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TUStPeter1780SalzburgArchiv

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„… zur allgemeinen Benachrichtigung<br />

über den unaufhaltsamen Zeitverfluß…“<br />

Das Turmuhrwerk 1780 der<br />

Stiftskirche St. Peter<br />

Die Restaurierung und Revitalisierung des<br />

Werks von Johann Bentele sen.<br />

von Michael Neureiter<br />

Es ist eine herrliche Sache um die Erfindung der Uhrwerke […], daß man den<br />

Erfindern und Vervollkommnern derselben für diesen der Menschheit erwiesenen<br />

immerfort dauernden Dienst großen Dank, große Achtung schuldig ist und immer<br />

schuldig bleiben wird, meinte Karl Friedrich Buschendorf 1 im Vorwort zu seinem<br />

Buch „Gründlicher Unterricht von Thurmuhren“ 1805 2 .<br />

Die Uhren in der Benediktinerabtei St. Peter in Salzburg, dem ältesten Kloster<br />

im deutschen Sprachraum, standen durch Jahrhunderte im Dienst des klösterlichen<br />

Lebens, des Gebets, der Liturgie, der Arbeit. An den Uhren orientierten sich<br />

das Chorgebet und die Mahlzeiten, die Gottesdienste und das Studium, die Wirtschaftsbetriebe<br />

und die Freizeit. Uhren wurden für Wohnräume und Türme angeschafft.<br />

Sie sorgten als Schlaguhren für die akustische Zeitanzeige auf Schellen<br />

und Glocken, zu der dann die<br />

optische Zeitanzeige auf Zifferblättern<br />

kam, zuerst nur mit einem<br />

Stundenzeiger, später –<br />

mit höherer Genauigkeit der<br />

Uhrwerke – auch mit einem Minutenzeiger.<br />

Das Turmuhrwerk 1780, das<br />

Johann Bentele sen. für die Stiftskirche<br />

St. Peter schuf. Es wurde 2021<br />

restauriert und revitalisiert<br />

(© horologium, Chris Hofer).<br />

55


Uhren im Stift St. Peter<br />

In den Abteirechnungen von St. Peter, die seit 1306 vorliegen, tauchen unter Abt<br />

Wolfgang Walcher im Jahr 1505 ein Uhrkasten und eine Zahlung an einen Georius<br />

für eine alte Uhr („antiquo horologio“) auf 3 . 1561 gab es einen Aufwand für<br />

das Frauenkloster „umb ain schlaguhr und wöckher“, Küsslmann wurden dafür<br />

12 Pfund bezahlt 4 . 1588 reparierte Uhrmacher Hans Fischer die „uhr auf dem<br />

schlafhaus“ und „kleine schlachurlen“ (Schlaguhren) um 3 Gulden 5 . 1595 fertigte<br />

„Andre urmacher zu Burkhausen“ um 32 Gulden eine neue „uhr auf das schlaffhaus“<br />

6 . Sie wird sich im oder unterhalb des Dachreiters befunden haben, der in<br />

zeitgenössischen Ansichten den Quertrakt mit Zellen und Dormitorium der Brüder<br />

zeigt. Dieser wurde unter Abt Amand Pachler (1657–1673) abgetragen, was<br />

zum heutigen geräumigen Konventhof führte 7 . Die Uhr auf dem Schlafhaus hatte<br />

ausgedient.<br />

St. Peter von Norden, Gouache von Thiemo Sing (?) 1657: Der Turm der Stiftskirche<br />

ohne Zifferblätter, auf dem Quertrakt im Konventhof („Schlafhaus“?) der Dachreiter und<br />

dahinter links das Türmchen der Veitskapelle. Ganz rechts unten der um 1610 errichtete<br />

Schwibbogen zwischen Franziskanerkloster und Franziskanerkirche mit Zifferblatt. (Vgl.<br />

ADOLF HAHNL, Die Bauentwicklung des Petersklosters, in: St. Peter in Salzburg. Ausstellungskatalog,<br />

Salzburg 1982, S. 312 f.) (© Erzabtei St. Peter, Kunstsammlung, M 1370.2).<br />

1710 wurden 226 Gulden für „Johann Hauckher, raths burger und uhrmacher<br />

zu Burghausen“, ausgegeben, und zwar wegen „ainer neugemachten uhr in dem<br />

thürnl ob St. Veiths capelln“ und für einen neugemachten Brater (Bratenwender)<br />

mit Wasserantrieb 8 . Dieser wurde wohl für die Küche angeschafft und wird mit<br />

