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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1209 —<br />

»Meine Schuldigkeit, gnädigster Herr.«<br />

»Werden Sie mir nicht auch den Rücken kehren nach<br />

diesem Unglück?«<br />

»Warum sollte ich? Sie sind ja gütig gegen mich, wie<br />

früher.«<br />

»Ich werde aber sehr mürrisch, zänkisch, herrisch,<br />

vielleicht gar tyrannisch werden, denn ich hasse die<br />

Menschen, weil sie mich hassen und betrogen haben.«<br />

»Nicht doch, Herr am Stein! Nun und wenn auch bisweilen<br />

wirklich die böse Stunde Sie überfällt, so werde<br />

ich armes Kind durch meine Possen den garstigen<br />

Feind aus dem Felde zu schlagen bemüht sein, und geben<br />

Sie Acht, er weicht! Meine Blicke kann er nicht<br />

ertragen. Was meinen Sie?«<br />

Bianca kniete vor Adrian nieder, der noch ihre Hand<br />

gefaßt hielt, und ließ einen jener schmelzenden, seelenbezaubernden<br />

Blicke auf ihn fallen, über welche die<br />

Sirene nach Belieben verfügen konnte.<br />

»Was könnte Ihnen unmöglich sein, entzücken<strong>des</strong><br />

Kind!« erwiederte der Graf. »Ich glaube, Sie können<br />

Todte erwecken und Verdammte selig machen!«<br />

»O nein, so umfassend ist meine Macht nicht,« versetzte<br />

die Schöne lächelnd und die Liebkosungen ihres<br />

Gebieters ohne Sträuben duldend, was sie bisher<br />

noch nie gethan hatte. »Höchstens vermag ich Kranke<br />

zu heilen und mürrischen Trotzköpfen ein freundliches<br />

Lächeln abzugewinnen. Begeben Sie sich unter meine

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