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Taxi Times DACH - 4. Quartal 2022

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<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> 6,80 €<br />

www.taxi-times.com<br />

D – A – CH<br />

EUROPÄISCHE TAXIMESSE<br />

AUSSTELLUNG MIT<br />

AUFBRUCHSSTIMMUNG<br />

Inklusionsfahrten<br />

SELTSAME LOGIK DER<br />

KRANKENKASSEN<br />

Zentralentreffen<br />

VIELSEITIGER<br />

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH<br />

7 Sonderseiten <strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen<br />

Tesla in Flammen<br />

EIN TAXI-BRAND IN<br />

HAMBURG


TITEL: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, MONTAGE: Raufeld FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

ZEITENWENDE IM<br />

TAXIGEWERBE<br />

Kürzlich wurde der Begriff „Zeitenwende“<br />

zum Wort des Jahres<br />

gekürt. Geprägt wurde er von<br />

Bundeskanzler Olaf Scholz, als<br />

er den Beginn des Krieges zwischen<br />

Russland und der Ukraine<br />

bewertete.<br />

Es ist ein Begriff, der auch die<br />

Situation des <strong>Taxi</strong>gewerbes passend<br />

beschreibt. Die Branche soll<br />

beim Wandel vom Verbrenner hin zur E-Mobilität eine Pionierrolle<br />

einnehmen, leidet aber unter Lieferzeiten von 14 bis 18 Monaten<br />

für ein neues (Elektro-)<strong>Taxi</strong>. Sie muss höhere Personalkosten<br />

und die explodierten Energiepreise durch deutliche Tarifanpassungen<br />

kompensieren und damit von den Kunden mehr Geld verlangen.<br />

Die <strong>Taxi</strong>branche zählt zu jenen Branchen, die während des<br />

Lockdowns massive Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, aber<br />

dafür vom Staat lange nicht so umfangreich unterstützt wurden<br />

wie Hoteliers, Gastronomie etc. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat unter Einsatz<br />

seiner finanziellen Reserven diese Krise zwar überstanden, doch<br />

für den Wiederaufbau fehlt ihr jetzt das Personal, das man zu<br />

Corona-Zeiten wegen Kurzarbeit oder Entlassungen verloren hatte.<br />

Unter all diesen Umständen war es eine spannende Frage, wie<br />

sich der Neustart der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe an einem neuen<br />

Standort (Essen statt Köln) entwickeln würde, nachdem sich schon<br />

früh herauskristallisiert hatte, dass man mit deutlich weniger<br />

Ausstellern rechnen muss. Würden die rund 70 Aussteller, die<br />

trotz aller Widrigkeiten nach Essen gekommen waren, am Ende<br />

däumchendrehend auf Besucher warten?<br />

Zum Glück kam es anders, zum Glück haben die <strong>Taxi</strong>messe<br />

viele tausend <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen besucht. Die Messe vermittelte<br />

eine Aufbruchsstimmung und setzte ein klares Zeichen, dass<br />

diese <strong>Taxi</strong>branche trotz aller Widrigkeiten die „Zeitenwende“ überlebt<br />

hat und sich all den Herausforderungen auch zukünftig stellen<br />

wird – mit all den <strong>Taxi</strong>-Partnern und deren Produkten, die sich<br />

auf der <strong>Taxi</strong>messe präsentiert haben. Wir berichten auf insgesamt<br />

15 Seiten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist die siebenseitige<br />

Sonderveröffentlichung „<strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen“ (ab S. 23).<br />

In ihr berichten zahlreiche <strong>Taxi</strong>verbände, Appbetreiber und <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

redaktionell eigenverantwortlich über ihre Aktivitäten.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe mag von seiner Struktur her kleinteilig sein,<br />

doch genau darin liegt auch die Stärke in Form individueller Ideen<br />

und Innovationen.<br />

Durch die Kooperation mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bekommen die Aktivitäten<br />

und Ideen der Verbände und <strong>Taxi</strong>zentralen eine Plattform.<br />

Verbunden auch mit der Hoffnung, dass man sich untereinander<br />

noch besser vernetzt und manches erfolgreich nachgeahmt wird.<br />

In der Phase einer „Zeitenwende“ sind frische Ideen sicherlich<br />

nicht verkehrt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen meines <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong>-Teams ein gesundes, erfolgreiches, innovatives und endlich<br />

auch wieder besseres neues Jahr!<br />

Herzlichst<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

INHALT<br />

PERSONEN<br />

4 <strong>Taxi</strong>unternehmerin gewinnt VW Touran<br />

EUROPÄISCHE TAXIMESSE (ETM)<br />

5 Das zeigten die Fahrzeughersteller<br />

8 Das zeigten die Rolliumbauer<br />

11 Die bunte Vielfalt von A bis Z<br />

17 Die Fachvorträge zum Nachsehen<br />

18 Das Gästebuch<br />

20 Die internationalen Aussteller<br />

INKLUSION<br />

22 Weniger Geld für mehr Leistung<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

23 Berichte von BVTM, Berliner „Innung“, IsarFunk,<br />

<strong>Taxi</strong> Berlin, <strong>Taxi</strong> Mannheim, <strong>Taxi</strong>verband München,<br />