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dem Wasser des St. Peterarms des Almkanals angetrieben worden sein? Es ist<br />

dies eine äußerst seltene Form eines Bratenwenders, war doch ein nahes Fließgewässer<br />

die Voraussetzung 9 .<br />

St. Peter von Westen, Gouache von Franz Xaver König (?) 1767: Hier ist das Türmchen auf<br />

der Veitskapelle/Marienkapelle noch vorhanden, und zwar mit Zifferblatt. Auch der Stiftskirchturm<br />

trägt Zifferblätter. (Vgl. HAHNL, Die Bauentwicklung des Petersklosters, S. 313). Im<br />

Langhaus der Stiftskirche befinden sich an der Südseite zwei Bilder von F. X. König (1757/61)<br />

mit Ansichten des Klosters – eine zeigt den Turm mit Zifferblättern nach dem Turmausbau<br />

in den 1750er Jahren, die andere den Turm vor dem Umbau ohne Zifferblatt!<br />

1772 ist auf dem Kupferstich von Johann B. und Joseph Seb. Klauber (nach F. X. König 1769)<br />

dieses Türmchen nicht mehr vorhanden! (© Erzabtei St. Peter, Kunstsammlung, M 1370.4).<br />

Das Türmchen über der Veitskapelle/Marienkapelle ist auf Ansichten zu sehen,<br />

allerdings noch nicht auf dem Kupferstich von 1619 10 , aber nach der Errichtung<br />

der oberen Bibliothek: Der Bibliothekssaal des Abtes Albert III. Keuslin<br />

(1626–1657) über der Veitskapelle wurde 1653 geschaffen 11 . Die Ansichten 1657<br />

und 1767 zeigen das „thürnl“ – auf der älteren ohne und auf der jüngeren mit<br />

Zifferblatt!<br />

Zu den Uhren von St. Peter gehören auch fünf Sonnenuhren, drei im Konventhof,<br />

die Sonnenuhr im Stiftshof mit dem hl. Benedikt und eine im Kolleghof am<br />

Kolleg St. Benedikt, entstanden 1926.<br />

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Die Sonnenuhr über dem nördlichen Mittelportal zum Stiftshof mit dem hl. Benedikt, entstanden<br />

bei der Neufassadierung um 1770 (© horologium, Michael Neureiter).<br />

58


Turmuhren der Stiftskirche<br />

1710 baute Johann Hauckher aus Burghausen eine neue Uhr für das Türmchen<br />

der Veitskapelle. 1714 verrechnete er eine nicht näher definierte Leistung mit 86<br />

Gulden und 30 Kreuzern 12 . Möglicherweise handelte es sich hier um eine Ausgabe<br />

für die Turmuhr der Stiftskirche? Aufgrund der Höhe des Betrags kann es<br />

kaum eine Neuanschaffung gewesen sein.<br />

Während mehrere Ansichten aus dem 17. Jahrhundert, darunter der Kupferstich<br />

„Jetzige Form deß Uhralten Closters St. Peter in Saltzburg“ 1699, keine<br />

Zifferblätter am Stiftskirchturm zeigen, sind solche auf dem Kupferstich nach<br />

Franz Anton Danreiter 1740 vorhanden.<br />

St. Peters Kirchen ..., Kupferstich in: Franz Anton Danreiter: Die saltzburgische<br />

Kirchenprospect, Augsburg, um 1740 (Universitätsbibliothek Salzburg, Grafiksammlung).<br />

Es ist eine weitergehende Untersuchung wert, ob die Stiftskirche erst anfangs<br />

des 18. Jahrhunderts mit einer Turmuhr ausgestattet wurde: Der Dom mit seinen<br />

1652/55 fertiggestellten Türmen erhielt 1683 von Jeremias Sauter seine zweite<br />

oder dritte Turmuhr. Im Salzburger Land sind die gotische Turmuhr von Schloss<br />

Haunsperg in Oberalm um 1580 oder die im Kern ebenfalls noch gotische Turmuhr<br />

von Buchberg bei Bischofshofen aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts, die<br />

erst kürzlich diese Zuordnung erfuhr, eine Erwähnung wert. Hans Sauter, der Vater<br />

des Jeremias, reparierte schon 1650 um 38 Gulden die Uhr in Vigaun. Viel-<br />

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leicht reichten im Kloster bis etwa 1700 die erwähnte Uhr auf dem Schlafhaus<br />

