01 Ausgabe Februar 2000
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Vorwort<br />
Das “Stadt Bild” von Görlitz wird entscheidend von ca. 3500<br />
eingetragenen Kulturdenkmalen in die vorläufige Denkmalsliste<br />
des Freistaates Sachsen geprägt.<br />
Anliegen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ist es,<br />
so viel wie möglich Originalsubstanz und kulturelle Identität<br />
der Nachwelt zu erhalten und kurzfristigen Modeerscheinungen<br />
entgegenzutreten, die den Wert der historischen Städte<br />
zerstören.<br />
Das fast einmalige Ensemble von Kulturdenkmalen von der<br />
Stadtgründung bis ins 20. Jahrhundert haben namhafte Kunstwissenschaftler<br />
mit solchen Weltkulturerbestädten wie<br />
Regensburg, Lübeck, Rothenburg o. d. Tauber oder mit<br />
Städten Norditaliens verglichen.<br />
Wir haben die Hoffnung, daß es dem Journal “Stadt Bild” gelingt,<br />
viele Bürger und Gäste unserer Stadt für die Denkmalpflege<br />
und den Denkmalschutz zu sensibilisieren.<br />
Ein besondere Dank gilt den Investoren und Bauherren, die<br />
durch Ihre Sanierungsleistungen zum heutigen Stadtbild beigetragen<br />
haben. Sie sollten in dieser Publikation eine entsprechende<br />
Würdigung finden..<br />
Der Wirtschaftsfaktor der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes<br />
ist besonders in so strukturschwachen Regionen wie<br />
der Oberlausitz nicht unerheblich.<br />
Ich wünsche dem Stadtjournal viel Erfolg. Es möge durch<br />
Kompetenz und Qualität viele Bürger positiv anregen und<br />
interessieren.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
M. Vogel<br />
Leiter<br />
S.4<br />
Wie der Kaisertrutz<br />
zu seinem Namen kam<br />
S.9<br />
Das Kaufhaus Schulze<br />
erlebte Renaissance<br />
S.14<br />
Fassadenschriftzüge<br />
als Spiegel der Zeit<br />
S.17<br />
Die Bierfehde zwischen<br />
Görlitz und Zittau<br />
S.24<br />
Im Blickpunkt:<br />
Stadtbildpflege<br />
S.14<br />
Bad Muskau - Perle<br />
der Oberlausitz<br />
3<br />
-Anzeige-
4<br />
Wie der Kaisertrutz zu seinem Namen kam<br />
“Alle Wetter! Diese Sachsen verstehen<br />
sich aufs Schießen!” Der schwedische<br />
Obrist Jakob Wancke kniff die Augen zusammen<br />
und zog seine schmalen Lippen<br />
zwischen die Zähne. Vom Wehrgang oben<br />
am Reichenbacher Turm schaute er hinunter<br />
auf die Mauern und Bastionen, auf<br />
die Wälle und Gräben, die an diesem sonnenklaren<br />
Septembernachmittag 1641<br />
deutlich zu übersehen waren. Heute hatten<br />
es die Belagerer auf den Pulverturm<br />
abgesehen, der drüben nicht weit vom<br />
heiligen Grabe, drohend aufragte. 13 Kanonen<br />
hatten seine Leute dort gezählt und<br />
an die 300 Schützen. Eben kam ein Melder<br />
die Stiegen heraufgekeucht, schweißnaß<br />
klebten seine langen Haare an der<br />
rußverschmierten Stirn. Erregt berichtete<br />
er dem Stadtkommandanten, der Turm sei<br />
von der Beschießung gespalten, jeden<br />
Augenblick konnten die Kaiserlichen und<br />
die Sachsen stürmen. “Stapelt Reisig im<br />
Turm und zündet es an, das wird ein heisser<br />
Empfang für die Sachsen!”Mit diesem<br />
Befehl schickte er den jungen Dragoner<br />
zurück. “Mögen sich die schießwütigen<br />
Kerle dort nur den Hosenboden verbrennen”,<br />
dachte der Schwede,”in dieser<br />
Nacht besetzen wir den Turm wieder und<br />
löschen den Schwelbrand mit Erde.”<br />
Nein, den Wancke, brachte nichts aus der<br />
Fassung, kein Jammern, kein Elend und<br />
schon gar keine Kanonenkugeln. Er war<br />
ein erfahrener Kriegsmann, der die Stadt<br />
in eine Festung verwandelt hatte. Aus den<br />
Dörfern und aus Zittau waren Vorräte herbeigeschafft<br />
worden, so daß man einer Belagerung<br />
standhalten konnte. Wälle waren<br />
aufgeschüttet, Gräben ausgebessert, Palisaden<br />
eingerammt, Wolfsgruben versteckt<br />
angelegt worden. Die Häuser der Nikolaivorstadt<br />
hatte er niederbrennen lassen, fast<br />
800 an der Zahl. Die Belagerer sollten kein<br />
Versteck darin finden. Alle Schindeldächer<br />
waren abgedeckt, sie sollten nicht Feuer<br />
fangen. Fässer waren mit Erde und Steinen<br />
gefüllt und aufgereiht als Kugelfänge. Auf<br />
den Hausböden stand Löschwasser in<br />
Mengen bereit....<br />
Im Juli 1641 war der sächsische Kurfürst<br />
vor den Mauern aufgetaucht. Aber Wancke<br />
gab die Stadt nicht auf, mochte der<br />
Dresdner Herr mit seinen sächsichen, kaiserlichen<br />
und brandenburgischen Truppen<br />
noch so viele Geschütze auffahren und die<br />
Mauern wochenlang beschießen. Beim<br />
großen Sturmangriff am 24.August hatten<br />
sie fast 1500 schwere Geschoße gegen die<br />
Mauern gefeuert ...
