Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes
— 1180 — »Mit wie vielen Stichen willst Du zur Hölle fahren, verrückter Teufel?« schrie ihm der bestialische Mensch in’s Ohr. »Geschwind, thu’s Maul noch einmal auf, eh’ ich einen Schlund daraus mache; denn fort mußt Du, durch Stahl oder Gift, das ist unser Geschäft!« »Erbarmen!« röchelte Martell, von Klütken-Hannes Händen wie von eisernen Klammern umschlungen. »Kein Erbarmen!« rief der ehemalige Trödler. »Die Canaille verräth uns doch, wenn sie wieder frei kommt, also nur zugestoßen! Je tiefer, desto besser!« Blutrüssel fiel in ein gräßliches Gelächter. Er zog sein langes dolchartiges Messer durch die schwarzen Locken des Spinners, erhob es dann langsam vor dessen Augen und begann zu zählen, während eben so langsam die scharfe Spitze der Mordwaffe sich wieder gegen den Hals des Wehrlosen senkte: »Eins . . . zwei . . . –« Da hörte man ein Krachen, wie von zerberstenden Bretern, und eine unsichtbare Gewalt ergriff hinterrücks den Mörder und schleuderte ihn mit Riesenkraft gegen die Diele. 60. DIE GEFANGENNEHMUNG. Ein zornig flammendes Auge und ein stolzes, von edler Entrüstung geröthetes Antlitz beugte sich über den Missethäter, während drei andere Männer theils seinen
— 1181 — Genossen gleich ihm zu Boden warfen, theils dem Gemißhandelten beisprangen. In der kümmerlichen Beleuchtung und der qualmigen Atmosphäre der Hütte, die von Kohlendampf geschwängert war, erkannten weder Blutrüssel noch Klütken-Hannes ihre Überwältiger. Erst nachdem Beide gefesselt am Boden lagen, ließ Aurel seine zürnenden Blicke von Einem zum Andern gleiten und sagte: »Elende, kennt Ihr mich?« Keiner antwortete, sei es, weil der Schreck sie betäubte, oder sei es, daß sie wirklich in dem unerwartet eingedrungenen Gegner den Kapitän nicht wieder erkannten. Aurel fuhr fort: »Klütken-Hannes! Als ich mich Deines schuldlosen Kindes gegen Dich und Deine brutalen Forderungen annahm, als ich es für immer Deinen Händen entriß; damals machte ich es Dir zur Bedingung, Dich nie mehr um Deine Tochter zu bekümmern, nie mehr meine Wege zu kreuzen. Du hast nicht Wort gehalten.« »Zum Teufel mit Ihrem Geschwätz, Herr!« entgegnete der frühere Trödler. »Denken Sie denn, es liegt mir ’was daran, Ihnen wieder vor’s Gesicht zu kommen? Wer heißt Sie sich zu mir drängen, he? Oder haben Sie mich und meinen Freund nicht überfallen wie Räuber? Mithin laufen Sie mir in den Weg, nicht ich Ihnen. Das ist klar wie Alsterwasser.«
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in’s Ohr. »Geschwind, thu’s Maul noch einmal auf, eh’<br />
ich einen Schlund daraus mache; denn fort mußt Du,<br />
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Händen wie von eisernen Klammern umschlungen.<br />
»Kein Erbarmen!« rief der ehemalige Trödler. »<strong>Die</strong><br />
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also nur zugestoßen! Je tiefer, <strong>des</strong>to besser!«<br />
Blutrüssel fiel in ein gräßliches Gelächter. Er zog<br />
sein langes dolchartiges Messer durch die schwarzen<br />
Locken <strong>des</strong> Spinners, erhob es dann langsam vor <strong>des</strong>sen<br />
Augen und begann zu zählen, während eben so<br />
langsam die scharfe Spitze der Mordwaffe sich wieder<br />
gegen den Hals <strong>des</strong> Wehrlosen senkte:<br />
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Bretern, und eine unsichtbare Gewalt ergriff hinterrücks<br />
den Mörder und schleuderte ihn mit Riesenkraft<br />
gegen die <strong>Die</strong>le.<br />
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Ein zornig flammen<strong>des</strong> Auge und ein stolzes, von edler<br />
Entrüstung geröthetes Antlitz beugte sich über den<br />
Missethäter, während drei andere Männer theils seinen