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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1147 —<br />

»Vor einiger Zeit habe ich Ihnen feierlich das Versprechen<br />

gegeben, den Entsetzlichen, den ein grausames<br />

Geschick zu Ihrem Bruder und Zwingherrn gemacht<br />

hat, nach Kräften zu bestrafen. Sie haben ihm<br />

Rache geschworen, müssen aber die Zeit abwarten,<br />

wie Sie sagen, um sie auch üben zu können. Ich bin<br />

glücklicher, denn meine Rache hat bereits begonnen!<br />

Ich lud Sie ein, mich in dieser Nacht zu besuchen, und<br />

schleuderte Ihnen zu diesem Behufe den Hausschlüssel<br />

nebst Angabe der Stunde zu, wo dieser Besuch am<br />

leichtesten zu bewerkstelligen wäre. Ihr wiederholtes<br />

gellen<strong>des</strong> Pfeifen sagte mir, daß Sie meines Winkes<br />

gewärtig seien. <strong>Die</strong> Stunde ist gekommen. Haben Sie<br />

Muth, Zeuge der Rache eines Mädchens zu sein, an<br />

<strong>des</strong>sen Familie sich dieser schleichende Satan freventlich<br />

vergangen hat?«<br />

»An seinen Qualen werd’ ich mich weiden. Ich lechze<br />

nach seinem Blut, nach seiner Seele, obwohl er mein<br />

Bruder ist! Denn, sehen Sie, schönes Fräulein, mein<br />

liebster Junge ist von seinen Maschinen zerrissen worden<br />

und hat elendiglich umkommen müssen, weil ihn<br />

der Chirurg auf seinen Befehl schlecht curirte. Er starb<br />

am Brande. Dafür leide der Elende im ewigen Feuer<br />

der Hölle!«<br />

»Verhalten Sie sich ganz ruhig und Sie sollen mit Zittern<br />

schauen, daß Adrian leidet!«<br />

Bianca schloß die Laterne und Beide umfloß dichte<br />

Finsterniß.

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