und andere Uhren in Innenräumen für die Orientierung in den Tageszeiten?<br />

Ohne Zweifel handelte es sich um die Turmuhr der Stiftskirche, als Johann<br />

Joseph Nidermayr 1744 sieben Gulden für „ausbuzen und richten der Thurm-<br />

Uhr“ verrechnete 13 .<br />

Im Jahr 1754 ließ der 1753 gewählte<br />

Abt Beda Seeauer „den alten<br />

Kirchenthurm, der fast vermodert<br />

[…] und zum Falle geneigt<br />

war, nicht nur erhöhen, sondern in<br />

jene herrliche Gestalt, vermittelst<br />

welcher er noch heut zu Tage als<br />

die vornehmste Zierde unsers Gotteshauses<br />

[…] und der ganzen<br />

Stadt pranget, umschaffen und<br />

durchaus mit Kupfer überdecken“<br />

14 . Der erneuerte Turm erhielt<br />

nun „den rhythmisch gegliederten<br />

und fein geschwungenen<br />

Helm, der 1756, dem Geburtsjahr<br />

Mozarts, dem Nagelfluhprisma<br />

aufgesetzt wurde“ 15 . Franz Martin<br />

meint zu den reichgegliederten<br />

Turmhelmen des 18. Jahrhunderts:<br />

„Die prächtigsten Beispiele von<br />

solchen sind die Turmhelme von<br />

St. Peter und St. Sebastian“ 16 .<br />

Der Turm der Stiftskirche St. Peter mit<br />

dem 1756 aufgesetzten Helm. Die vier<br />

Zifferblätter weisen auch heute die<br />

alte Zeigerstellung mit langen Stunden-<br />

und kurzen Minutenzeigern auf.<br />

(https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kirchturm_von_St._Peter_Salzburg.jpg, 28. 8. 2022).<br />

Nun war auch die vorhandene Turmuhr dran: Der neue Turm wurde um 24<br />

Schuh (ca. 8 m) höher, deshalb gab es laut Abteirechnungen den ersten Auftrag<br />

an ein Mitglied der Familie Bentele: Jacob Bentele, seit 1730 in Salzburg und<br />

vermutlich nach dem Tod Joseph Christoph Schmidts 17 als Hof-Großuhrmacher<br />

tätig, wurde mit der „Ibersetzung und vollständige(n) Reparation der Uhr und<br />

Zeiger-Werk in dem neuen Thurm“ 18 beauftragt und verrechnete dafür 112 Gulden.<br />

Es ist anzunehmen, dass die Neuplatzierung des Uhrwerks um ein Geschoß<br />

höher als vorher erfolgte. Vom Uhrwerk zu den Zifferblättern führte die Zeigerleitung<br />

mit einer kompletten Umdrehung pro Stunde. Diese wurde durch die vier<br />

Zeigerwerke jeweils hinter den Zifferblättern auf ein Zwölftel und die Stundengeschwindigkeit<br />

übersetzt.<br />

60


Das frühere Turmuhrwerk von St. Peter übersiedelte in den Turm der Pfarrkirche<br />

Abtenau: Im Bild das 115 cm breite Werk mit einem sehr ungewöhnlichen Hilfsgehwerk<br />

in der Mitte (© horologium, Michael Neureiter).<br />

Das alte Uhrwerk blieb nicht lange am neuen Standort: Abt Beda schenkte es<br />

Ende der 1770er Jahre an die dem Stift inkorporierte Pfarre Abtenau und „ließ<br />

dahin die alte Klosterthurm-Uhre brauchbar machen“ 19 . Das Uhrwerk dürfte aus<br />

der Zeit um 1700 stammen und ist in der Pfarrkirche Abtenau vorhanden. Es<br />

wurde für den neuen Einsatz vermutlich vom Spindelgang auf den nunmehrigen<br />

Hakengang umgebaut. Auf die neue steinerne Pendellinse, typisch für die Familie<br />

Bentele, wurde ein Schild mit dem Doppelwappen von St. Peter und Abt Beda<br />

Seeauer montiert 20 .<br />

Kein Zweifel, dass dieser Umbau in der Werkstatt von Johann Bentele sen.<br />

erfolgte: Sie befand sich im Haus der Benteles, heute Kaigasse 3, das Jacobs<br />

zweite Frau 1747 in die Ehe mitgebracht hatte. Johann sen., der Neffe Jacobs,<br />

war 1769 als Hof-Großuhrmacher angestellt worden.<br />

Die neue Turmuhr 1780 …<br />

1777/80 erhielt die Stiftskirche den neuen Hochaltar. Nach neuen Beichtstühlen<br />

und „neuen Kirchenstühlen von hartem Holz“ wurde „im Jahre 1780 eine<br />

gleicher massen neue Thurm-Uhr… mit einem Stunden und Viertelstunden<br />

Schlagwerke herbeygeschaffet“ 21 .<br />

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Die Inschrift „1851 K. P.“ auf der Innenseite der Türe der Uhrstube mag vom Salzburger<br />

Uhrmacher Kaspar Posch stammen, der die Uhr 1865 reparierte? (© horologium, Michael<br />

Neureiter).<br />

Die Uhrstube ist von der Stiftskirche über insgesamt 114 Stufen zu erreichen.<br />

