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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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zur Erkenntniß seiner Frevelthat bringen und ihn der<br />

Reue zuführen kann, so ist es der Anblick seiner beklagenswerthen<br />

Mutter. Ich werde Sie begleiten.«<br />

Herta drückte dem Neffen dankend die Hand.<br />

»Nicht wahr, Sie eilen?«<br />

»Sobald Sie wünschen, können wir aufbrechen.«<br />

»Auf morgen denn?«<br />

»Ich bin bereit.«<br />

»Herta! Theure Großmutter!« schluchzte Elwire.<br />

»Fürchte nichts, mein Kind! Ich bin durch ein Leben<br />

voll Schrecknisse an das Entsetzliche gewöhnt. Ich<br />

werde auch dies ertragen, ich werde die Zusammenkunft<br />

mit meinem Sohne, der . . . ein Mörder . . . geworden<br />

ist, . . . still überleben.«<br />

Thränen erstickten ihre Stimme. Sie verbarg ihr Gesicht<br />

in den Locken der schmerzlich bewegten Enkelin.<br />

»Nehmen Sie mich mit, Großmutter,« sagte Elwire<br />

nach einiger Zeit und sah bittend mit ihren großen von<br />

Thränen verschleierten Augen zu Herta auf, vor der sie<br />

kniete.<br />

»Aber mein Kind!«<br />

»Bitte, nehmen Sie mich mit!« flehte das schöne<br />

Mädchen dringender. »Ich sterbe vor innerer Angst,<br />

wenn ich allein zurückbleiben soll!«<br />

»Liebe Elwire,« sagte Aurel, indem er die Weinende<br />

sanft aufhob und sie nöthigte, an Hertas Seite niederzusitzen,<br />

»es würde Dich zu heftig erschüttern! Du bist

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