VSPV, <strong>Taxi</strong> Deutschland, <strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />

Stuttgart, <strong>Taxi</strong> Ruf Köln, taxi.eu und<br />

Landesverband Bayern<br />

TAXIZENTRALEN<br />

30 ERFA-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen trifft sich in Stuttgart<br />

REGIONALSEITEN:<br />

34 Hamburg: Zuschlag und Ersatz<br />

35 München: zu wenig und zu viel<br />

36 Berlin: neuer Tarif – neue E-<strong>Taxi</strong>-Prämie<br />

ABSCHIED<br />

38 Goldberg, Zander, Sell<br />

38 Impressum<br />

€ 32.100,– zzgl. MwSt.<br />

2.0 l TDI 7-Gang-DSG, EU6, SCR 90 kW (122PS), Kraftstoffverbrauch l/100 km:<br />

kombiniert 6,3, innerstädtisch (langsam) 7,8, Stadtrand (mittel) 6,1,<br />

Landstraße (schnell) 5,5, Autobahn (sehr schnell) 6,5, CO2-Emissionen (kombiniert) 166g/km<br />

Rollstuhlrampe mit Heckausschnitt EKO von Firma Fricke Behindertenfahrzeuge<br />

3,49%<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

3


TITEL: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, MONTAGE: Raufeld FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

ZEITENWENDE IM<br />

TAXIGEWERBE<br />

Kürzlich wurde der Begriff „Zeitenwende“<br />

zum Wort des Jahres<br />

gekürt. Geprägt wurde er von<br />

Bundeskanzler Olaf Scholz, als<br />

er den Beginn des Krieges zwischen<br />

Russland und der Ukraine<br />

bewertete.<br />

Es ist ein Begriff, der auch die<br />

Situation des <strong>Taxi</strong>gewerbes passend<br />

beschreibt. Die Branche soll<br />

beim Wandel vom Verbrenner hin zur E-Mobilität eine Pionierrolle<br />

einnehmen, leidet aber unter Lieferzeiten von 14 bis 18 Monaten<br />

für ein neues (Elektro-)<strong>Taxi</strong>. Sie muss höhere Personalkosten<br />

und die explodierten Energiepreise durch deutliche Tarifanpassungen<br />

kompensieren und damit von den Kunden mehr Geld verlangen.<br />

Die <strong>Taxi</strong>branche zählt zu jenen Branchen, die während des<br />

Lockdowns massive Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, aber<br />

dafür vom Staat lange nicht so umfangreich unterstützt wurden<br />

wie Hoteliers, Gastronomie etc. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat unter Einsatz<br />

seiner finanziellen Reserven diese Krise zwar überstanden, doch<br />

für den Wiederaufbau fehlt ihr jetzt das Personal, das man zu<br />

Corona-Zeiten wegen Kurzarbeit oder Entlassungen verloren hatte.<br />

Unter all diesen Umständen war es eine spannende Frage, wie<br />

sich der Neustart der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe an einem neuen<br />

Standort (Essen statt Köln) entwickeln würde, nachdem sich schon<br />

früh herauskristallisiert hatte, dass man mit deutlich weniger<br />

Ausstellern rechnen muss. Würden die rund 70 Aussteller, die<br />

trotz aller Widrigkeiten nach Essen gekommen waren, am Ende<br />

däumchendrehend auf Besucher warten?<br />

Zum Glück kam es anders, zum Glück haben die <strong>Taxi</strong>messe<br />

viele tausend <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen besucht. Die Messe vermittelte<br />

eine Aufbruchsstimmung und setzte ein klares Zeichen, dass<br />

diese <strong>Taxi</strong>branche trotz aller Widrigkeiten die „Zeitenwende“ überlebt<br />

hat und sich all den Herausforderungen auch zukünftig stellen<br />

wird – mit all den <strong>Taxi</strong>-Partnern und deren Produkten, die sich<br />

auf der <strong>Taxi</strong>messe präsentiert haben. Wir berichten auf insgesamt<br />

15 Seiten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist die siebenseitige<br />

Sonderveröffentlichung „<strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen“ (ab S. 23).<br />