Das tägliche Aufziehen der Turmuhr diente der Kondition: Zum Stiegensteigen<br />

kamen ja etwa 300 Kurbelumdrehungen zum Hochziehen der drei gut 70 kg<br />

schweren Steingewichte dazu.<br />

In der Uhrstube fand ich u. a. eine bemerkenswerte Inschrift von Dr. Franz<br />

Martin, 1924 bis 1950 Leiter des Salzburger Landesarchivs und verdienter Landeshistoriker:<br />

Benütze treu die flüchtige Zeit<br />

Sie bringt dich mit jeder Stunde<br />

Stets näher in die Ewigkeit!<br />

FM. 1927 Ostern!<br />

Der Salzburger Archivar, Kunst- und Landeshistoriker Franz Martin dokumentierte<br />

einen Besuch bei der Turmuhr zu Ostern 1927 (© horologium, Michael Neureiter).<br />

62


Johann Bentele sen. baute die<br />

neue Uhr, die in vier Raten zwischen<br />

April und September 1780<br />

bezahlt wurde und 700 Gulden<br />

kostete 22 . Sein erstes eigenes<br />

Werk, das er 1764 für die Pfarrkirche<br />

Golling baute, kostete 200<br />

Gulden: Das Turmuhrwerk für St.<br />

Peter war also besonders aufwändig.<br />

Weitere drei kleinere Aufträge<br />

an ihn bzw. seinen Sohn Johann<br />

Bentele jun. sind in den Abteirechnungen<br />

nachgewiesen 23 .<br />

Das Turmuhrwerk von St. Peter vor<br />

der Restaurierung 2021: vorne das<br />

Viertelstundenschlagwerk, in der<br />

Mitte das Gehwerk und hinten das<br />

Stundenschlagwerk (© horologium,<br />

Michael Neureiter).<br />

Im Turmuhrwerk 1780 sind die<br />

drei Teilwerke nebeneinander angeordnet<br />

– diese Bauweise kam in der<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Von<br />

der Aufzugsseite gesehen liegt das<br />

Gehwerk in der Mitte, links ist das<br />

Viertelstundenschlagwerk und rechts<br />

das Stundenschlagwerk angeordnet.<br />

Hinten hängt das Pendel, das vom<br />

Hakenrad über den Anker bewegt<br />

wird – es handelt sich um die sogenannte<br />

„Clementsche Hemmung“,<br />

erstmals 1671 gebaut von William<br />

Clement in London für das Kings<br />

College in Cambridge.<br />

Die drei Gewichte hängen mit<br />

hölzernen Umlenkrollen an Hanfseilen,<br />

der Aufzug erfolgte mit einer Kurbel<br />

(© horologium, Chris Hofer).<br />

63


An der Pendelstange hängt die 38 kg schwere Pendellinse, wie bei den meisten<br />

Bentele-Turmuhren aus Untersberger Marmor. Das Pendel ist sechs Meter lang<br />

und braucht für eine Halbschwingung 2,5 Sekunden, führt also in einer Minute<br />

24 Halbschwingungen durch. Die Zeigerleitung zu den vier Zifferblättern am<br />

Turm außen läuft am Werk hinten nach oben, die Zeigerleitung zur Orgeluhr<br />

durch das Kontrollzifferblatt seit dem 20. Jahrhundert nach vorne und dann nach<br />

unten, früher lief sie vom Gehwerk hinten gleich nach unten. Von den beiden<br />

Schlagwerken führten Drahtzüge nach oben in die Glockenstube zu den Schlaghämmern<br />

an zwei Glocken, die als Schlag- und Läutglocken verwendet wurden.<br />

Die drei jeweils gut 70 kg schweren Gewichte aus Untersberger Marmor sorgten<br />

etwa 180 Jahre für die optische Zeitanzeige auf fünf Zifferblättern und für die<br />

akustischen Schlagsignale auf zwei Glocken.<br />

… und ihre Restaurierung<br />

Das Projekt hatte laut Angebot „die Restaurierung des Turmuhrwerks und seine<br />

Adaptierung für einen Demonstrationsbetrieb“ zum Ziel. Das Angebot vom 23.<br />

August 2020 wurde durch die Erzabtei St. Peter angenommen, der Auftrag erfolgte<br />

am 7. September 2020. Bereits am 12. Oktober 2020 folgte die Bewilligung<br />

durch die Abteilung für Spezialmaterien des Bundesdenkmalamts.<br />

Das zerlegte Werk nach der gründlichen Reinigung vor dem Wiederaufbau: links die<br />

Teile des Gestells mit geschmiedeter Oberfläche, unten und rechts die Teile mit polierter,<br />

feuerverzinnter Oberfläche (© horologium, Michael Neureiter).<br />

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In der Umsetzung ging es zuerst um den Abbau des etwa 450 kg schweren<br />