Seine schwedischen Dragoner hatten bei<br />
dem mörderischen Kampf 70 Mann verloren,<br />
die Belagerer über 1000 . Wancke<br />
wollte ausharren. General Stalhans hatte<br />
ihm Nachschub versprochen ... bald ...<br />
Aber seine sicherste Bastion war dort<br />
unten das große Rondell vor dem<br />
Reichenbacher Turm. In seine dicken<br />
Mauern hatten sich keine Kugeln und<br />
Minen eingefressen. An ihm rannten sich<br />
die Kaiserlichen ihre Dickschädel ein.<br />
Görlitzer von 1490, das mußten Kerle<br />
gewesen sein. Die hatten etwas geleistet<br />
zu Schutz und Wehr und das große Rondell<br />
trotzte sogar dem Kaiser !<br />
Der Obrist lächelte ironisch. Man müßte<br />
es “ Trotz - dem - Kaiser “ nennen oder<br />
einfach “ Kaisertrutz “ .<br />
Unten zwischen den Ziegelmauern blickte<br />
Wancke am Rondell hoch. Da hatten Sie<br />
Steine verbaut, kantig und hart wie Felsbrocken.<br />
1633 hatte sich der sächsische<br />
Kommandant Rochow vor den Wallensteinern<br />
hier verschanzt, Wancke hatte davon<br />
gehört. Und wenn sie die ganze Stadt einnähmen,<br />
in diesem Rondell wäre auch der<br />
Schwedenkommandant sicher, es war uneinnehmbar<br />
wie er selbst, war er nicht ein<br />
lebendiger Kaisertrutz ??<br />
Zehn Tage darauf mußte Wancke die Stadt<br />
den Belagerern überlassen....<br />
(Quelle: Städtische Kunstsammlungen)<br />
5<br />
-J.B.-<br />
Wancke stülpte den breitrandigen Hut auf<br />
und stieg hinab. Ihm war inzwischen<br />
allerhand eingefallen, wie man diesen<br />
wehleidigen Görlitzern von heute wieder<br />
etwas abpressen konnte: Balken und Fässer,<br />
Pech und Tuche, Brot und Bier.<br />
Ihn würden die Belagerer nicht bezwingen,<br />
sowenig wie den - Kaisertrutz .
6<br />
Ein einsames Paradies<br />
Von Sagen und Historien umwogen, diese<br />
stille Ecke von Görlitz, als eine der<br />
schönsten, in schlesischen Landen. Umsäumt<br />
von alten Mauern, beschattet von<br />
hohen Bäumen.<br />
Anzunehmen ist, daß er mit der Nikolaikirche<br />
gemeinsam angelegt wurde. Er enthielt<br />
sehr wenig Grabstätten. Der letzte<br />
katholische Pfarrer Martin Faber verkaufte<br />
1508 die Felder an den Rat der Stadt. Um<br />
diese Zeit breitete sich der Friedhof weiter<br />
aus, doch seine Bedeutung steigerte sich<br />
erst später, da die Beerdigungsstätten um<br />
die Frauenkirche bevorzugt wurden. Erst<br />
um die Wende des 17. Jahrhunderts wurden<br />
zum Teil pompöse Erbgrüfte ausgebaut<br />
bis hin zu kleinen Mausoleen. Die<br />
freien Grabsteine wurden immer<br />
reicher an Ornamenten und Figurenwerk.<br />
Im Vollbarock entstanden<br />
die hervorragende Schmuckstücke,<br />
die ihm sein Gepräge bis<br />
heute erhalten haben. Von dieser<br />
Zeit an ist er offenbar der beliebteste<br />
Totenwinkel geworden, man<br />
überbot sich in der Kostbarkeit der<br />
Monumente. Das dominierende<br />
Material war Sandstein, es tauch-<br />
Der Nikolaifriedhof in Görlitz<br />
ten aber auch schmiedeeiserne Grabkreuze,<br />
neben schweren Platten und hohen Figuren<br />
auf. Meist wurden jetzt dem Zeitgeschmack<br />
entsprechend , in symbolischer<br />
Form Urnen verwandt. Die klassizistischen<br />
Formen gingen langsam in die Biedermeierromantik<br />
über. Einfache Steine , stille<br />
Kreuze, einfache Beschriftung wurden<br />
üblich.<br />
Ein einsames Paradies für Kunstkenner<br />
und Laien. Der wirkliche Kunstkenner ,<br />
dem unser alter Nikolaifriedhof noch unbekannt<br />
ist, wird sich unsere Führung von<br />
Denkmal zu Denkmal gewiß gern gefallen<br />
lassen. Dem Laien werden unsere<br />
Hinweise manche Anregung geben, um<br />
selbst nach dem, was ihm bisher an alter<br />
Kunst in Görlitz verborgen geblieben ist,<br />
weiter zu suchen.<br />
Fr.Reuschel, Fr.Kahl<br />
Der Nikolaifriedhof vor 170 Jahren<br />
-Anzeige-<br />
Jahrtausende war das Sterben eng mit dem Alltagsleben verbunden, heute<br />
entfernen wir uns von guten Bräuchen und Riten. Sterben kennen wir als<br />
erste Generation seit Beginn der Menschheitsgeschichte nicht mehr aus<br />
Erfahrung. Dies macht uns Angst vor Tod und Trauer. Das Beschäftigen<br />
mit dem eigenen Tod zu Lebzeiten gibt die Möglichkeit, in guten Tagen<br />
mit Angehörigen oder Erben darüber zu sprechen. Man kann seinen letzten<br />
Willen festlegen und Dinge ordnen, ein Testament aufsetzen. Das Thema<br />
nicht verdrängen hilft, mit Sterben und Trauer umgehen zu lernen.<br />
Riten und Gedenkfeier, eine Grabstelle auf dem Friedhof - all diese Dinge<br />
sollten nicht unterschätzt werden für den Trauerprozeß.<br />
Als Bestatter Ihres Vertrauens beraten wir Sie in allen Vorsorgefragen.<br />
Auf Wunsch kann ein Betrag für die Bestattungskosten<br />
hinterlegt werden - seit über hundert Jahren eine sichere Anlage.<br />
BESTATTUNGS-<br />
UNTERNEHMEN
Prunkstück<br />
Wer erinnert sich heute noch daran, daß<br />
der Postplatz einmal Rummelplatz für die<br />
Stadt Görlitz war? Schaubuden, Zirkusse,<br />
Menagerien, Karussells und andere Attraktionen<br />
zierten den Platz und Akrobaten<br />
