Das Stützpunktsystem im paralympischen Leistungssport

82 Darstellung und Interpretation der empirischen Ergebnisse
7.4 Retrospektive
Betrachtung der
systematischen
Nachwuchsförderung
nach Übertritt zum
Leistungssport: für
Kadermitglieder mit
PTS-Anbindung spürbare
Verbesserung
Hinsichtlich der Phase der Nachwuchsförderung,
die sich aus dem Übergang vom Breitenzum
Leistungssport und mit der Zuerkennung
eines Kaderstatus ergibt, kristallisiert sich innerhalb
der Stichprobe ein eindeutiges Bild heraus,
das jedoch in erster Linie diejenigen Befragten
betrifft, deren Sportart an einem PTS betreut
wird. Die Para-Athletinnen und Athleten mit
PTS-Anbindung berichten, ab dem Moment,
als ihnen der Kaderstatus zuerkannt worden ist
und ihnen somit Zugang zu einem PTS gewährt
wurde, insofern einen spürbaren Unterschied
im Vergleich zur vorherigen Phase ohne Kaderstatus
erlebt zu haben, als ihnen ab diesem Moment
eine wesentlich verbesserte systematische
Unterstützung zuteilwurde 23 :
„Dann baute sich eigentlich alles sehr
systematisch auf, muss man dazu sagen,
also das war schon sehr gezielt
geplant ab dem Moment [gemeint ist
der Kaderstatus], ja.“ (AT22_Sitzvolleyball)
„Dann, als es so zu den Auswahlmannschaften
ging, da [kam] eine systemische
Unterstützung.“ (AT19_Rollstuhlbasketball)
„Genau, ja. Die haben mich dann
auch immer wieder zu Trainingslagern
eingeladen und bei Wettkämpfen
betreut.“ (AT14_Schwimmen)
23 Im Folgenden wird auf die Angabe der erworbenen oder
angeborenen Behinderung verzichtet, da es in den nächsten
Ausführungen eine untergeordnete Relevanz hat.
„Also das, was mich natürlich unterstützt
hat, war die Einladung zu
Lehrgängen. Das war so von Hessen
vielleicht dreimal im Jahr und dann
noch vom Nationalkader vielleicht
drei bis viermal. Da kommt man
auf sechs bis sieben Mal im Jahr, wo
man ein Wochenende hat, wo man
intensiv die Trainer gesehen hat,
dort trainiert und sich mit den Trainern
ausgetauscht hat und das hat
zum einen da unterstützt. Genau,
und dann war es so, der Hessische
Landestrainer hat dann Kontakt
zu meinen Trainern im Verein aufgenommen
und hat sich mit denen
ausgetauscht, ein Programm für
Wochen und Monate ausgearbeitet,
um die Entwicklung zu fördern.
Also das war dann mein Ansprechpartner,
der meine Entwicklung
quasi vorangetrieben hat und das
auch immer noch [tut] und vor allem
der dann auch immer bei den
Kadertrainern, also beim Nationalkader,
ein gutes Wort eingelegt hat
beziehungsweise dann dafür [eingesetzt
hat], dass ich zu den Lehrgängen
kam beziehungsweise auch
international spielen durfte. Der hat
mich da sehr unterstützt. Genau,
ansonsten bin ich aber trotzdem in
den Vereinsstrukturen, wo ich meine
Fühler hatte, dann meine Trainer in
den Vereinen, die mich auch hauptsächlich
unterstützt haben, weil den
Verbandstrainer in Hessen habe ich
ja nicht so oft gesehen und deswegen
war das bei mir hauptsächlich
im Vereinsleben, ja.“ (AT11_Tischtennis)
„Also in [Vereinsstandort] war es halt
hauptsächlich unser Goalballtrainer,
[…] der uns viel unterstützt hat, also
wir waren ja drei Nationalspieler in
[Vereinsstandort]. Der halt auch mal
sich die Würfe dann mal angeschaut
hat. […] Seit dem Wechsel nach [Stützpunktstandort
in einem anderen
Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympi schen Spitzen- und Nachwuchs leistungssports in Deutschland