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Ernst Adolf Willkomm Weiße Sclaven oder Die Leiden des Volkes

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in das glänzende, nicht sehr große, aber mit <strong>des</strong>to größerem<br />

Comfort und im feinsten Geschmack ausmeublirte<br />

und decorirte Empfangszimmer geführt, das ein<br />

starkes wohlriechen<strong>des</strong> Arom durchzog, welches aus<br />

einer silbernen Pfanne auf dem Kamine in hellblauen<br />

Ringelsäulen emporstieg. Hier verabschiedete sich der<br />

Bediente mit der Bemerkung, daß Herr am Stein sogleich<br />

erscheinen werde.<br />

Bianca lehnte sich gegen einen runden, sehr geschmackvoll<br />

gearbeiteten Blumentisch, der das mittelste<br />

Fenster <strong>des</strong> Zimmers grade ausfüllte, und mit<br />

den schönsten Exemplaren seltenster ausländischer<br />

Gewächse ansprechend aufgeschmückt war. Zu beiden<br />

Seiten standen auf kleinen runden gußeisernen und<br />

bronzirten Gestellen andere wohlriechende Blumen,<br />

die das liebliche Duften ihrer Kelche mit dem kostbaren<br />

Rauchwerk vereinigten.<br />

Nach wenigen Minuten öffnete sich eine Seitenthür<br />

und Adrian trat ein. Er ging nachlässig vornehm in einem<br />

feinen, bequemen Rock von bronzefarbenem Tuch<br />

gekleidet, trug in der rechten Hand einen seidenen<br />

Foulard und wehte sich bisweilen Luft damit zu, als<br />

bedürfe er der Kühle. Sein Gesicht war blaß, eingefallen<br />

und trug noch die Spuren der kaum überstandenen<br />

Krankheit. Das dünne braune Haar hatte er aus Stirn<br />

und Schläfen gestrichen, wodurch die schöne Form <strong>des</strong><br />

intelligenten Kopfes scharf hervortrat.

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