wie Hr.Gewissen, der am Ende seiner<br />
Show immer ein Felsstück durch einem<br />
Eisenhammer auf seiner Brust zerschlagen<br />
ließ, lenkten die Aufmerksamkeit der Görlitzer<br />
und ihrer Gäste auf sich.<br />
Dank einer Stiftung des bekannten Görlitzer<br />
Kaufmanns und Bürgermeisters Georg<br />
Emmerich entstand bereits 1489 das<br />
neben der Frauenkirche gelegene Frauenhospital.<br />
Infolge der Belagerung durch<br />
kaiserlich-kursächsichen Truppen 1641<br />
während des 30-jährigen Krieges brannte<br />
es vollständig ab. Die Sozialeinrichtung<br />
wurde 1646 neu aufgebaut und mit einer<br />
Schutzmauer umgeben. Mit der Errichtung<br />
des Zentralhospitals an der Krölstraße verlor<br />
das Frauenhospital 1863 seine Funktion.<br />
Im selben Jahr kaufte es der wohlhabende<br />
Geschäftsmann Eduard Schulze<br />
einschließlich dreier benachbarter Grundstücke<br />
auf.<br />
Der Postplatz erstrahlt in neuem Glanz<br />
Nach dem Abriss<br />
des "Alten Spittels",<br />
wie man es damals<br />
im Volksmund<br />
nannte, erbaute er<br />
einen imposanten<br />
Neubau, der zu damaligen<br />
Zeit geradezu<br />
eine Sensation<br />
für Görlitz war:<br />
Eduard Schulze<br />
Das Victoria-Hotel mit lukrativen Läden,<br />
Wiener Café und Casino. Dem Passanten<br />
fällt sofort der Balkon mit seinen vier attraktiven<br />
Frauenstatuen ins Auge.<br />
Trotzdem konnte sich Eduard Schulze<br />
nicht entschließen, sein Geschäft aus den<br />
bescheidenen Räumen am Obermarkt zu<br />
verlegen.<br />
7<br />
INTER
8<br />
Eduard Schulze stand immer auf dem<br />
Standpunkt, daß der Obermarkt das eigentliche<br />
Geschäftszentrum von Görlitz<br />
sei. So verlegten auch erst seine Söhne in<br />
den neunziger Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts das Geschäft, welches immerhin<br />
etwa 150 Angestellte beschäftigte,<br />
auf den Postplatz. Bereits Ende der sechziger<br />
Jahre mietete I. Bargou aus Dresden<br />
zwei Schaufenster dieses Hauses, um dort<br />
einen einfachen Laden einzurichten. Das<br />
heutige, an der Ecke befindliche Schuhgeschäft<br />
wurde von den Kaufleuten Wirts<br />
& Steinberg gemietet, um dort ein Kolonialwarengeschäft<br />
einzurichten. Der Postplatz<br />
selbst diente in der Zeit der Errichtung<br />
des Hauses, das einem Pariser Vorbild<br />
nachgestellt wurde, in der Hauptsache<br />
als Zimmerplatz für die Handwerker.<br />
Eduard Schulze war es auch, der einen<br />
beträchtlichen Teil zum Bau des Kunstbrunnens<br />
auf dem Postplatz stiftete.<br />
Um diesen Brunnen gab es eine Menge<br />
Ärger zwischen dem Künstler und der<br />
Stadt und die Enthüllung wurde immer<br />
wieder hinausgezögert. Auch nach der<br />
Enthüllung hörte der Ärger nicht auf.<br />
Stadtbaurat Kubale ließ das Wasser aus<br />
der Muschel so ergiebig auf die Passanten<br />
werfen, das niemand trocken an dem<br />
Brunnen vorbeikam.<br />
Um diesem Zustand<br />
abzuhelfen wurde<br />
ein manneshoher<br />
kunstgeschmiedeter<br />
Zaun um den Brunnen<br />
angebracht, der<br />
in der Folge gegen<br />
ein Bassin ersetzt<br />
wurde.<br />
Der vom Prof. Toberentz geschaffene<br />
Kunstbrunnen, im Stil reinster italienischer<br />
Rennaissance, wurde 1887 eingeweiht<br />
und ist bis heute als “Muschelminna”<br />
ein Wahrzeichen der Stadt.<br />
-J.B.-<br />
Oskar Kubale<br />
Stadtbaurat 1876-1900
12 Thesen zu Denkmalschutz & Denkmalpflege<br />
12 Thesen zu Denkmalschutz & Denkmalpflege<br />
1. Denkmalpflege ist täglich wirksame<br />
Kulturpolitik.<br />
2. Denkmalpflege erhält die kulturelle<br />
Infrastruktur.<br />
3. Denkmalpflege erhält<br />
Lebenszusammenhänge.<br />
4. Denkmalpflege schafft Standortqualität.<br />
5. Denkmalpflege fördert die<br />
mittelständische Wirtschaft.<br />
6. Denkmalpflege verhindert kostenträchtige<br />
Fehlinvestition<br />
7. Denkmalpflege stützt<br />
Sparsamkeitsdenken.<br />
8. Denkmalpflege setzt Investitionen frei,<br />
ist also wirtschaftsfördernd.<br />
9. Denkmalpflege schafft Arbeitsplätze.<br />
10. Denkmalpflege fördert<br />
verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Ressourcen der Gesellschaft.<br />
11. Denkmalpflege trägt zur Stützung des<br />
kritischen Bewußtseins der Bürgerinnen<br />
und Bürger bei.<br />
12. Denkmalpflege dient der Stärkung des<br />
sozialen Friedens.<br />
Hauseingang - Bautzener Str. 47<br />
9
10<br />
“Jedes Kulturdenkmal,<br />
das heute zugrunde geht,<br />
ist für alle Zeit verloren.<br />
Was wir jetzt nicht retten,<br />
kann nie mehr gerettet werden.<br />
Was wir jetzt versäumen,<br />
kann keine künftige<br />
Generation nachholen.<br />
Vor dieser Aufgabe<br />
gibt es kein Ausweichen.<br />
Nicht der Glanz einiger<br />
durchrestaurierter Großobjekte<br />
darf in dieser Zeit oberstes<br />
Ziel der Denkmalpflege sein,<br />
sondern allein die<br />
Substanzerhaltung möglichst<br />
vieler historischer Zeugnisse<br />
über eine Periode höchster<br />
Gefährdung hinweg.”<br />
Langenstraße 3<br />
Zustand vor und nach der Restaurierung<br />
Neißstraße 18<br />
