Das Stützpunktsystem im paralympischen Leistungssport

Darstellung und Interpretation der empirischen Ergebnisse
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mischt sich, soweit ich das sehe, ungefähr
nichts.“ (AT17_Leichtathletik)
Nicht nur in der Leichtathletik, sondern
auch in anderen Sportarten wird Ähnliches erlebt.
In der Aussage eines Tennisspielers klingt
Sarkasmus an:
„Es [gemeint ist: inklusives Training]
ist nicht vorhanden! [lacht]
Das kannst du auch ruhig offen und
ehrlich so schreiben, dass es halt nur
auf dem Papier existiert und da halt
wenig Kooperationsbereitschaft auch
einfach besteht, warum auch immer,
sondern dann halt immer nur so ein
Gedanke ist, der auf dem Papier geschieht
und diese integrative Idee
oder dieser Leitfaden, der da ist, aber
nicht gelebt wird. Also [es ist] nicht
[so], dass man sagt: ‘[…] Wir können
uns das und das vorstellen. Wie
können wir euch unterstützen? Wo
wären wir eine Bereicherung für die
anderen und andersrum?‘“ (ATOS3_
Rollstuhltennis)
„Ich persönlich sehe da jetzt nicht so
super viel Inklusion.“ (AT8_Badminton)
Den Para-Athletinnen und Athleten ist es
wichtig, darauf hinzuweisen, dass sie die Aktiven
aus den olympischen Sportarten als offen gegenüber
inklusiven Trainingssituationen wahrnehmen.
Das Verhältnis zwischen den Aktiven
aus dem paralympischen und olympischen
Sport wird als unbelastet empfunden, und die
Gründe für die nur zögerliche Annäherung zwischen
olympischem und paralympischem Sport
sei eher auf struktureller Ebene zu suchen:
„Ich muss sagen, das liegt, glaube ich,
weniger an den Sportlern. Wir trainieren
hier beispielsweise zusammen
mit den [Nennung einer Sportart aus
dem Nichtbehindertensportbereich],
die hinten bei uns in der Halle mit
drinnen sind. Die da ihren eigenen
Bereich haben, dann spielt man halt
mit denen mal irgendein Spiel, Fußball,
was weiß ich. Also der Wille ist,
glaube ich, da und es wäre auch nicht
das Problem. […] Ich finde es ein bisschen
schade, aber ich denke mal, das
würde sich auch regeln lassen. […] Ich
denke, das wird eher so ein schleichender
Prozess sein. […] Ich tue mich
da immer ein bisschen schwer, sowas
zu analysieren, aber ich denke schon,
dass es möglich ist auf jeden Fall, weil
man kommt ja auch außerhalb des
Sports gut mit den anderen Leuten
klar.“ (AT4_Leichtathletik)
„Also in den Trainings, glaube ich,
wenn da nur wir Athleten untereinander
wären, glaube ich, würde es
keine Probleme geben zwischen Para
und Normal. In den Strukturen hingegen
gibt es sehr viele Unterschiede
und auch Barrieren, die dann da
sind.“ (AT9_Rollstuhlbasketball)
Nicht die Aktiven, sondern mitunter
Trainerinnen und Trainer aus dem Nichtbehindertensport
würden den Para Sport als nicht
gleichberechtigt akzeptieren und würden der
Inklusion entgegenwirken:
„Wir haben eine 1A-Laufhalle. Also
mit Rundbahn, vorne 50m, mit hinten
Kraftraum. […] Die Halle an sich ist
geil. Aber ja, da kommt man wieder
dann auf die Wertigkeit des paralympischen
Sports [zu sprechen]. Wenn
da ein kleiner verfluchter Lauftrainer
des [Name eines sog. Regelsportvereins]
sagen kann: ‚Ey, das ist meine
Halle!‘ Dann, ja, dann weiß man, wo
man steht.“ (ATOS2_Rollstuhlrugby)
7.7.1 Positive Erfahrungen im
inklusiven Setting des
Trainingslagers
Im Gegensatz dazu erinnern sich Befragte aus
verschiedenen Sportarten an ein vorbehaltloses
Aufeinandertreffen mit den Aktiven aus dem
Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympi schen Spitzen- und Nachwuchs leistungssports in Deutschland