Das Stützpunktsystem im paralympischen Leistungssport

Darstellung und Interpretation der empirischen Ergebnisse
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eine Lösung. Also wie gesagt, ich bin
nicht dafür, dass man den paralympischen
Sport aus dem Grund ausgrenzt
oder absondert.“ (AT7_Leichathletik)
Zu betonen ist, dass sich Barrierefreiheit
nicht nur allein auf den Zugang zu Sportstätten
konzentriert, sondern beispielsweise auch auf
Trainingsgeräte und -anlagen in der jeweiligen
Sportstätte:
„Behindertensport, denke ich mal, gerade
was die Gegebenheiten, was die
Anforderungen von den Sportlern,
anbelangt, was die brauchen, ist ja
von Sportart, wie von Behinderung zu
Behinderung, unterschiedlich. Also ein
Kleinwüchsiger braucht ja ein anderes
Fahrradergometer als ein normaler
und ich brauche halt eins, was eine
große Anzeige hat. Also man kann halt
nicht, dadurch, dass das so vielfältig
ist, man muss halt sehr kreativ werden,
was sowas angeht, um halt jedem
Sportler gerecht zu werden. Und hier
oben, sage ich mal, sind die sehr engagiert,
hier gibt es ja jetzt noch den zweiten
Raum, der eingeführt wird mit den
ganzen Geräten, was halt dann sehr
elektronisch dann aufgebaut ist, du
hast nur so einen Chip und dann stellt
sich die Sitzhöhe ein und die Armlänge
und die Kraft.“ (AT6_Goalball)
Einige Kadermitglieder mit PTS-Anbindung
berichten im Interview davon, in ihrer aktuellen
Trainingssituation einen Kraftraum nutzen
zu können, der extra auf die Bedürfnisse von
Para-Athletinnen und Athleten zugeschnitten
und angepasst ist. Derzeit wird dieser Kraftraum
ausschließlich von den Kadermitgliedern aus
dem Para-Bereich genutzt. Dabei stellen die
Befragten klar: Wenn an einem Standort, der
OSP und PTS in sich vereinigt, die Ausstattung
mittels barrierefreier Trainingsgeräte erfolgt,
profitieren davon nicht ausschließlich Para-
Sportlerinnen und Sportler, sondern diese können
genauso von Aktiven ohne Behinderung
mit genutzt werden:
„Man muss schon darauf achten, dass
es barrierefrei ist […], wenn man einen
Kraftraum einrichtet. Dass man
Geräte kauft, die auch für einen Rollstuhlfahrer
zu benutzen sind. Das ist
theoretisch jetzt nicht so das Problem,
weil jedes Gerät, was ein Rollstuhlfahrer
benutzen kann, das kann
auch halt der nichtbehinderte Sportler
nutzen, und von daher sehe ich da
jetzt nicht so die große Problematik.“
(AT8_Badminton)
7.6.5 Besonderer Bedarf im Para
Sport: Notwendigkeit einer
behindertensportspezifischen
Expertise seitens der
Trainerinnen und Trainer
Neben der Barrierefreiheit gibt es einen weiteren
zentralen Punkt, den die Befragten als eine
Besonderheit im Para Sport herausstellen: Für
sie ist es wichtig, von einer Trainerin oder einem
Trainer mit behindertensportspezifischer
Expertise betreut und gefördert zu werden. Eine
derartige Expertise ist für die Befragten entscheidende
Voraussetzung dafür, dass die Trainerin
oder der Trainer ihre Bedürfnisse, die sich
je nach Behinderungsart unterscheiden, kennt
und in der Lage ist, Trainingsform und -inhalte
darauf anzupassen:
„Es kommt dem Training meines
Erachtens schon sehr zugute, wenn
man Trainer hat, die wirklich auf
dem eigenen Behinderungsgebiet
oder innerhalb dieser Startklasse einfach
ein enorm hohes Wissen haben.“
(AT17_Leichtathletik)
Für die Para-Athletinnen und Athleten ist
es kein Muss, dass ein behinderten-sportspezifisches
Wissen von Vornherein vorliegt (was ggf.
auch unrealistisch ist, da es im Behindertensport
wesentlich größere interindividuelle Unterschiede
gibt, als dies im Nichtbehindertensport
der Fall ist). Erwartet wird jedoch, dass die
Trainerin oder der Trainer gewillt ist, sich eine
Expertise in diesem Bereich anzueignen:
Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympi schen Spitzen- und Nachwuchs leistungssports in Deutschland