Werks und sein Zerlegen in etwa 400 Einzelteile. Sie wurden in die Werkstatt des<br />

Kleinunternehmens „horologium“ nach Bad Vigaun gebracht und dort gründlich<br />

gereinigt: zuerst in einem Kristallsoda-Bad zum Lösen hartnäckiger Verschmutzung,<br />

dann mit Bürsten, Spachteln, Schustermesser, Schleifvlies, Putzwatte und<br />

Öl, und zwar ausschließlich händisch ohne irgendeine maschinelle Unterstützung.<br />

Dabei wurde bald eine<br />

Besonderheit des Werks<br />

deutlich: Es zeigten sich<br />

nämlich geschmiedete<br />

Oberflächen und glatte<br />

Oberflächen, die nach<br />

dem Reinigen einen Silberglanz<br />

bekamen. Eine<br />

Expertise eines Freundes,<br />

des Metallrestaurators<br />

Georg Riemer, bestätigte<br />

„kaum nennenswerte<br />

Korrosionserscheinungen“<br />

und klärte die glatten Flächen:<br />

Es handelt sich beim<br />

Großteil des Werks um feuerverzinnte<br />

Teile, das geht bis<br />

zu den Keilen und den ganz<br />

wenigen Schrauben.<br />

Ein Blick auf das Gehwerk<br />

und das Stundenschlagwerk<br />

auf der Rückseite zeigt den<br />

Kontrast zwischen geschmiedeten<br />

und feuerverzinnten Teilen.<br />

Links die in den Turm aufsteigende<br />

Zeigerleitung (© horologium,<br />

Michael Neureiter).<br />

Die Verzinnung ist eine Besonderheit, die eher selten zu finden ist, z. B. bei<br />

den Turmuhren von Johann Bentele sen. für den Dom (1782) und für die Pfarrkirche<br />

Mülln (1799) sowie bei der Rathausuhr seines Sohnes Johann jun. Wir<br />

finden diese aufwändige Oberflächenbehandlung auch beim Werk des Salzburger<br />

Glockenspiels von Jeremias Sauter anfangs des 18. Jahrhunderts. Wegen der nur<br />

geringen Rostspuren konnte eine zusätzliche Oberflächensicherung unterbleiben.<br />

Das Hakenrad ist das Herz des Gehwerks, es bewegt den Anker und mit ihm<br />

das Pendel. In St. Peter ist es wie meist aus Messing gefertigt und verschraubt:<br />

Das erleichtert bei stärkerer Abnützung den Austausch. Der Anker, die Welle und<br />

der Laterntrieb sind wie das darunterliegende Zwischenrad feuerverzinnt.<br />

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Die feuerverzinnte Schlossscheibe des Viertelschlagwerks nach der Reinigung: Sie steuert<br />

die Zahl der Schläge (1–4) zu den Viertelstunden (© horologium, Michael Neureiter).<br />

Das Hakenrad dreht sich im<br />

Gehwerk am schnellsten –<br />

einmal in 100 Sekunden<br />

(© horologium, Michael Neureiter).<br />

66


Eine kostenintensive Besonderheit<br />

des Turmuhrwerks von St. Peter<br />

sind die elf Lagerstützräder, die<br />

das Auslaufen der Messinglager<br />

verhindern: Erst beim Reinigen der<br />

stark verschmutzten Teile stellte<br />

sich heraus, dass sie außen mit einem<br />

Bronzering versehen sind und<br />

damit weniger Abnützung zeigen.<br />

Eines der elf Lagerstützräder aus<br />

Messing im Bronzereif<br />

(© horologium, Michael Neureiter).<br />

Der Wiederaufbau des Werks<br />

war einfach, weil das Gestell<br />

bestens markiert ist – mit Dreiecken<br />

in der unteren und Punkten<br />

in der oberen Ebene. Dazu<br />

kommen häufige Kennzeichnungen<br />

vor allem mit „G“ für Teile<br />

des Gehwerks und „V“ bzw. „S“<br />

für solche des Viertel- bzw. des<br />

Stundenschlagwerks.<br />

Johann Bentele sen. schuf mit<br />

seinem großen Werk für St. Peter<br />

eine Kostbarkeit: Die Reinigung<br />

der beiden Windflügel, die<br />

als Windbremse den gleichmäßigen<br />

Ablauf sicherstellen,<br />

brachte zutage, dass diese mit<br />

goldfarbenen Ornamenten verziert<br />

wurden, Reste konnten erhalten<br />

werden. Eine weitere<br />

noch nie vorgefundene Überraschung.<br />

Feuerverzinnte Keile, mit Buchstaben<br />

und Punkten bzw. Dreiecken<br />

markiert (© horologium,<br />

Michael Neureiter).<br />

67


Der Windflügel des Viertelschlagwerks mit Resten der goldfarbenen Ornamente (oben).<br />

