vhs_Programmheft 2023.1_RZ_online
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gesellschaft / Kultur
www.vhsolm.de
DUNKLE MATERIE: DAS GROSSE
RÄTSEL DER KOSMOLOGIE
85 Prozent der
Materie in unserem
Universum existieren
in einer Form, die
wir nicht direkt
beobachten können
und die mit den
uns bekannten
Materieteilchen
allenfalls sehr
schwach in Interaktion treten: Die Dunkle
Materie ist ein großes, vielleicht das
größte Rätsel der Kosmologie. Wer sie zu
verstehen versucht, streift fast alle
Themen, die unser Kosmos bereithält:
Von der Entwicklung und Dynamik der
Galaxien über Galaxienhaufen bis zu den
größten kosmischen Strukturen und
schließlich die Zeit kurz nach dem Urknall
und die Entwicklung unseres Universums
im Ganzen.
Sibylle Anderl ist Redakteurin der FAZ
und schreibt für das Wissenschaftsressort
und das Feuilleton. Sie hat in Astrophysik
über Stoßwellen im interstellaren Medium
promoviert und als Gastwissenschaftlerin
zu den Themen Sternenentstehung und
Astrochemie am Institut de Planétologie
et d’Astrophysique de Grenoble
geforscht.
Mi 15.03., 19.30-21.00 Uhr,
Im Internet von überall aus teilnehmen
Sybille Anderl kostenfrei
COUNTDOWN: KÖNNEN WIR DER
KLIMAKRISE NOCH ETWAS
ENTGEGENSETZEN?
Das 1,5-Grad-Ziel
steht auf der Kippe
und könnte bereits
in den nächsten
fünf Jahren gerissen
werden. Ein
»Weiter so wie
bisher« ist deshalb
keine Option. Es
braucht eine Revolution im Klimaschutz,
bevor uns die Zeit davonläuft.
Tatsächlich gibt es aber noch Hoffnungsschimmer,
dass wir das 1,5-Grad-Ziel
erreichen werden. Und selbst die Politik
scheint den Ernst der Lage erkannt zu
haben.
Der Ausstieg aus fossilen Energien ist im
vollen Gange, und auch die Wirtschaft
denkt um.
Mojib Latif forscht am GEOMAR
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung
Kiel. Seit 2017 ist er Präsident der
Deutschen Gesellschaft CLUB OF
ROME.
Er wurde vielfach ausgezeichnet u.a. mit
dem Max-Planck-Preis für öffentliche
Wissenschaft.
Di 18.04., 19.30-21.00 Uhr,
Im Internet von überall aus teilnehmen
Prof. Dr. Mojib Latif kostenfrei
LÄSST SICH EINE GLOBALE
WASSERKRISE ABWENDEN?
Wasserkrisen
gehören mittlerweile
zu den größten
globalen Risiken
für Wirtschaft und
Gesellschaft,
Zusammenhänge
mit Nahrungsmittelknappheit
und
mangelnder
Anpassung an den Klimawandel sind
offenkundig. Dabei ist Wasserknappheit
selten die unabwendbare Folge
schwindender Wasservorräte, sondern
immer auch das Resultat der (unverhältnismäßig
hohen) Nachfrage durch den
Menschen. Von Anbeginn an hat die
Menschheit einen überwältigenden
Erfindungsreichtum an den Tag gelegt,
Wasser zu bewirtschaften und aus immer
ferneren Gegenden heranzuziehen.
Heute benötigen wir ein neues
Wasserethos: Es respektiert die durch
lokale und planetare Umweltbedingungen
gesetzten Grenzen und überführt die
Gewässerökosysteme wieder in einen
intakten Zustand. Es umfasst darüber
hinaus den gerechten Zugang aller
Menschen zu sauberem Wasser, arbeitet
also auch an der Abschaffung der
globalen Wasserverteilungs- und
Wasserqualitätskrise.
Dieter Gerten ist Professor für
Klimasystem und Wasserhaushalt im
Globalen Wandel und Experte des
weltweit renommierten Potsdam-Instituts
für Klimafolgenforschung (PIK). Er zählt
zu den wichtigsten Klimaforschern in
Deutschland.
DER STERBLICHE GOTT. STAAT UND
REVOLUTION IN RUSSLAND.
Im Februar 1917
zerfiel in Russland in
wenigen Wochen,
was in Jahrhunderten
kunstvoll errichtet
worden war. Wie
konnte es geschehen,
dass der alte Staat
nicht einmal mehr
die Kraft aufbrachte,
sich gegen seine Widersacher zu
behaupten, obwohl er doch noch im
Besitz des Gewaltmonopols war? Warum
verhallte das Freiheitsversprechen der
Revolution ungehört und warum ging mit
der alten Ordnung das staatliche Gefüge
überhaupt zugrunde?
Niemand hätte 1914 für möglich
gehalten, was 1917 geschah: dass die
Selbstherrschaft und ihre scheinbar
allmächtige Bürokratie in nur wenigen
Tagen zu Staub zerfielen, das Vielvölkerreich
zerbrach. Und wer hätte sich im
Februar 1917 überhaupt vorstellen
können, dass ausgerechnet Lenin und
seine Anhänger die Macht an sich reißen
und eine Gewaltherrschaft errichten
würden?
Offenbar hängt der Erfolg von Revolutionen
gar nicht davon ab, was die Mehrheit
will, sondern vielmehr davon, was
Machthaber und Herausforderer in einer
Situation tatsächlich können.
Jörg Baberowski ist seit 2002 Professor
für Geschichte Osteuropas an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Für sein
Buch „Verbrannte Erde: Stalins
Herrschaft der Gewalt“ erhielt er den
Preis der Leipziger Buchmesse
Gesellschaft / Kultur
Do 16.03., 19.30-21.00 Uhr,
Im Internet von überall aus teilnehmen
Prof. Dr. Dieter Gerten kostenfrei
So 16.04., 19.30-21.00 Uhr,
Im Internet von überall aus teilnehmen
Prof. Dr. Jörg Baberowski kostenfrei
56 57