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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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»Warum denn nicht? Besinne Dich nur!«<br />

»Das hilft nicht. Wenn mir’s nicht gleich einfällt, so<br />

kommt auch beim Nachdenken nichts heraus.«<br />

»Du weißt aber doch ein lustiges Mährchen,« sagte<br />

ihre Nachbarin. »Gelt, Du hast’s uns erzählt letzthin zur<br />

Vesper beim Flachsbrechen! Nun?«<br />

»Ich erinnere mich nicht.«<br />

»Es war eine Geschichte von einem armen Manne –«<br />

»Mit den vielen Kindern, meinst Du?« fiel Röschen<br />

ein.<br />

»Ganz recht. O bitte, erzähle sie uns!«<br />

»Ja die Geschichte ist recht lustig,« sagte Röschen<br />

schelmisch lächelnd. »Es kommt mir nur vor, als wolle<br />

sie jetzt, wo ich ein so ernsthaftes Mährchen vorgetragen<br />

habe, nicht recht passen.«<br />

»Sieh, Schelm!« rief Clemens, »bist Du nicht gerade<br />

wie der heilige Petrus? Wäre doch der Herr Christus<br />

gleich bei der Hand, er würde Dir Dein Flachsköpfchen<br />

schön waschen! Unser Herrgott hat uns das Lachen in<br />

die Augen und in das ganze Gesicht gelegt, daß wir<br />

recht oft diesen fröhlichen Spiegel seinem Himmel zukehren<br />

sollen, damit er an ihm sehen kann, ob wir auch<br />

noch seinem Ebenbilde gleichen!«<br />

»Immer frischweg erzählt,« sagte Ehrhold ermunternd.<br />

»Es ist eben so wenig eine Sünde, als wenn Einer<br />

bei der Litanei niest und sein Nachbar ruft ihm Gott<br />

helf! zu.«

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