In ihr berichten zahlreiche <strong>Taxi</strong>verbände, Appbetreiber und <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

redaktionell eigenverantwortlich über ihre Aktivitäten.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe mag von seiner Struktur her kleinteilig sein,<br />

doch genau darin liegt auch die Stärke in Form individueller Ideen<br />

und Innovationen.<br />

Durch die Kooperation mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bekommen die Aktivitäten<br />

und Ideen der Verbände und <strong>Taxi</strong>zentralen eine Plattform.<br />

Verbunden auch mit der Hoffnung, dass man sich untereinander<br />

noch besser vernetzt und manches erfolgreich nachgeahmt wird.<br />

In der Phase einer „Zeitenwende“ sind frische Ideen sicherlich<br />

nicht verkehrt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen im Namen meines <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong>-Teams ein gesundes, erfolgreiches, innovatives und endlich<br />

auch wieder besseres neues Jahr!<br />

Herzlichst<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

INHALT<br />

PERSONEN<br />

4 <strong>Taxi</strong>unternehmerin gewinnt VW Touran<br />

EUROPÄISCHE TAXIMESSE (ETM)<br />

5 Das zeigten die Fahrzeughersteller<br />

8 Das zeigten die Rolliumbauer<br />

11 Die bunte Vielfalt von A bis Z<br />

17 Die Fachvorträge zum Nachsehen<br />

18 Das Gästebuch<br />

20 Die internationalen Aussteller<br />

INKLUSION<br />

22 Weniger Geld für mehr Leistung<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

23 Berichte von BVTM, Berliner „Innung“, IsarFunk,<br />

<strong>Taxi</strong> Berlin, <strong>Taxi</strong> Mannheim, <strong>Taxi</strong>verband München,<br />

VSPV, <strong>Taxi</strong> Deutschland, <strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />

Stuttgart, <strong>Taxi</strong> Ruf Köln, taxi.eu und<br />

Landesverband Bayern<br />

TAXIZENTRALEN<br />

30 ERFA-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen trifft sich in Stuttgart<br />

REGIONALSEITEN:<br />

34 Hamburg: Zuschlag und Ersatz<br />

35 München: zu wenig und zu viel<br />

36 Berlin: neuer Tarif – neue E-<strong>Taxi</strong>-Prämie<br />

ABSCHIED<br />

38 Goldberg, Zander, Sell<br />

38 Impressum<br />

€ 32.100,– zzgl. MwSt.<br />

2.0 l TDI 7-Gang-DSG, EU6, SCR 90 kW (122PS), Kraftstoffverbrauch l/100 km:<br />

kombiniert 6,3, innerstädtisch (langsam) 7,8, Stadtrand (mittel) 6,1,<br />

Landstraße (schnell) 5,5, Autobahn (sehr schnell) 6,5, CO2-Emissionen (kombiniert) 166g/km<br />

Rollstuhlrampe mit Heckausschnitt EKO von Firma Fricke Behindertenfahrzeuge<br />

3,49%<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

3


PERSONEN<br />

GLÜCKLICHE<br />

TOURAN-GEWINNERIN<br />

Bei der traditionellen ETM-Tombola in Essen gab es wie gewohnt teils kostbare<br />

Preise. Den Hauptgewinn, einen noch nicht gefertigten VW, sahnte Stefanie Koch<br />

aus Kamp-Lintfort ab.<br />

Dr. Michael Stehr, Michael Dickmann, Stefanie Koch und<br />

Sandra Schmidt bei der Übergabe der Gewinn-Urkunde<br />

Drei Generationen eines Familienunternehmens: Stefanie Koch<br />

(2. von rechts) mit Schwester, Eltern (links) und Nichte<br />

Die diesjährige Europäische <strong>Taxi</strong>messe<br />

(ETM), die erstmals in<br />

Essen stattfand, bot neben den Präsentationen<br />

der rund 70 Aussteller*innen<br />

wie gewohnt auch Vorträge, Reden, diesmal<br />

auch Abschiedsworte, und als Höhepunkt<br />

wieder die beliebte Tombola. Den<br />

Abschluss der Veranstaltungen bildete wie<br />

in den Vorjahren die Ziehung der Hauptpreise<br />

der Tombola.<br />

Rechtsanwalt Dr. Michael Stehr, der<br />

als Geschäftsführer der Fachvereinigung<br />

Personenverkehr Nordrhein, <strong>Taxi</strong>-Mietwagen<br />

e. V. (FPN) maßgeblichen Anteil an<br />

der Organisation der Messe hatte – ein<br />

gelungenes Debüt –, verlas vor Beginn der<br />

Ziehungen noch einmal die altbekannten<br />

Teilnahmebedingungen, unter anderem,<br />

dass die Hauptgewinne nur <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmer*innen erhalten<br />

