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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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— 1073 —<br />

sollen, wenn ein Schlagfluß diese schönen Glieder gelähmt,<br />

die Pulse in diesem reizenden Körper stocken<br />

gemacht hätte! Meine Seelenruhe wäre dahin gewesen<br />

auf ewige Zeiten!«<br />

»Der gnädige Herr haben ein solches Unglück nicht<br />

zu befürchten,« erwiederte Bianca mit schelmischem<br />

Lächeln und mit so schmelzend feuchtem Blick, daß<br />

Adrian’s Innerstes wie von einem elektrischen Funken<br />

getroffen wurde, »Ihre herablassende Güte vermag nur<br />

aufzurichten, Ihr liebevolles Auge die Schwachen nur<br />

zu stärken! Nochmals, gnädigster Herr, Verzeihung,<br />

und tausend Dank, daß Sie einem so tief unter Ihnen<br />

stehenden Geschöpf so aufrichtige Theilnahme schenkten!«<br />

»Ein himmlisches Wesen! Ein wahrer Engel!« sagte<br />

Adrian für sich. »<strong>Die</strong>ses Mädchen muß bei mir bleiben<br />

<strong>oder</strong> ich bin ein unglücklicher Mann!« Dann wandte er<br />

sich zu der noch immer mit demselben schwimmenden<br />

Blick zu ihm aufschauenden Mädchen und fuhr laut<br />

fort:<br />

»Ich hoffe, mein hol<strong>des</strong> Kind, daß ich mich Ihnen<br />

später werde erkenntlich erweisen können; denn ich<br />

will nicht Ihre Willfährigkeit, in meine <strong>Die</strong>nste zu treten,<br />

in Zweifel ziehen! Wenn ich dies einmal schon<br />

meiner selbst wegen wünschen muß, so möchte ich<br />

auch andrerseits um Ihretwillen, daß Sie die Oberaufsicht<br />

in diesem Hause übernähmen. Ich bin allein, einsam,<br />

ja verlassen, denn, was Ihnen ja kein Geheimniß

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