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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1191 —<br />

fahrend, schreiende Seufzer ausstoßend und von Zeit<br />

zu Zeit die blutunterlaufenen Augen rollend, so saß<br />

Klütken-Hannes am Boden der Hütte.<br />

Eine endlose, für Alle gleich entsetzliche Nacht umfing<br />

Gefangene und Wachthaltende. Als es zu grauen<br />

begann, kamen Martell und Aurel von ihrem Nachtspaziergange<br />

wieder zurück. Man wartete nun vollends<br />

den Tag ab und brach dann, die Verbrecher in der Mitte,<br />

nach Boberstein auf.<br />

61. DER URTHEILSSPRUCH.<br />

In derselben Nacht hatte Adrian einen sonderbaren<br />

Traum.<br />

Er wandelte einsam durch die Säle seiner Fabrik.<br />

<strong>Die</strong> Maschinen standen still, kein Arbeiter war zu sehen,<br />

dennoch aber hörte er das Schwirren der Räder<br />

und Spindeln, und eine leichte Wolke feinen Wollstaubes<br />

umhüllte ihn. Er konnte nicht unterscheiden, ob es<br />

Tag <strong>oder</strong> Nacht war, denn obgleich die Lampen nicht<br />

brannten, glühten und leuchteten doch die gläsernen<br />

Kugeln, welche sie umgaben, und ein röthliches scharfes<br />

Licht strahlte von ihnen aus. Auch der Himmel<br />

war hell und durchsichtig blau wie am Tage, nur schien<br />

es, als sei statt der Sonne der Mond aufgegangen.<br />

<strong>Die</strong> goldglänzende Kugel wärmte nicht, ihr Licht war<br />

kalt und farblos. Wie bläuliches Feuer durchströmte es<br />

die umliegende Haide und spiegelte sich in den schimmernden<br />

Wellen <strong>des</strong> See’s.

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