können, die nach Gewinn-Aufruf der Losnummer<br />

sofort ihren gültigen Ausweis und<br />

ihre gültige Konzessionsurkunde oder den<br />

kleinen Konzessionsauszug vorlegen.<br />

SPENDABLE AUSSTELLER<br />

Wieder einmal hatten etliche Sponsoren<br />

Preise mit einem hohen Gesamtwert gestiftet,<br />

unter anderem Software-Lizenzen von<br />

Technik Schepers aus Emmerich, 100-Euro-<br />

Wertgutscheine des Autohauses Badziong<br />

aus Pulheim, Eintrittskarten für ein Fußballspiel<br />

von der Signal-Iduna-Versicherung,<br />

zwei Spiegel-Taxameter von HALE<br />

Electronic aus Salzburg, ein Fahrsicherheitstraining<br />

von der Berufsgenossenschaft<br />

Verkehr aus Hamburg, zwei <strong>Taxi</strong>-Butler-<br />

Geräte einschließlich Startgebühr und drei<br />

Monatsmieten von <strong>Taxi</strong> Butler aus Essen,<br />

einen Tankgutschein von Mobile Garantie<br />

GmbH aus Wedemark sowie eine Ein-Jahres-Autogarantie<br />

von derselben GmbH.<br />

He rausragend war ein Paket von insgesamt<br />

20 INSIKA-tauglichen Spiegel-Taxametern<br />

der Firma Alberen aus Istanbul.<br />

SPANNENDES FINALE<br />

Hauptgewinn war auch diesmal ein fabrikneues<br />

Auto, das aber erstmals nicht aus<br />

Stuttgart kam, sondern aus Wolfsburg kommen<br />

wird: ein VW Touran <strong>Taxi</strong> „Gold Edition“,<br />

also mit <strong>Taxi</strong>vorrüstung und lackiert<br />

in Hellelfenbein, das erst nächstes Jahr<br />

gebaut wird. Bei der Auslosung des Hauptgewinns<br />

machte Stehr es mit genüsslichem<br />

Humor spannend. Zunächst wurde die Losnummer<br />

eines Unternehmers gezogen, der<br />

aber seine Genehmigungsurkunde nicht<br />

vorlegen konnte und aufgrund der strengen<br />

Regeln enttäuscht abgewiesen wurde.<br />

Das neu gezogene Gewinnlos gehörte Stefanie<br />

Koch vom <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetrieb<br />

City-Car aus Kamp-Lintfort, gut 40 Kilometer<br />

von der Messehalle entfernt. Sie kam<br />

mit ihrer Schwester und Co-Geschäftsführerin<br />

Sandra Schmidt zur Gewinnverleihung.<br />

Die Schwestern fielen sich jubelnd in<br />

die Arme, bevor sie auf die Bühne gebeten<br />

wurden, wo Stefanie Koch von Dr. Stehr die<br />

Gewinnurkunde und einen Blumenstrauß<br />

überreicht bekam. Den gewonnenen Touran<br />

können sie 2023 beim VW-Händler<br />

Badziong in Pulheim abholen. Derzeit<br />

haben sie ein <strong>Taxi</strong> und fünf Mietwagen im<br />

Einsatz, darunter mehrere barrierefreie<br />

VW. Der Hauptgewinn passt damit gut in<br />

die Flotte.<br />

Das Familienunternehmen war am<br />

5. November 1994 von den Eltern gegründet<br />

worden, die sich mit den glücklichen<br />

Gewinnerinnen für ein <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Foto zur<br />

Vefügung stellten. Was die Besonderheit<br />

des Messebesuchs für die Familie noch<br />

steigerte: Der kostbare Gewinn fiel exakt<br />

auf den 28. Jahrestag der Unternehmensgründung.<br />

Mit auf dem Bild ist Schmidts<br />

Tochter, die den Betrieb einmal übernehmen<br />

soll. Stefanie Koch spricht von ihrer<br />

Nichte schon jetzt als „dritte Generation“<br />

der Firma. <br />

ar<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

4 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Ein roter Teppich für den bZ4X: Der Stromer feiert als <strong>Taxi</strong><br />

in Essen seine Premiere.<br />

Der neue Multivan ist technisch nicht mit dem T6.1 verwandt.<br />

WENIGER<br />

HELLELFENBEIN<br />

Auf der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe waren in diesem Jahr werkseitig nur drei Fahrzeughersteller<br />

vertreten. Doch diejenigen, die da waren, zeigten vollen Einsatz.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Außer Toyota, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volvo mit<br />

der Submarke Polestar waren in diesem Jahr keine weiteren<br />

Fahrzeughersteller auf der <strong>Taxi</strong>messe zu sehen.<br />

Damit wurde bei dem Branchentreff ein Trend bestätigt, der<br />

schon lange vorher eingeläutet worden war. Einerseits hat sich<br />

Mercedes mit seinem Pkw-Programm vom <strong>Taxi</strong>gewerbe abgewendet,<br />

andererseits sahen viele andere Hersteller keine Notwendigkeit,<br />

in die Lücke zu springen, weil deren Fahrzeuge nur<br />

mit langen Lieferzeiten bestellbar sind. Das ist zwar auch bei<br />

Volvo nicht so leicht, dennoch waren auf dem Messestand der<br />

Schweden ein Volvo V90 und ein vollelektrischer XC40 Recharge<br />

Pure Electric zu sehen.<br />

Jener XC40 Recharge Pure Electric wird in der Basisversion<br />

mit maximal 231 elektrischen Pferden angetrieben. Das reicht<br />

aus für einen Spurt von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde in<br />