Zustand vor und nach der Restaurierung
GORLITZ<br />
ee<br />
11<br />
- Ein Baudenkmal in Europa<br />
Hotherstraße 11<br />
Hotherstraße 11<br />
Die Stadt Görlitz ist geprägt von einer<br />
Bausubstanz, die auf über 400 Hektar<br />
älter als 100 Jahre ist. Die mittelalterlichen<br />
Strukturen der historischen Altstadt,<br />
der Nikolaivorstadt und der gründerzeitlichen<br />
Erweiterung der Jahre<br />
1870 bis 1910 stellen den Kern und das<br />
Erscheinungsbild der Innenstadt dar.<br />
In hervorragender Qualität erbaut, erstrahlt<br />
nun wieder der unverwechselbare<br />
Charme der Stadt Görlitz.<br />
Görlitz - Ein Baudenkmal in Europa
12<br />
Das Das Görlitzer Fortbildungszentrum<br />
für für Handwerk und und Denkmalpflege<br />
Der Schwerpunkt der<br />
Arbeit des 1991 gegründeten<br />
Fortbildungszentrums<br />
ist,<br />
gemeinsam mit der<br />
Handwerkskammer<br />
Dresden, der Kreiswerkerschaft<br />
Görlitz<br />
und in enger Zusammenarbeit<br />
mit der<br />
Stiftung Denkmalschutz,<br />
überregional<br />
Handwerker, Architekten, Fachkräfte in der<br />
Denkmalpflege und Eigentümer weiterzubilden.<br />
Die Fortbildungsveranstaltungen sind vor<br />
allem an die Gewerke Maler und Lackierer,<br />
Maurer, Steinmetze, Stuckateure, Zimmerer<br />
und Tischler gerichtet. Aber auch für Architekten,<br />
Ingenieure und andere Interessenten<br />
werden handwerkliche Fortbildungen angeboten.<br />
Es gilt den Erfahrungsaustausch der<br />
an der Denkmalpflege Interessierten anzuregen.<br />
Das Fortbildungszentrum für Handwerk<br />
und Denkmalpflege will nicht zuletzt<br />
auf Grund der Grenzlage der Stadt Görlitz<br />
völkerverständigend wirken, indem es länderübergreifende<br />
Aktivitäten in seine Arbeit<br />
einbindet. Bisher war es möglich, Teilnehmer<br />
aus Polen, der tschechischen Republik,<br />
Lettland und Russland in die<br />
Ausbildung einzubinden.<br />
Jedes Jahr im November beginnen die 14-<br />
wöchigen Kurse zum “Restaurator im Handwerk”.<br />
Neben den Restauratorenlehrgängen<br />
bietet das Fortbildungszentrum ein breites<br />
Spektrum von Kurzseminaren für Handwerker,<br />
Architekten, Ingenieure und Denkmalpfleger.<br />
Seit 1999 auch Kurse für Denkmaleigentümer<br />
und Laien in Zusammenarbeit<br />
mit der Bildungsstätte der Deutschen Stiftung<br />
Denkmalschutz in Schloss Romrod.<br />
Diese können in den Werkstätten praktische<br />
Informationen zur Pflege alter Möbel, zur<br />
Geschichte der Raumausstattung, zur Stuckgestaltung<br />
etc. erhalten. Wie bei den Kursen<br />
für Handwerker werden die Seminare von<br />
kompetenten Referenten gehalten, die normalerweise<br />
ihren Alltag auf der Baustelle<br />
bzw. in der Werkstatt<br />
verbringen.<br />
Damit stellt<br />
das Fortbildungszentrum<br />
sicher, dass<br />
die neuesten<br />
Erfahrungen<br />
und fachliche<br />
Erkenntnisse<br />
in die Seminare<br />
einfließen.
Die Bierfehde zwischen Görlitz und Zittau<br />
13<br />
Der Bierexport - oder die "Bierfuhre"<br />
war nicht ausschließlich nur eine die<br />
Biereigner angehende Angelegenheit,<br />
ebensowenig wie deren Konkurrenten<br />
aus den anderen Oberlausitzer Städten.<br />
Vielmehr bestand die Stadt Görlitz auf einen<br />
Exportradius mit Garantien der<br />
Landesherrschaft wie auch auf eine<br />
höchstmögliche Beschränkung der Einfuhr<br />
fremden Bieres.<br />
Was die Biereigner ausführten, war städtisches<br />
Gut und betraf städtisches<br />
Recht, und was an Ein- und Durchfuhr<br />
nicht geduldet war, wurde auf gleicher<br />
Rechtsgrundlage verworfen, verklagt<br />
und beschlagnahmt. Mit Rechtsstreitigkeiten,<br />
die daraus entstanden, mußten<br />
sich selbst Kaiser und Könige, Päpste<br />
und Bischöfe mit der streitbaren Stadt<br />
auseinandersetzen.<br />
Bereits 1367 hatte Kaiser<br />
Karl IV. der Stadt Görlitz das<br />
Recht zugesprochen auf al<br />
len Kretschamen ihres Umkreises<br />
ihr gebrautes Bier zu vertreiben,<br />
fremdes aber nicht auszuschänken.<br />
Auch der in seinen<br />
Dörfern schankberechtigte Adel<br />
hatte sich diesem Grundsatz<br />
zu fügen.<br />
Mit der Bildung des Her<br />
zogtums Görlitz (1376-1396)<br />
sah sich Görlitz in der Lage, sein Schankrecht<br />
innerhalb der Oberlausitz auf cirka<br />
250 Dörfer auszuweiten, was natürlich<br />
Entrüstung der ebenfalls brauenden kleinen<br />
Städte und des Adels dieses Gebietes<br />
verursachte.<br />
Als König Wenzel das Herzogtum seines<br />
Bruders Johann wieder einzog und die<br />
Oberlausitz wieder vereint seiner Regierung<br />
unterstand, mußten die Radien der<br />
Bierfuhren ihrer Städte neu geregelt werden.<br />
1413 wurde von König Wenzel verfügt,<br />
daß jede der verbündeten Sechsstädte ihr<br />
Bier an jede der anderen ausführen und verkaufen<br />
darf. Da es besonders zwischen<br />
Görlitz und Zittau zu Zollstreitigkeiten<br />
kam, wurde vom König den Zittauern zugesagt<br />
und den Görlitzern befohlen, daß Zittauer<br />
Bier im Görlitzer Umkreis nicht mit<br />
Zoll belegt werden darf.