Im Bild unten die Holzvasen von St. Peter: rechts die zwei vorhandenen und mit den<br />

Knospen ergänzten Vasen, links die beiden im Zuge der Restaurierung neu angefertigten<br />

Vasen (© horologium, Michael Neureiter).<br />

68


Während die Uhrmacher der Familie Bentele bei Umbauten von alten Werken<br />

oft die vorhandenen dekorativen Gestellbekrönungen abschroteten und beseitigten,<br />

vermutlich auch beim nach Abtenau geschenkten alten Werk von St. Peter,<br />

krönten sie ihre neuen besonderen Werke mit Holzvasen auf den vier Eckpfeilern.<br />

Neben St. Peter war dies auch bei den Werken von Johann Bentele sen. für den<br />

Dom und die Pfarrkirche Söll in Tirol und beim Werk seines Sohnes Johann jun.<br />

für das Salzburger Rathaus der Fall. Jeremias Sauter hatte für das Glockenspielwerk<br />

Vasen aus Blech gestaltet.<br />

Das Kontrollzifferblatt war nur zu reinigen. Es zeigt das Wappen von St. Peter<br />

mit den gekreuzten Schlüsseln und das Wappen von Abt Beda Seeauer mit zwei<br />

Dromedaren und zwei baumbestandenen Seen. Das Zifferblatt hat nur einen (ergänzten)<br />

Minutenzeiger zur Kontrolle der Anzeige auf den Zifferblättern außen.<br />

Im Schriftbalken darunter: „Gemacht im Jahre 1780 von J. Bendele. Reparirt im<br />

Jahre 1865 von Kaspar Posch.“<br />

Im Bild der Blick durch das Kontrollfenster auf das Kontrollzifferblatt: Die Zeigerleitung,<br />

auf der der Minutenzeiger sitzt, führt zur Orgeluhr (© horologium, Chris Hofer).<br />

Das Turmuhrwerk versorgte mit der Minutenbewegung die vier Zifferblätter<br />

am Turm außen und das Zifferblatt der Orgel. Das Orgelzifferblatt im Gehäuse<br />

von 1618/20, das 1762/63 umgebaut wurde, wurde auch schon vom Vorgängerwerk<br />

der Turmuhr 1780 angetrieben, das nach Abtenau geschenkt wurde. Das<br />

Orgelzifferblatt hat auch heute die alte Zeigerstellung und wird mit dem Einbau<br />

der neuen Orgel von St. Peter 2024 elektronisch betrieben werden.<br />

69


Das Zifferblatt der Orgeluhr mit verstellten Zeigern am derzeit leeren Orgelkasten. Die<br />

Aufsatzfiguren der Heiligen Petrus (oben, urspr. Gottvater), Rupert (links) und Vitalis<br />

stammen vom ehemaligen Hochaltar Hans Waldburgers 1625 (© horologium, Chris Hofer).<br />

Die Turmuhr 1780 von St. Peter ist restauriert und revitalisiert: Sie kann in<br />

Betrieb genommen werden, um so die Funktionsweise eines solchen Werks erlebbar<br />

zu machen. Ihren Dienst für die öffentliche Zeitanzeige haben längst elektrische<br />

Uhren mit elektronischer Steuerung übernommen. Im Turm von St. Peter<br />

werden aber am historischen Werk der Fortschritt in der „Vervollkommnung“ der<br />

Technik und die Kunstfertigkeit vergangener Generationen sichtbar, die Erzabtei<br />

hat eine Kostbarkeit erhalten und gesichert.<br />

Zeitkünder und Zeitzeugen<br />

Die Uhrmacherdynastie Bentele prägte Salzburg von 1736 bis 1824 24 . Jacob, Johann<br />

sen. und Johann jun. nahmen hintereinander die Funktion eines Hofuhrmachers<br />

wahr. Im Stift St. Peter befindet sich in der Prälatur auch eine Standuhr mit<br />

dem Wappen eines Grafen Truchseß-Zeil, bezeichnet mit „Johannes Bentele in<br />

Salzburg“ 25 . Abt Beda Seeauer besorgte für das zu St. Peter gehörige Vikariat zu<br />

Annaberg eine völlig neue Turmuhr von Johann Bentele sen. 26 . 1813 gab es eine<br />

neue Turmuhr für die Stiftspfarre Grödig, geliefert von Johann Bentele jun. Das<br />

große Werk Jeremias Sauters für Maria Plain wurde von Johann sen. 1785 umgebaut.<br />

70


Freude über ein gelungenes Werk bei der Präsentation des restaurierten und revitalisierten<br />