7,4 Sekunden. Zuvor wurde das vollelektrische SUV ausschließlich<br />

mit zwei Motoren angeboten, die zusammen 408 PS leisten. Leistungsdaten,<br />

die er sich mit dem Polestar 2 teilt, der analog zum<br />

XC40 zum Marktstart auch nur in der Topversion zu haben war.<br />

Dank der aufwendigen Technik verfügten Volvos und Polestars<br />

erste Stromer zwar über Allradantrieb und Fahrleistungen, wie<br />

man sie früher nur von einem Sportwagen kannte, allerdings ist<br />

der Preis auch entsprechend hoch.<br />

Den XC40 Recharge Pure Electric, der mittlerweile ebenso<br />

erhältlich ist, gibt es ab 37.665,55 Euro netto in Verbindung mit<br />

der günstigsten Ausstattungsvariante „Essential“. Serienmäßig<br />

ist der XC40 dann bereits mit LED-Scheinwerfern ausgestattet.<br />

Zwar hatte auch Volvo einige Lieferschwierigkeiten in<br />

diesem Jahr, trotzdem zeigte sich der <strong>Taxi</strong>verantwortliche<br />

Holger Schmidt mit den Verkaufs- und Bestellzahlen für Volvo- u<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> 5


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Mit seinem <strong>Taxi</strong>-Angebot ist Volvo derzeit ein heißer Anwärter<br />

für alle ehemaligen Mercedes-Fahrer*innen.<br />

Die VW-Nutzfahrzeuge-<strong>Taxi</strong>-Klassiker Caddy und T6.1 waren<br />

auf dem Messestand von zwei ID. Buzz eingerahmt.<br />

<strong>Taxi</strong>s sehr zufrieden. Hier machte sich auch positiv bemerkbar,<br />

dass Volvo trotz des Angebotsmangels weiterhin an seinem großzügigen<br />

<strong>Taxi</strong>rabatt festhielt – teilweise sogar bis zu 35 Prozent.<br />

Mit Ausnahme des SUV XC90 sind zudem die Folierung und das<br />

<strong>Taxi</strong>paket bereits inbegriffen. Einziger Wermutstropfen ist die<br />

Tatsache, dass der <strong>Taxi</strong>rabatt beim bislang einzigen Stromer, dem<br />

XC40, auf 13 Prozent schrumpft.<br />

VOLKSWAGEN NUTZFAHRZEUGE ZEIGT ALLES<br />

Schmidt konnte auf der <strong>Taxi</strong>messe gemeinsam mit Vertretern<br />

des exklusiven Volvo-Umrüsters Adler Funk- und Taxameterservice<br />

alle Fragen der interessierten Besucher beantworten. Direkt<br />

neben den drei ausgestellten Volvo-Modellen (inklusive eines Volvo-Bobby-Cars<br />

in Hellelfenbein) zeigte Polestar auf dem gleichen<br />

Stand mit einem Polestar 2 sein derzeit einziges Modell, welches<br />

als <strong>Taxi</strong> erhältlich ist.<br />

Während Volkswagen Pkw durch Abwesenheit glänzte, zeigte<br />

Volkswagen Nutzfahrzeuge auf einem großzügigen Stand sein<br />

komplettes Programm für die Personenbeförderungsbranche.<br />

Neben einem Caddy, einem T6.1 als Caravelle und einem Crafter<br />

mit Rolliumbau stand auch der neue Multivan mit auf dem Parkett.<br />

Ihn kann man auch als das bislang einzige Modell von VW<br />

Nutzfahrzeuge mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb ordern. Auch<br />