16<br />
Am 11. November 1489 fand eine Verhandlung<br />
in Ofen (Budapest) statt. Die<br />
Görlitzer hatten Hans Meyen und den<br />
Stadtschreiber Conrad Nitzmann, die Zittauer<br />
Hans Papst und den Stadtschreiber<br />
Baccalareus Nytzke, die von Lauban, Lorenz<br />
Zeidler und die Kamenzer ihren<br />
Stadtschreiber dazu gesandt. Die weitläufigen<br />
in lateinischer Sprache geschriebenen<br />
Schriftstücke der Görlitzer,<br />
Zittauer, Laubaner und Kamenzer sind<br />
nicht überliefert.<br />
Erst auf dem Landtag zu Ofen (Budapest)<br />
wurde am 11. Dezember 1489 vom König<br />
entschieden, daß niemand im Umkreis<br />
von anderthalb Meilen um Görlitz fremdes<br />
Bier einführen dürfe. Eine Befristung<br />
wurde dabei nicht benannt, vermutlich<br />
aber nach der Regel von 1463 vorausgesetzt.<br />
Des Adels "ehrbaren Mannen" wurde zugebilligt,<br />
weiter Bier für den Eigenbedarf<br />
zu brauen und Bier zu kaufen, wo sie<br />
wollen, der Handel damit aber war verboten.Wegen<br />
der rigorosen Handhabung<br />
des königlichen Schiedsspruches durch<br />
die Görlitzer sahen sich die Zittauer im<br />
Nachteil und wehrten sich am 29. April<br />
1490 mit einem Drohbrief an die Stadt<br />
Görlitz, der folgenden Inhalt hatte:<br />
"Laßt ihr nicht ab von euren Übergriffen,<br />
so wollen wir uns,<br />
da wir harte dazu genötigt werden, eines<br />
solchen nach unserer Möglichkeit,<br />
so wir beste können und mögen schützen;<br />
danach habt euch zu richten".<br />
Sie erwirkten damit einen Befehl des neuen<br />
böhmischen Königs Wladislaw an den<br />
Görlitzer Rat, keine Neuauslegung der<br />
Entscheidung von Ofen (Budapest) einzuführen<br />
und den Zittauern ihr Recht zu<br />
lassen.<br />
Mit der Wahl Wladislaws endete auch die<br />
Landvogtei des den Görlitzern wohlgesonnenen<br />
Georg von Stein.<br />
Die Ortenburg als Sitz der Landvogtei<br />
wurde nach altem Brauch von Bautzener<br />
Bürgern besetzt, bis der König einen neuen<br />
Landvogt eingesetzt hatte. Dieses Interregnum<br />
der Landvogtei nutzten die Zittauer<br />
zur Durchsetzung ihrer Anspürche.<br />
Die Görlitzer hingegen dachten nicht daran,<br />
sich den Zittauer Drohungen zu unterwerfen.<br />
Beschwichtigungsversuche<br />
des Königs Wladislaw verliefen im Sande.<br />
So verging ein Jahr voller Spannung... .<br />
-flor-<br />
Fortsetzung folgt...
Vorbildliche Sanierung am Brautwiesenplatz<br />
Vorbildliche Sanierung am Brautwiesenplatz<br />
17
-Anzeige-<br />
Walkowiak & Brendle GbR<br />
Seit 1996 stehen die Namen<br />
Walkowiak und Brendle für<br />
preisbewußte, termingerechte<br />
Qualitätsarbeit rund um das<br />
Dach. Zahlreiche Häuser<br />
in und um Görlitz zeugen<br />
vom Handwerk der nun schon<br />
20 Mitarbeiter, die sich auf<br />
Dachdeckerarbeiten, Dachspenglerarbeiten,<br />
Zimmermannsarbeiten<br />
und vor allem<br />
kunstvolle Schieferarbeiten<br />
spezialisiert haben.<br />
-Anzeige-<br />
18<br />
Eine Görlitzer Erfolgsstory<br />
Bekanntlich ist aller Anfang schwer,<br />
um so erstaunlicher ist es, in welcher<br />
kurzen Zeit sich die Firma auf dem<br />
Markt etabliert hat. Wurde anfänglich<br />
noch die Auftragsbearbeitung und die<br />
Buchaltung von daheim abgewickelt,<br />
so ist nun in hellen neusanierten<br />
Büroräumen eine optimale Kundenbetreuung<br />
möglich. Natürlich erhöhte<br />
sich mit den wachsenden Aufträgen<br />
auch die Belegschaft. Aus den anfänglichen<br />
drei Mitarbeitern wurde ein<br />
mittelständiges Unternehmen, daß nun<br />
auch Schwerpunkte in der Lehrlingsausbildung<br />
sieht.<br />
Doch ihren wahren Stellenwert in der<br />
Görlitzer Baulandschaft erreichte die<br />
GbR Anfang Juli 99 mit dem Einzug<br />
in ihr in Eigeniniative saniertes Firmendomizil.<br />
Gerade dort kann man auch die persönliche<br />
Note des Unternehmens, die<br />
kunstvolle Einarbeitung von Motiven<br />
im Schieferstil begutachten.<br />
Infos unter:<br />
Die Firma Walkowiak und Brendle<br />
zeichnet sich aber nicht nur durch Ideenreichtum<br />
rund um das Dach aus, vielmehr<br />
auch durch ein geschicktes Marketingkonzept.<br />
Welcher Bauherr kennt inzwischen<br />
nicht das Firmenlogo?<br />
Der Fakt, daß noch weitere Firmen auf<br />
dem Firmengelände ansässig wurden,<br />
macht dem Bauinterressierten die Wahl<br />
leichter. Auf der Reichenbacher Str. 95<br />
findet er nahezu alle Gewerke.<br />
Die neuen Räumlichkeiten bieten aber<br />
auch Ausstellungsflächen für verschiedene<br />
Baumaterialien und ansprechende<br />
Büro-& Kundenbetreuungsräume. So ist<br />
eine bessere Koordinierung der betrieblichen<br />
Aktivitäten direkt von Görlitz aus<br />
möglich.<br />
Für das neue Jahr hat man sich viel vorgenommen<br />
und die Erfolgsstory ist bestimmt<br />
noch nicht am Ende ....<br />
Reichenbacher Straße 95 • 02827 Görlitz<br />
Tel: 0 35 81/ 73 06 65 Fax: 0 35 81/ 73 97 93
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Zittauer Straße 8 - Ein Glanzstück<br />
Immer mehr leuchtende Fassaden erstrahlen<br />
