Das Stützpunktsystem im paralympischen Leistungssport

100 Darstellung und Interpretation der empirischen Ergebnisse
Auch gibt es die Situation, dass einzelne
Mannschaftsmitglieder, die Anspruch auf das
Stützpunkttraining haben, u. a. aufgrund des
entfernt liegenden Arbeits- bzw. Wohnortes
weder regelmäßigen Zugang zum Stützpunktnoch
zum Vereinstraining haben. In diesem Zusammenhang
wird eine verbesserte Betreuung
seitens der Stützpunkttrainerinnen und -trainer
auch auf Distanz als wünschenswert formuliert:
„Da wäre vielleicht anzuknüpfen
an das andere, dass man sagt, man
hat nur diese Wochenendlehrgänge,
fährt dann wieder nach Hause
und trainiert dann wieder mit den
anderen ein/zwei, die so in der Umgebung
sind. Da wäre es dann auch
wieder ganz gut, wenn man dann
einen Stützpunkttrainer hätte, der
einen dann auch wieder betreut. Weil
das ist dann auch wieder so der Zeitpunkt,
wo keine Saison ist. Das heißt,
es findet hier im Verein kein Mannschaftstraining
statt und da ist dann
noch mehr auf Eigenverantwortung
und -ja-. Da wäre es dann noch gut,
wenn man dann jemanden hätte, mit
dem man arbeiten könnte.“ (AT19_
Rollstuhlbasketball)
Mangelhafte Informationspolitik über
OSP-/PTS-Serviceleistungen
Kritik wird auch dahingehend geäußert, dass
das Angebot der Serviceleistungen, die allen
Kaderathletinnen und -athleten am PTS und
OSP offenstehen, nicht flächendeckend weder
von Vereins- noch Verbandsseite kommuniziert
wird. So sei dieses Angebot vielen Aktiven gar
nicht bekannt, und Nachfragen würden teilweise
nur unzureichend oder überhaupt nicht beantwortet:
„Es ist so, dass der Kontakt zum Stützpunkt
eigentlich nicht da ist und
auch nicht wirklich von mir als besonders
hilfreich oder unterstützend
wahrgenommen wird. […] Da sind
sehr viele, tatsächlich auch E-Mails
an den entsprechenden Zuständigen
für den Krafttrainingsbereich für ei-
nen entsprechenden Trainingsplan
zum Beispiel ins Leere gelaufen. Und
auf Nachfrage bei den Personen beim
Olympiastützpunkt, ob das der richtige
Ansprechpartner ist und so weiter,
wurde dann zwar derjenige nochmal
angeschrieben, dass er sich bitte
mit mir in Verbindung setzen soll, da
kam aber immer noch nichts, sodass
man, sodass ich das halt letztendlich
einfach abgehakt hab. […] Ich glaube,
der größte Mangel ist in der Kommunikation
der Möglichkeiten. Und ich
glaube, dass auch gerade bei diesem
System mit unterstützender Leistung
zum Vereinssport auch eine bessere
Kommunikation und Austausch
sein muss, welche Möglichkeiten die
Sportler überhaupt haben. Weil wenn
sie in einem Verein Mitglied sind,
dass sie ihr Vereinstraining haben
und Mannschaftstraining, dass sie
da dazu geholt werden, das ist relativ
eindeutig und klar, aber manche
Stützpunktleistungen werden nicht
proaktiv an die Athleten kommuniziert.
Und das ist eine große Lücke,
die ich sehe, die [ich] aber gerade in
so einem ergänzenden und parallel
laufenden System einfach für sehr,
sehr wichtig halte. […] Ich würde hoffen
und denken, dass […) Vereinstrainer
und Stützpunkttrainer regional
in gutem Austausch sind, aber auch
die Athleten nicht nur über einen
Kanal, über einen Trainer, Informationen
erhalten, sondern [die Informationen]
über mehrere Kanäle im
Idealfall an die Athleten selbst [gehen].
Aber im Notfall eben zumindest
dann über vielleicht den nationalen
Verband und den regionalen Trainer,
oder zumindest den regionalen Trainer
und den Verein, also, dass man
da auf jeden Fall sozusagen mehrere
Wege hat, weil einfach immer wieder
auftaucht, dass wenn das ganze
über eine Person weitergegeben wird,
wenn die das dann nicht auf Anhieb
so versteht, dass es jetzt eine Info
Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympi schen Spitzen- und Nachwuchs leistungssports in Deutschland