wenn er rein optisch nah am T5/T6 ist, handelt es sich bei dem<br />

neuen Multivan um eine völlige Neuentwicklung, die sich des<br />

MQB-Baukastens bedient, der bereits bei rund vierzig Fahrzeugen<br />

des VW-Universums zum Einsatz kommt.<br />

Der neue Multivan hat das Zeug zu einem Business-Shuttle.<br />

Im Vergleich zum T6.1 ist er vier Zentimeter breiter. Das spürt<br />

man vor allem im Innenraum. Selbst stämmige Personen finden<br />

leicht hinter dem Lenkrad Platz. Auch in der Länge hat der Multivan<br />

zugelegt. Die Basisversion kratzt an fünf Metern Außenlänge.<br />

Insgesamt unterstützen die neuen Proportionen einen besseren<br />

(und notwendigen) Fußgängerschutz, haben aber auch einen sehr<br />

positiven Einfluss auf die Aerodynamik. Wer auf Platz im Kofferraum<br />

angewiesen ist, sollte in jedem Fall auf die Langversion des<br />

Multivans zurückgreifen. Sie ist 200 Millimeter länger. Am Radstand<br />

ändert sich allerdings nichts, denn die Karosserieänderungen<br />

beschränken sich ausschließlich auf den Überhang hinter der<br />

Hinterachse. Dieser ist rein optisch so gut ausgefallen, dass der<br />

Unterschied bei den beiden Karosserievarianten auf den ersten<br />

Blick kaum festzustellen ist.<br />

Wie an nahezu jedem Stand waren auch bei VW Nutzfahrzeuge<br />

vollelektrische Fahrzeuge zu sehen. Die beiden ID. Buzz gaben<br />

einen Vorgeschmack darauf, wie ein zukünftiges E-<strong>Taxi</strong> aussehen<br />

könnte. Joachim Flämig stand während der gesamten Messe<br />

in seiner Funktion als VW-Nutzfahrzeug-Ansprechpartner für<br />

Gespräche zur Verfügung, was die Messebesucher*innen gerne<br />

AUTO + SOFTWARE IM LEASING-PAKET<br />

Eine Premiere hatte das irische IT-Unternehmen iCabbi, das<br />

unter den Fittichen der Renault-Tochter Mobilize auf dem<br />

europäischen Kontinent große Fortschritte macht. Gemeinsam<br />

mit Mobilize startete iCabbi in Madrid den Roll-out der speziell<br />

für die Personenbeförderung entwickelten Mobilize Limo,<br />

kombiniert mit der iCabbi-Software. Paris soll der nächste<br />

Schritt sein. Auffällig an dem Paket: Das Auto und das iCabbi-<br />

System werden zusammen geleast. Der <strong>Taxi</strong>unternehmer muss<br />

also kein Fahrzeug oder Automatisierungspaket kaufen. Die<br />

Frage ist natürlich, welches Automatisierungspaket auf dem<br />

lokalen Markt schon dominiert und welches bei den <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

am beliebtesten ist – und ob iCabbi dazu passt. wf<br />

Die Limo von Mobilize fährt vollelektrisch und soll speziell auf den<br />

harten Einsatz im Straßenverkehr ausgelegt sein.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

6<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Auch die kleinsten Besucher durften sich ein E-<strong>Taxi</strong> anschauen.<br />

Auch die zweite Generation des Toyota Mirai setzt auf die<br />

Brennstoffzelle.<br />

angenommen haben. Die breiteste <strong>Taxi</strong>-Fahrzeugpalette zeigte<br />

Toyota auf seinem Messestand. Toyota Head of Sale Chris Kahlo<br />

bestätigte im persönlichen Gespräch mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, dass die<br />

Entscheidung, eine sehr große Fahrzeugpalette zu präsentieren,<br />

nach dem Motto „Ganz oder gar nicht“ getroffen worden war.<br />

E-TAXI-PREMIERE BEI TOYOTA<br />

Beispielsweise konnte man auf dem Messestand auch mit dem<br />

bZ4X eine echte <strong>Taxi</strong>premiere feiern. Das SUV repräsentiert<br />

Toyotas Vorstellung eines E-<strong>Taxi</strong>s und zeichnet sich durch seine<br />

großzügigen Platzverhältnisse und den vergleichsweise geringen<br />

Stromverbrauch aus, den Toyota mit 14,4 kWh/100 km angibt. Das<br />

soll in der kombinierten elektrischen Reichweite bei voller Batterie<br />

für 436 Kilometer ausreichen. Im City-Messzyklus sollen sogar<br />

bis zu 583 Kilometer (nach WLTP) möglich sein.<br />

Gleich daneben war der Toyota Mirai zu sehen, Deutschlands<br />

einziges Wasserstoff-<strong>Taxi</strong>, das bereits bei einigen <strong>Taxi</strong>betrieben<br />

im Einsatz ist. Die Brennstoffzelle wird mit Wasserstoff aus insgesamt<br />

drei Tanks gespeist. Der daraus generierte Strom treibt<br />

eine E-Maschine mit 182 PS Leistung an. Nachgetankt wird innerhalb<br />

weniger Minuten, und das spätestens alle 650 Kilometer.<br />

Mit Frank Still, dessen Expertenwissen auch bei einer Diskussionsrunde<br />

im Forum gefragt war (siehe Seite 18), hatte sich auch<br />

Toyotas Wasserstoff-Spezialist auf dem Stand eingefunden.<br />

Um die Antriebsstrategie abzurunden, waren noch ein Toyota<br />

RAV4 als Plug-in-Hybrid und ein Lexus ES Hybrid vor Ort zu<br />

sehen. Auf dem Stand gegenüber wurden die Toyota-Großraumtaxis<br />

Toyota Proace Verso und Toyota Proace City Verso als Rollstuhltaxis<br />

mit Heckausschnitt und Auffahrrampe präsentiert. Der<br />

Aussteller, das Autohaus S+K aus Neu Wulmstorf nahe Hamburg,<br />

hatte auch bei der Umrüstung des Proace Verso Electric auf dessen<br />

vollelektrische Variante gesetzt.<br />

Ursprünglich angemeldet war auf der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe<br />