Uhrwerks im Turm der Stiftskirche St. Peter: v. l. Erzabt Korbinian Birnbacher, Baumeister<br />

Daniel Bleierer (Baumanagement) und Turmuhrmacher Michael Neureiter<br />

(© horologium, Chris Hofer).<br />

Die Turmuhr<br />

Annaberg 1779<br />

von Johann<br />

Bentele sen. mit<br />

den Wappen von<br />

St. Peter und Abt<br />

Beda Seeauer<br />

(© horologium,<br />

Michael Neureiter).<br />

71


Weitere Turmuhren aus der Bentele-Werkstatt sind zahlreich, in der Turmuhren-Datenbank<br />

www.turmuhrenaustria.at sind derzeit 20 gründlich erfasst. So<br />

gab es neue Turmuhren u. a. in Golling (1764), Salzburg-Franziskanerkirche<br />

(1765), Puch-Urstein (1785), Mülln (1799), Salzburg-Rathaus (1802), Kuchl-<br />

Georgenberg (1812), Hallein und Mattsee-Zellhof. Umbauten waren wegen der<br />

Kostbarkeit des Materials noch häufiger, etwa in Lamprechtshausen-Arnsdorf<br />

(1781), Dürrnberg (1788), Kuchl (1789), Oberalm und Vigaun (beide 1790),<br />

St. Jakob am Thurn (1793) 27 .<br />

Turmuhren sind Zeit-Künder und Zeit-Zeugen: Sie hatten durch Jahrhunderte<br />

die Aufgabe der „allgemeinen Benachrichtigung über den unaufhaltsamen Zeitverfluß“<br />

28 als Zeit-Künder. Nur mehr wenige alte Turmuhrwerke sind nach wie<br />

vor als solche Zeitanzeiger im Einsatz. Und: Turmuhren sind Zeit-Zeugen und<br />

belegen die Entwicklung der Zeitmessung und ihre Fortschritte über Jahrhunderte:<br />

Die Turmuhr 1780 der Erzabtei St. Peter ist ein interessanter Zeuge für die<br />

„Vervollkommner derselben (Uhrwerke) für diesen der Menschheit erwiesenen<br />

immerfort dauernden Dienst“ 29 .<br />

Das Turmuhrwerk im Nordturm des Salzburger Doms, geschaffen von Johann Bentele<br />

sen. im Jahr 1782, ist die jüngere Schwester der Uhr von St. Peter (© horologium,<br />

Michael Neureiter).<br />

72


Anmerkungen<br />

1 Karl Friedrich Buschendorf (1756–1811) war Theologe, Technologe und Schriftsteller und<br />

publizierte zu verschiedensten Themen. Deutsche Biographie: https://www.deutsche-biographie.de/sfz022_00368_1.html<br />

(30. 8. 2021). Im Interimsregister der Enzyklopädie der Neuzeit<br />

und in der Deutschen Digitalen Bibliothek wird sein Geburtsjahr mit 1763 angegeben.<br />

2 KARL FRIEDRICH BUSCHENDORF, Gründlicher Unterricht von Thurmuhren, Leipzig 1805<br />

(Facsimile-Edition des Fachkreises Turmuhren der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie,<br />

Nürnberg 2010), S. III.<br />

3 HANS TIETZE, Die Denkmale des Benediktinerstiftes St. Peter in Salzburg (Österreichische<br />

Kunsttopographie 12), Wien 1913, S. XXXI f., auch digital: https://diglib.tugraz.at/die-denkmale-des-benediktinerstiftes-st-peter-in-salzburg-1913-12<br />

(31. 8. 2021).<br />

4 Ebenda, S. XXXVIII.<br />

5 Ebenda, S. XLII.<br />

6 Ebenda, S. XLIII.<br />

7 FRANZ FUHRMANN, Die Baugeschichte von Kirche und Kloster, in: St. Peter in Salzburg. Das<br />

älteste Kloster im deutschen Sprachraum. 3. Landesausstellung 1982. Ausstellungskatalog,<br />

Salzburg 1982, S. 174–180, hier S. 178.<br />

8 TIETZE, Die Denkmale des Benediktinerstiftes St. Peter (wie Anm. 3), S. CXXVIII.<br />

9 Freundliche Auskunft von Wolfgang Komzak, Leiter des Museums für Turmuhren und Bratenwender<br />

„Uhrenstube Aschau“ in Oberschützen, Burgenland.<br />

10 ADOLF HAHNL, Conservando cresco: Die Bibliotheksräume von St. Peter, in: Plus librorum.<br />

Beiträge von Adolf Hahnl zur Salzburger Kunstgeschichte, Salzburg 2013, S. 173–198, hier<br />

