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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1190 —<br />

»Ich kenne Euch nicht,« sagte Blutrüssel mürrisch.<br />

»Das beweist mir, daß Du für Dein schlechtes Gewerbe<br />

nicht das tauglichste Subject bist. Hättest meiner<br />

Seele ’was Besseres werden können! Aber freilich der<br />

Wächterdienst im Raubhause –«<br />

»Im Raubhause?«<br />

»Ei ja doch! Dazumal warst Du zwar auch kein Ausbund<br />

von Schönheit, aber doch ein fixer Bursche, dem’s<br />

Maul auf dem rechten Flecke stand. Zu dem Besuche<br />

beim ›Fürsten der Haide‹ zündetest Du mir die schlüpfrige<br />

Treppe voran.«<br />

»Hm! Ihr seid also der berühmte Maulwurffänger<br />

vom Todten? Dachte, der Satan hätte Euch längst das<br />

Genick umgedreht.«<br />

»Wäre ich so eng mit ihm befreundet, wie Du, dann<br />

hätte er mir diesen Liebesdienst wahrscheinlich erwiesen.<br />

So aber hielt ich es lieber mit seinem mächtigen<br />

Erbfeinde und der geleitete mich noch immer an seiner<br />

starken Hand durch alle Fährnisse dieses wechselvollen<br />

Lebens.«<br />

Blutrüssel murmelte unverständliche Worte in den<br />

Bart. Der Maulwurffänger warf einen Blick auf den verwahrlosten<br />

Sohn der engelguten Herta, und wiewohl<br />

es ihn drängte, einige Worte an den doppelt Unglücklichen<br />

zu richten, unterließ er es doch, um die Seelenleiden<br />

<strong>des</strong> Armen nicht zu vermehren. In sich versunken,<br />

regungslos, nur zuweilen mit den warzenbedeckten<br />

Händen krampfhaft in sein verworrenes Haar

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