auch die London Electric Vehicle Company (LEVC), doch das<br />

britische Unternehmen, welches mit dem TX das bislang einzige<br />

auf dem deutschen Markt erhältliche <strong>Taxi</strong> anbietet, das speziell<br />

für die kommerzielle Personenbeförderung entwickelt wurde,<br />

hatte seine Teilnahme zurückgezogen. <br />

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EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

VERSTÄRKTES<br />

INTERESSE AN<br />

INKLUSIONS-<br />

TAXIS<br />

Das Personenbeförderungsgesetz schreibt vor, dass<br />

Mehrwagenbetriebe ab 20 Fahrzeugen auch mindestens<br />

ein Rollitaxi vorhalten müssen. Entsprechend groß war das<br />

Interesse für solche Umbauten auf der <strong>Taxi</strong>messe.<br />

Auch wenn die Europäische <strong>Taxi</strong>messe nach Corona-<br />

Zwangspause und Ortswechsel weniger Aussteller und<br />

Besucher als noch 2018 hatte: Die Zahl der Fahrzeuge<br />

mit Heckausschnitt schien dem subjektiven Eindruck nach zugenommen<br />

zu haben.<br />

Dabei fiel auf, dass sich für die sogenannten Inklusionstaxis<br />

jetzt auch zahlreiche Messebesucher*innen aus den Städten<br />

interessierten. Hier vor allem die Unternehmer*innen größerer<br />

<strong>Taxi</strong>flotten, denn sie werden seit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

dazu verpflichtet, ab der 20. <strong>Taxi</strong>konzession<br />

mindestens fünf Prozent der Flotte mit einem umgerüsteten <strong>Taxi</strong><br />

für den Rollstuhltransport vorweisen zu können.<br />

MEHR INKLUSIONSTAXIS<br />

Wer also genau 20 Konzessionen besitzt,<br />

muss ein <strong>Taxi</strong> rollstuhltauglich umgebaut<br />

haben, wer 21 besitzt, dann eventuell<br />

schon zwei. So zumindest interpretiert<br />

es beispielsweise die Münchner Behörde.<br />

Rein rechnerisch müsste ein Unternehmer<br />

bei 21 Konzessionen 1,05 Inklusionstaxis<br />

vorhalten. Der Mathematiker würde hier<br />

abrunden, die Münchner Genehmigungsbehörde<br />

rundet allerdings auf. Man folge<br />

bei der Rechtsanwendung den Hinweisen des<br />

Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau<br />

und Verkehr, heißt es auf Nachfrage von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />

Demnach sei bei der gesetzlichen Mindestverfügbarkeit von fünf<br />

Prozent zu beachten, dass angebrochene Fahrzeugzahlen stets<br />

aufgerundet werden. Das sei durch den Wortlaut des Gesetzes<br />

zur „Mindestverfügbarkeit“ bedingt.<br />

Immerhin zählt München inklusive Landkreis ebenso wie beispielsweise<br />

Hamburg, Berlin oder Stuttgart zu jenen Kommunen,<br />

die bereits im Vorfeld der Novelle reagiert und Förderprogramme<br />

aufgelegt haben, welche den Umbau von Inklusionstaxis mit<br />

einem fünfstelligen Betrag bezuschussen. Das könnte ein entscheidender<br />

Anreiz für städtische <strong>Taxi</strong>unternehmer sein, sich für ein<br />

Geschäftsfeld zu öffnen, dem man ein großes Wachstum prognostiziert.<br />

Gerade hinsichtlich der finanziellen Einbußen, bedingt durch<br />

den Corona-Lockdown und seine Folgen, könnte der Rollstuhltransport<br />

für viele eine neue, zusätzliche Einnahmequelle sein.<br />

DAS ANGEBOT IST GROSS<br />

Der Bedarf ist vorhanden und die Möglichkeiten, sich solch ein<br />

Inklusionstaxi anzuschaffen, sind vielfältig. Das wurde auf der<br />

<strong>Taxi</strong>messe deutlich, bei der die Fahrzeuggattung Vans/Busse<br />