S. 174 (aus: Barock in Salzburg. Festschrift für Hans Sedlmayr, Salzburg–München 1977,<br />

S. 9–56).<br />

11 Ebenda, S. 176.<br />

12 TIETZE, Die Denkmale des Benediktinerstiftes St. Peter (wie Anm. 3), S. CXL.<br />

13 Ebenda, S. CXLVII.<br />

14 PLACIDUS BERHANDTSKY, Auszug der Neuesten Chronick des alten Benediktiner Klosters zu<br />

St. Peter in Salzburg. Teil 1, Salzburg 1782, S. 309 f., auch digital: https://www.digitalesammlungen.de/de/view/bsb10800708?page=1<br />

(31. 8. 2021).<br />

15 FUHRMANN, Die Baugeschichte von Kirche und Kloster (wie Anm. 7), S. 179.<br />

16 FRANZ MARTIN, Von unseren Kirchtürmen, in: DERSELBE, Aus Salzburgs Vergangenheit.<br />

Gesammelte Aufsätze, Salzburg 1942 (Beiheft zu den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger<br />

Landeskunde), S. 10–14, hier S. 13.<br />

17 Joseph Christoph Schmidt war 1712 Werkstattnachfolger von Jeremias Sauter, der das Werk<br />

des Salzburger Glockenspiels baute. 1733 lieferte der „Bürger und Hofuhrmacher“ Schmidt<br />

eine Hängeuhr in das Stift St. Peter. Vgl. TIETZE, Die Denkmale des Benediktinerstiftes St.<br />

Peter (wie Anm. 3), S. CXLV.<br />

18 Archiv der Erzabtei St. Peter, Specification der Bau-Unkosten des Neuen Thurn-Gebäu zu<br />

St. Peter 1754-1757 (Archiv der Erzabtei St. Peter, Hs. A 70). Hier darf ich dem Archivar<br />

von St. Peter, Gerald Hirtner, für seine Hilfe sehr danken!<br />

19 PLACIDUS BERHANDTSKY, Auszug der Neuesten Chronick des alten Benediktiner Klosters zu<br />

St. Peter in Salzburg. Teil 2, Salzburg 1782, S. 252, auch digital: https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10721386?page=,1<br />

(31. 8. 2021).<br />

20 Mehr zum Werk in MICHAEL NEUREITER, Uhren auf Tennengauer Türmen. Zeit-Künder und<br />

Zeit-Zeugen aus vier Jahrhunderten und zwölf Gemeinden, in: Forschungen des Museum<br />

Burg Golling. Bd. 1, Golling 2015, S. 111–121, hier S. 114 f., auch digital: https://www.horologium.at/files/Dokumente/Publikationen/FestschriftUrbanekZeitkuender2015.pdf<br />

(30. 8.<br />

2021).<br />

21 BERHANDTSKY, Auszug der Neuesten Chronick des alten Benediktiner Klosters zu St. Peter<br />

in Salzburg. Teil 2 (wie Anm. 19), S. 250.<br />

73


74<br />

22 Das Jahreseinkommen eines Universitätsprofessors soll in dieser Zeit 300 Gulden ausgemacht<br />

haben, das eines Lehrers 22, das eines Dienstmädchens 12.<br />

23 TIETZE, Die Denkmale des Benediktinerstiftes St. Peter (wie Anm. 3), S. CLXIX, CLXXXIII,<br />

CLXXXIV u. CXCII.<br />

24 Siehe dazu MICHAEL NEUREITER, Das Bentele-Jahrhundert 1734 bis 1826. Eine Großuhrmacher-Familie<br />

prägt die Salzburger Uhrenlandschaft, in: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft<br />

für Chronometrie 59, Herbst 2019, Nürnberg 2019, S. 56–63, auch digital:<br />

https://www.yumpu.com/xx/document/read/62824909/dasbentelejahrhundert1734bis1826<br />

(30. 8. 2021).<br />

25 TIETZE, Die Denkmale des Benediktinerstiftes St. Peter (wie Anm. 3), S. 132 nennt als Standort<br />

der Standuhr den Psallierchor.<br />

25 BERHANDTSKY, Auszug der Neuesten Chronick des alten Benediktiner Klosters zu St. Peter<br />

in Salzburg. Teil 2 (wie Anm. 19), S. 252.<br />

27 Siehe auch das Bentele-Gutachten von Roswitha Preiß: https://www.yumpu.com/xx/<br />

document/read/63025366/preissbentele (30. 8. 2021).<br />

28 BUSCHENDORF, Gründlicher Unterricht von Thurmuhren (wie Anm. 2), S. IV.<br />

29 Ebenda, S. III. Karl Friedrich Buschendorf starb wie Johann Bentele sen. im Jahr 1811.

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