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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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vorzubereiten, ihr beizubringen, in welchem Zustande<br />

der Erniedrigung Klütken-Hannes betroffen worden<br />

war, wie man einen tief gesunkenen Verbrecher in ihm<br />

gefunden habe!<br />

Herta bedurfte geraumer Zeit, um dies neue Unglück,<br />

das alle früheren harten Prüfungen und Schicksalsschläge<br />

noch zu übertreffen schien, mit der ihr eigenen<br />

schönen Seelenruhe und wahrhaft christlichen<br />

Ergebenheit zu ertragen. Sobald sie sich aber daran gewöhnt<br />

und mit dem Gedanken vertraut gemacht hatte,<br />

daß ihr unseliger Sohn ein verabscheuungswürdiger<br />

Brudermörder geworden sei, war sie auch schnell<br />

entschlossen und einig mit sich über das, was ihr zu<br />

thun jetzt obliege.<br />

»Also in Boberstein lebt der Unglückliche?« sagte<br />

Herta mit gepreßter Stimme, »und wenn mein Herz<br />

dabei brechen, wenn ich auf der Stelle vor Gram und<br />

Kummer sterben sollte, noch einmal ihn sehen, vielleicht<br />

mit einem Blick meines Mutterauges ihn trösten<br />

muß ich!«<br />

»O stehen Sie ab davon!« bat Elwire, deren Schmerz<br />

sich in einer Fluth von Thränen Luft machte. »Es muß<br />

Sie tödten!«<br />

»Halte mich nicht, liebes Kind, es ist meine Pflicht!«<br />

Elwire fiel schluchzend der Großmutter um den Hals<br />

und bedeckte sie mit Küssen.<br />

»<strong>Die</strong> Tante hat Recht,« sagte der Kapitän nach einer<br />

Pause. »Wenn irgend etwas den unglücklichen Mann

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