in Görlitz. Die Gerüste fallen und<br />
zum Vorschein kommen Kleinode einer<br />
Epoche, die zwar schon längst vergangen,<br />
aber das Flair von Görlitz, der Perle der<br />
Lausitz ausmachen.<br />
Doch das Gebäude Zittauer Straße 8 bietet<br />
noch wesentlich mehr Reize. Erbaut<br />
um die Jahrhundertwende als großzügiges<br />
repräsantives Wohnhaus läßt es durch<br />
eine sehr aufwendige Sanierung nahezu<br />
keine Wünsche offen. Imposant das Portalgemälde<br />
im Treppenhaus. Aufwendig<br />
saniert und in seiner Detailtreue fast einmalig<br />
in der Stadt.<br />
Dazu das Treppenhaus indem das wunderschöne<br />
Holzgelände liebevoll aufgearbeitet<br />
worden ist und durch den dunkelroten<br />
Teppich ein Eindruck entsteht, der<br />
zum Wohlfühlen anregt.<br />
Der Fahrstuhl ein Extra aber in diesem<br />
Haus Standard ebenso wie die aufwendigen<br />
Bäder, die mit feinstem italienischem<br />
Marmor und wuchtigen Granittischen<br />
dem Mieter ein Erlebnis garantieren. Die<br />
Fußböden wurden mit zeitlos schönem<br />
Laminat versehen. Doch noch viele Details<br />
wie auch die Stuckelemente in den<br />
Räumen und auch die Lösungen mit zum<br />
-Anzeige-<br />
Teil offener Küche lassen diese Wohnungen<br />
in Görlitz keine Wünsche offen.<br />
19<br />
Der Innenhof wird aufwendig begrünt<br />
und mit einem Springbrunnen versehen,<br />
der sich wunderbar in das idyllische<br />
Umfeld einpaßt. Die Fenster und Türen<br />
wurden nach historischem Vorbild neugestaltet<br />
und auch die Fensterbänke wurden<br />
aus italienschem Marmor gefertigt. Für<br />
alle Bürger, die einen Hauch von Luxus<br />
wünschen dürfte genau dieser Wohnungsstil<br />
der Richtige sein. Oder die sehr eigenwillig<br />
zugeschnittenen Maisonettewohnungen,<br />
die sowohl Dachterasse als<br />
auch Loggia besitzen und einen wirklich<br />
schönen Ausblick über die Görlitzer Südstadt<br />
garantieren.<br />
Fazit: Die hier am Bau beteiligten Firmen<br />
entwickelten ein hohes Maß an Kompetenz<br />
und Arrangement, um dem zukünftigen<br />
Mieter die Wohnungen in einem Stil<br />
zu gestalten, der rundum zur historischen<br />
Fassade des Hauses paßt. Lassen Sie sich<br />
überraschen und genießen Sie das Wohnen<br />
in einem Gründerzeithaus und einem<br />
Ambiente, daß dieser Epoche entsprungen<br />
sein könnte.
20<br />
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Winterzeit - Heimwerkerzeit<br />
Winterzeit - Heimwerkerzeit<br />
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Was könnte es für einen Heimwerker<br />
schöneres geben, als sich bei den kalten<br />
Außentemperaturen um die Verschönerung<br />
der eigenen vier Wände zu kümmern<br />
? Kühn war das Versprechen in der<br />
Silvesternacht, das Bad den Wünschen<br />
Ihrer Frau entsprechend in einen "Tempel"<br />
der Entspannung zu verwandeln.Einmal<br />
im Marktkauf Bau-Hobby-Garten-Center<br />
angekommen, werden Sie feststellen, wie<br />
vielfältig die Möglichkeiten bei Um-, Ausund<br />
Neubau sind. Ganz gleich, wie<br />
umfangreich die Ausstattung des Bades<br />
ausfallen soll, eine große Auswahl an<br />
Fliesen, Sanitärkeramik sowie Duschen<br />
wird Ihnen die richtige Entscheidung<br />
erleichtern. Selbst Sonderfarben u. -maße<br />
lassen sich nach individueller Beratung<br />
realisieren.<br />
Weitere Acessoires wie Duschvorhänge,<br />
Badematten usw. werden Ihrem Bad nach<br />
abgeschlossenem Ausbau den letzten<br />
Schliff geben.Wenn sich Ihr Chef auch in<br />
diesem Jahr wiedereinmal nicht an das<br />
Versprechen einer Gehaltserhöhung errinnern<br />
kann, der Markt bietet bei einem Warenwert<br />
ab 500,- DM den Kreditkauf mit<br />
einem effektiven Jahreszins von 7,9 %<br />
oder die Finanzierung über ein sogenanntes<br />
Bauherrenkonto an.<br />
Nach einer individuellen Beratung durch<br />
das Fachpersonal steht Ihren "Millenniumsplänen"<br />
also nichts mehr im Weg.<br />
Das Marktkauf Bau-Hobby-Garten Center<br />
auf der Nieskyer Straße in Görlitz
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Spende Blut Blut -- Rette Leben !!<br />
21<br />
Täglich haben in Deutschland Menschen<br />
Unfälle oder erleiden Krankheiten, bei denen<br />
es dringend erforderlich ist, mit einer<br />
Bluttransfusion die lebenserhaltenden<br />
Funktionen ihres Körpers aufrechtzuerhalten.<br />
Die Basis einer funktionierenden und<br />
zuverlässigen Versorgung mit Blutkonserven,<br />
von denen allein in Sachsen im Jahr<br />
immerhin ca. 280 000 gebraucht werden,<br />
ist der DRK Blutspendedienst Sachsen,<br />
welcher sich als gemeinnützige Gesellschaft<br />
selbst trägt. Seit dem 27.12.99 ist<br />
das lebensrettende Blutspenden in Görlitz<br />
um ein vielfaches attraktiver geworden:<br />
Nach 4 1/2 Monaten Bauzeit kann nun auf<br />
der Zeppelinstraße 43, kurz vor den Mauern<br />
des Klinikums in Höhe der Haltestelle<br />
B - Bus im neuen zweistöckigen Gebäude<br />
gespendet werden.Unter der Leitung des<br />
früheren Personals aus dem Klinikum,dem<br />
