichen Mörder zu verhören. »Denn ich erinnere mich erst, Dich in spätern Jahren, als ich schon Comptoirdiener war, gesehen zu haben.« »Das ging sehr einfach zu, mein Vortrefflichster. Du warst ein hübscher, kräftiger Junge mit prächtigen Haaren und einem allerliebsten frischen Gesichtchen. Eine herumziehende Schauspielerbande fand Dich liebenswürdig, machte mir annehmbare Anträge und so schlug ich Dich für ein gutes Handgeld los. Du wirst billig sein und mir dies nicht verdenken! – Ich hatte es satt, die Kindermuhme zu spielen und Dich bei meinen
— 1249 — Wanderungen auf den Armen herumzuschleppen. Im Grunde bist Du mir sogar vielen Dank dafür schuldig, denn ich konnte Dich, straf’ mich Gott, abstechen, wie eine Gans, die Vollmacht dazu war mir gegeben! Aber ich hatte mich in Dein Lärvchen vergafft, und so ließ ich Dich denn leben.« »Um mich langsam und desto sicherer zu tödten! Um mich dem ewigen Verderben zu opfern!« rief Klütken- Hannes aus. »Und dafür, meinst Du, dafür soll ich Dir jetzt dankbar sein?« »Als guter und treuer Kumpan, beim Element, ja! Das ist Sitte und Brauch bei allen honetten Leuten.« »Wir sind nicht honette Leute, wird sind Elende – Verbrecher!« »Oho! Verbrecher sind auch honett. Oder haben wir nicht honett gehandelt mit – mit – den beiden Brüdern?« Klütken-Hannes fühlte, daß sein Blut sich mehr und mehr empörte. Er vermochte sich nicht mehr zu zügeln. Einen Schritt zurücktretend, knirschte er mit den Zähnen und spie dem Abscheulichen den Geifer der Wuth in’s Gesicht. »Nimm das für Deine Judasdienste,« rief er ihm zu, »und verflucht will ich sein, wenn ich von dieser Stund’ an noch einen Bissen Brod mit Dir theile! Wenn ich je wieder Deine vermaledeite Hand berühre!«
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Mitgefangener, und wenn ich Geld hatte, so kannte ich<br />
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»Wie kam es, daß Du mich späterhin verließest?«<br />
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Comptoirdiener war, gesehen zu haben.«<br />
»Das ging sehr einfach zu, mein Vortrefflichster. Du<br />
warst ein hübscher, kräftiger Junge mit prächtigen<br />
Haaren und einem allerliebsten frischen Gesichtchen.<br />
Eine herumziehende Schauspielerbande fand Dich liebenswürdig,<br />
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