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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1146 —<br />

<strong>Die</strong>ser Arme zeigte jetzt hohle, tief eingefallene<br />

Wangen, sein finster blicken<strong>des</strong> Auge brannte wie in<br />

Fieber, und ein leichtes Zittern war an seinen Händen<br />

zu bemerken.<br />

»Sind die Köhler heut’ wieder bei Ihnen gewesen?«<br />

fragte Bianca.<br />

»Nein,« versetzte Martell düster und verstimmt, »ich<br />

habe mich allein behelfen müssen, aber es ist nicht das!<br />

Man wird nur mürrisch davon.«<br />

»Ich sage Ihnen, Martell, seien Sie auf Ihrer Hut!<br />

Man will nicht Ihr Bestes, man beabsichtigt, Sie zu<br />

Grunde zu richten!«<br />

»Das ist nicht mehr nöthig,« erwiederte der Spinner.<br />

»Ich bin schon so sehr zu Grunde gerichtet, daß es ganz<br />

gleichgiltig ist, ob es einen Tag früher <strong>oder</strong> später zu<br />

Ende geht. Und überdies zerstreuen mich die beiden<br />

lustigen Schälke und machen mir zum ersten Male, seit<br />

ich denken kann, das Leben leicht. Dafür bin ich ihnen<br />

dankbar und deßhalb trinke ich mit ihnen, so lange<br />

die Haut über diesen Knochen zusammenhängt. – Aber<br />

Sie, Bianca, was haben Sie vor? Welch’ Schauspiel wollen<br />

Sie mir bereiten?«<br />

»Leise, Martell, damit wir nicht gestört werden!« –<br />

Bianca hob sich auf ihre Zehen und flüsterte dem gebeugt<br />

neben ihr stehenden Spinner zu:

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