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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1145 —<br />

der Uhr, und da sich kein Laut im ganzen Hause regte,<br />

eilte sie ohne Licht durch die ihr bekannte Reihe<br />

der Gemächer bis an Adrian’s Zimmer. Sie öffnete<br />

es behutsam und fand es leer, ohne Licht. <strong>Die</strong> Thür<br />

zum Schlafzimmer war nur angelehnt. Dahin schlich<br />

sie, lauschte, lauschte lange und hörte, daß Adrian in<br />

unruhigem Schlafe röchelte. Wie ein erzürnter Geist<br />

flog sie auf schwebenden Sohlen zurück, zündete eine<br />

Blendlaterne an und löschte die Wachslichter. Dann<br />

stieß sie nochmals das Fenster auf und hustete. Es ward<br />

ihr in gleichem Tone geantwortet und aus dem Schatten<br />

der Nacht kam mit langen Schritten eine hohe Gestalt<br />

auf das Haus zu. Bianca wartete die Annäherung<br />

<strong>des</strong> unheimlichen Gastes nicht ab, sondern ergriff die<br />

Blendlaterne, hüpfte damit die breite Treppe hinunter,<br />

die mit weichen Teppichen belegt war, und empfing<br />

an der Hausthür den bereits eingetretenen nächtlichen<br />

Besuch.<br />

»Haben Sie die Thür wieder verschlossen?« fragte<br />

das wild blickende Mädchen.<br />

»Fest und sicher.«<br />

»So kommen Sie, doch ziehen Sie zuvor Ihre harten<br />

Schuhe aus!«<br />

Hand in Hand mit dem Fremden erstieg sie die Treppe<br />

und geleitete ihn bis vor Adrian’s Zimmerthür. Hier<br />

erst öffnete Bianca die Laterne und ließ ihr volles Licht<br />

auf den Fremden fallen. Es war Martell, der Spinner.

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