Diplom Mediziner Haltchev, 4 Schwestern<br />
und zwei Laborantinnen sorgt sich das<br />
DRK um die Blutreserven der Zukunft. Da<br />
das ehemalige Spendezentrum vom Klinikum<br />
zu Verwaltungszwecken benötigt<br />
wurde, zentralisierte man Blutspende und<br />
Laboruntersuchung in dem neuen Gebäude.<br />
Jeweils Montag von 7 - 10 Uhr und<br />
14 - 18 Uhr sowie Mittwoch von 14 - 19<br />
Uhr können Spender im Alter von 18-max.<br />
65 Jahren nach dem Ausfüllen eines sogenannten<br />
Anamnesebogens (32 medizinisch<br />
begründete Fragen) ihre Blutspende<br />
abgeben. Anmeldung, Abnahme - u. Arztraum<br />
befinden sich im Erdgeschoß. Das<br />
für die Sauerstoff - u. Nährstoffversorgung<br />
so wichtige Blut, von dem der Mensch ca.<br />
5 - 6 l in seinem Körper trägt, wird nach<br />
der Spende in den Laboratorien des DRK<br />
Blutspendedienstes untersucht und im<br />
Institut Dresden in seine Bestandteile zerlegt,<br />
da diese unterschiedlich lange haltbar<br />
sind. So sind die Blutblättchen nur maximal<br />
fünf Tage, Erythrozyten (rote Blutzellen)<br />
35 Tage, das Blutplasma hingegen<br />
tiefgefroren ein Jahr haltbar. Dem Spender<br />
wird eine Menge von 450 oder 500 ml<br />
Blut abgenommen, nach vollzogener Prozedur<br />
darf er eine kleine Mahlzeit zu sich<br />
nehmen und steht noch eine geraume Zeit<br />
unter medizinischer Beobachtung. Männer<br />
dürfen pro Jahr sechs mal, Frauen vier mal<br />
spenden. Bei gesundheitlichen Problemen<br />
wird Kontakt zum Hausarzt des Spenders<br />
aufgenommen.<br />
Im Interview mit Frank Michler, Mitarbei-
22 -Anzeige-<br />
-Anzeige -<br />
ter u. Werbereferent des DRK Blutspendedienstes in<br />
Görlitz, dem Niederschlesischen Oberlausitzkreis<br />
NOL und Löbau erfuhren wir, dass die Spendebereitschaft<br />
bei 40 - 60 jährigen, insbesondere bei<br />
Frauen am höchsten liegt, jedoch ein Defizit an 25<br />
bis 40 jährigen Spendern besteht. So ist es im Jahr<br />
<strong>2000</strong> notwendig, an einem Spendetermin ca. 60<br />
Blutspenden zu erreichen.<br />
Ihre aktive freiwillige Beteiligung ist deshalb weiterhin<br />
unverzichtbar und kann im Ernstfall auch ihr<br />
Leben retten. Wer die Zeit zu den genannten Terminen<br />
findet, sollte sich auf jeden Fall in Zukunft die<br />
Zeit zu einer Spende im neuen Gebäude nehmen<br />
oder an anderen Blutspendeaktionen teilnehmen.<br />
Die Termine der nächsten Wochen finden Sie auf<br />
dem rechten Teil dieser Seite.<br />
15.02.00: 15.00 - 18.30 Uhr<br />
ASB Kindergarten<br />
Hagenwerder<br />
22.02.00 14.00 - 18.30 Uhr<br />
Diakoniewerk Martinsstift<br />
Reichenbach<br />
02.03.00 13.00 - 18.00 Uhr<br />
Bürgerhaus Niesky<br />
07.03.00 14.30 - 19.00 Uhr<br />
Mittelschule Zodel<br />
17.03.00 15.00 - 18.30 Uhr<br />
Comenius Martinsstift<br />
Mücka<br />
21.03.00 14.00 - 18.30 Uhr<br />
Diakoniewerk Martinsstift<br />
Reichenbach<br />
30.03.00: 13.30 - 16.30 Uhr in der<br />
Görlitzer Berufsschule<br />
Ossietzkystraße<br />
20.04.00 13.00 - 18.00 Uhr<br />
Kindergarten Ostritz<br />
04.04.00 11.00 - 16.00 Uhr<br />
St. Carolus Krankenhaus<br />
Görlitz<br />
Das neue Gebäude auf der Zeppelinstraße<br />
15.04.00 8.00 - 11.30 Uhr<br />
Frau Dr. Großmann<br />
Markersdorf<br />
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&
Bad Bad Muskau<br />
Im Nordosten der Niederschlesischen<br />
Oberlausitz in einer erweiterten<br />
Talaue der Lausitzer Neiße liegt<br />
die idyllische Kleinstadt Bad Muskau.<br />
Den Beinamen " Bad " erhielt<br />
die Stadt erst im Jahre 1961, davor<br />
hieß sie schlicht Muskau.<br />
Die Geschichte der heutigen Park-<br />
,Kur- und Grenzstadt reicht zurück<br />
bis in das frühe 13. Jahrhundert.<br />
Erstmals indirekt erwähnt wurde<br />
Muscove im Jahre 1249. Im Meißner<br />
Matrikel von 1346 wird eine<br />
Kirche zu Muskau genannt. Die Kirchruine<br />
im Ortsteil Berg, ist der älteste erhaltene<br />
Baurest des Ortes und gehört wahrscheinlich<br />
zu der ältesten Kirche in der<br />
nördlichen Oberlausitz. Ein Lehnsbrief<br />
aus dem Jahre 1361 benennt das heutige<br />
Alte Schloß als Sumpfburg.<br />
Die verkehrsgeographisch günstige Lage<br />
an wichtigen alten Handelsstraßen, der<br />
Nord- Süd- Verbindung von Böhmen zur<br />
Ostsee und der Niederen Handelsstraße<br />
von Leipzig nach Polen und Rußland, begünstigte<br />
die Anlage einer städischen Ansiedlung.<br />
Schon 1429 findet eine Brücke<br />
23<br />
Perle der Oberlausitz<br />
als Neißeübergang, vordem eine viel benutzte<br />
Furt, die Beachtung der Chronisten.<br />
Wenzel II. von Biberstein damaliger Standesherr,<br />
bestätigte 1452 die Stadtrechte für<br />
Muskau . Damit verbunden waren Rechte<br />
für Handwerker, Brauerei, Märkte und<br />
Schulen.<br />
Bereits 1456 wird ein Schulmeister erwähnt<br />
und 1499 bilden Schuhmacher eine<br />
erste Handwerkerzunft. Muskau wurde<br />
zum Mittelpunkt der Standesherrschaft mit<br />
zirka 50 hauptsächlich von Sorben bewohnten<br />
Ortschaften. Daher ist auch der<br />
Stadtname sorbischer Herkunft.
