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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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»Hurrah, ho!« riefen die jungen Burschen und<br />

schwenkten ihre Mützen, und die Mädchen fielen plaudernd<br />

über einander her, als hätten sie sich die wichtigsten<br />

Dinge mitzutheilen. Röschen aber nahm ihre vorige<br />

hausmütterliche bequeme Stellung wieder ein und<br />

sagte mit der freundlichsten Miene von der Welt: Zum<br />

Schluß der Spinte das Mährchen von<br />

Diter Bernhard.<br />

»Es war aber einmal ein vornehmer, frommer Herr<br />

mit Namen Diter Bernhard, so fromm, daß er seine<br />

Kleidung in die Sonnenstäubchen hängen konnte, ohne<br />

zu fürchten, daß sie auf die Erde fielen. Er ging jeden<br />

Sonntag in die Kirche und erblickte dort einst den<br />

Teufel hinter dem Altare sitzen, wie er die Namen derjenigen<br />

auf eine Kuhhaut schrieb, welche in der Kirche<br />

schliefen. Der Teufel hatte aber die Haut ganz und gar<br />

vollgeschrieben und fing sie daher an mit den Zähnen<br />

auszudehnen, damit er noch mehr aufschreiben könnte.<br />

Sie entschlüpfte ihm aber auf einmal und er schlug<br />

mit dem Kopfe so an die Wand hinter sich, daß ihm<br />

ein Zahn ausfiel. Hierbei konnte sich Diter Bernhard<br />

<strong>des</strong> Lachens nicht enthalten. Weil er aber in der Kirche<br />

gelacht hatte, so rechnete ihm dies der liebe Gott als<br />

eine große Sünde an. Als Diter Bernhard nach Hause<br />

gekommen war, wollte er seine Kleidung wieder in die<br />

Sonnenstäubchen hängen, aber diese hielten sie nicht<br />

mehr und sie fiel dort zur Erde. Darüber erzürnte er

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