Auch das Therapeutische Zentrum derung für die überregionale Vernetzung unserer<br />
berühmten Parks zwischen Görlitz und<br />
"Moorbad" im fürstlichen Cavalierhaus,<br />
in dem die Tradition des seit 1823 geführten<br />
Bade- und Kurbetriebes fortgesetzt Wörlitz.<br />
Branitz, ja bis hinauf nach Babelsberg oder<br />
wird,<br />
Auch mit Polen gibt es eine gute Zusammenarbeit.<br />
Man trifft sich in regelmäßigen Ab-<br />
liegt im Parkgelände. Hier werden rheumatische<br />
und degenerative Erkrankungen ständen, um über anstehende Probleme zu<br />
der Wirbelsäule und Gelenke behandelt. reden und Lösungen zu suchen. Zur Wiederherstellung<br />
des Parkes als zweistaatliches<br />
Hier können Sie Ihren Gesundheitsurlaub<br />
verbringen oder ein "Fürstliches Wochenende"<br />
erleben. Auskunft gibt die "Bad- zwischen deutschen und polnischen Denkmal-<br />
Denkmal gibt es schon seit längerem Kontakte<br />
Muskau-Touristik" der Kurgesellschaft pflegern. Das Projekt der Doppelbrücke, die<br />
unter Tel. 035771-50492.<br />
beide Parkteile verbindet, nimmt jetzt konkrete<br />
Wie bereits eingangs erwähnt, erhielt die Formen an. Schon heute ist es möglich, über<br />
Stadt 1961 den Namen Bad Muskau. Im die ehemalige Postbrücke, jetzt Grenzübergang<br />
Januar 1994 beschloss der Stadtrat von Bad zur Republik Polen, den polnischen Parkteil zu<br />
Muskau, den Kur-und Fremdenverkehr besuchen und dabei gleichzeitig einen Hauch<br />
zum Wirtschaftsfaktor Nummer eins zu entwickeln.<br />
Seitdem ist man bestrebt, die Bau-<br />
erleben.<br />
orientalischen Flairs auf dem Polenmarkt zu<br />
lichkeiten und das Niveau des Badebetriebes<br />
ständig zu verbessern. Eine Vielzahl Schmalspurbahn. Anläßlich des 100-jährigen<br />
Eine weitere Touristenattraktion ist die<br />
von Vorhaben ist geplant, um die dringend Bestehens der Waldeisenbahn wurde im Juni<br />
benötigten Arbeitsplätze zu schaffen und 1995 der Streckenabschnitt Weißwasser-Bad<br />
die vorhandenen zu erhalten. Dazu zählt Muskau freigegeben. Zirka 10 Millionen<br />
das Vorhaben "Solebohrung" sowie der Besucher jährlich kommen in die knapp 4000<br />
Bau eines Kur- und Thermalbades. Einwohner zählende Kleinstadt. Doch es ist<br />
Nicht zuletzt dank des Engagements von nur eine Frage der Zeit: Bad Muskau und<br />
Bürgermeisterin Heidemarie Knoop führte seinen Park muß man gesehen haben.<br />
die enge Zusammenarbeit mit den Nachbarorten<br />
Weißwasser, Krauschwitz, Gablenz<br />
. -florund<br />
Kromlau 1999 zur Gründung des vom<br />
Europäischen Strukturfonds geförderten<br />
Projekts "Gesundheitsregion Muskauer<br />
Heide". Das neue regionale<br />
Image fügt sich perfekt in das Leitbild<br />
der schlesischen Oberlausitz<br />
und der Euroregion Neiße ein, in der<br />
Vermarktung nach außen bestehen<br />
engste Kontakte mit Görlitz. Bundesweit<br />
werden Schritt für Schritt die<br />
herrlichen Rad- und Wanderwege, die<br />
pücklerschen Kutschwege und die<br />
Kur-, Sport- und Erholungsstätten<br />
bekanntgemacht. Dass es unter<br />
Deutschlands 150 anerkannten Ferienstraßen<br />
noch keine "Deutsche Parkstraße"<br />
gibt, sieht die Projektgruppe als Herausfor-<br />
25
26<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig !<br />
Anregungen, Kritik, Wünsche ?<br />
Teilen Sie uns alles mit, besuchen Sie<br />
uns im Internet unter:<br />
http://www.stadtbild-goerlitz.de<br />
e-mail: g_w_d@hotmail.com<br />
V orschau<br />
V orschau<br />
Interview mit<br />
Oberbürgermeister<br />
Rolf Karbaum<br />
Kyffhäuser -<br />
ein bedeutender<br />
Görlitzer Maler<br />
Der Neißeturm -<br />
der älteste der Stadt<br />
Kommunenreport -<br />
Niesky<br />
Impressum<br />
Herausgeber (V.i.s.d.P.): GWD<br />
Inh.: Thomas Oertel<br />
Carl-von-Ossietzky-Str. 45<br />
02826 Görlitz<br />
http://www.gwd-net.de<br />
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