einen besonders großen Anteil unter den ausgestellten Fahrzeugen<br />

hatte. Es waren sogenannte KMP-Modelle, also<br />

Kraftfahrzeuge für mobil eingeschränkte Personen.<br />

Der Messestand von AMF-Bruns zeigte<br />

beispielsweise einen zum KMP umgebauten<br />

VW Crafter. Er war mit dem sogenannten<br />

Smartfloor-Systemboden, Smartseat-Einzelsitzen,<br />

dem Linearlift Solid AL1 sowie<br />

mit einer Trittstufe ausgestattet. Zusätzlich<br />

waren auf dem Messestand ein umgerüsteter<br />

VW Caddy, ein Mercedes-Benz<br />

eVito sowie ein Mercedes-Benz Citan<br />

ausgestellt. Diese drei Fahrzeuge verfügten<br />

alle über einen Heckausschnitt mit<br />

Rollstuhlrampe.<br />

Weitere Fahrzeuge mit AMF-Bruns-Komponenten<br />

waren auf den Ständen von Autohaus Bayer, Autohaus<br />

S+K, DVI Mobile und Ford Fiegl zu sehen. Direkt nebenan<br />

war dann auch das Autohaus Siebrecht mit einem umgerüsteten<br />

Ford Tourneo Connect, einem riesigen Ford E-Transit inklusive<br />

AMF-Bruns Umbau vertreten. Der Wagen verbindet neben dem<br />

E-Antrieb auch die Möglichkeit, einen Rollstuhl zu befördern. Der<br />

Weg zum Ziel ist dabei recht aufwendig, denn die Basis liefert ein<br />

Transporter, der erst mit Fenstern und Dachhimmel wohnlich eingerichtet<br />

wird und dann noch auf 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht<br />

abgelastet werden muss.<br />

ILLUSTRATION: Adobe Stock / E. Zacherl<br />

8<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Beide Fahrzeuge auf dem Messestand der Bayer Gruppe waren auf<br />

den Transport von Rollstühlen ausgelegt.<br />

Der Ford E-Transit mit AMF-Bruns-Umbau war auch bei Ford Fiegl zu<br />

sehen. Der Lift wirkte sehr massiv.<br />

ALT GEGEN NEU<br />

Ein ähnliches Angebot war dann auch bei Ford Fiegl zu sehen.<br />

Das Autohaus, welches zur Emil Frey Gruppe gehört, zeigte neben<br />

einem Volvo XC60 in Hellelfenbein auch die Ford-Produktpalette<br />

– von ganz groß bis zum Tourneo Connect. Ganz besonders<br />

erwähnenswert ist an dieser Stelle die Gegenüberstellung von zwei<br />

Modellgenerationen des Ford Tourneo Connect: Während die aktuelle<br />

Version des Ford, der in Kooperation mit Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />

entsteht und auf der Basis des Caddys aufbaut, aktuell<br />

mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat, ist es beim Vorgänger<br />

ganz anders gelagert. Zwar ist das Vorgängermodell auch nicht<br />

lieferbar, dennoch hat das Team um Darius Prudlo vorgesorgt und<br />

viele Bestandsfahrzeuge angeschafft, die zum Teil auch bereits<br />

mit einem Heckausschnitt versehen sind. Damit kann das Unternehmen<br />

auf die häufig sehr kurzfristigen Wünsche der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

reagieren. Ein weiterer Vorteil der Bestandsfahrzeuge:<br />

Sie sind auch finanziell interessant.<br />

FAHRZEUGE AB LAGER<br />

Am Stand C 22 bei DIE Transform GmbH war neben einem VW<br />

Caddy Maxi mit Heckausschnitt und klappbarer Rampe ein Mercedes<br />

Sprinter mit einem Systemboden und Hublift ausgestellt.<br />

Ganz markant war dabei die Absicherung eines Sitzplatzes an der<br />

Schiebetür mit einem Geländer aus Edelstahl. Interessant für alle,<br />

die kurzfristig einen Caddy für den Rollstuhltransport einsetzen<br />

wollen, ist DIE Transform allemal, hat man doch in Nümbrecht mit<br />

einigen Lagerfahrzeugen ein kleines Polster angelegt.<br />

u<br />

OPEL UNTER STROM<br />

Auch auf dem Stand des Opel-Autohauses Siebrecht waren Fahrzeuge<br />

mit Heckausschnitt zu sehen. Die Modelle Zafira und Vivaro waren<br />

jeweils die Basis für den Umbau. Auch bei Siebrecht konnten die interessierten<br />

Besucher ein Inklusionstaxi mit E-Antrieb unter die Lupe<br />

nehmen. Das <strong>Taxi</strong>zentrum in Uslar organisiert im Kundenauftrag<br />

auch die <strong>Taxi</strong>umrüstung mit einem regionalen Partner.<br />

Der „Rahmenlose“!<br />

Spiegeltaxameter SPT-03R<br />

Der erste völlig rahmenlose Spiegeltaxameter<br />

− im aktuellen VW-, Volvound<br />

Tesla-Design<br />

Die Zukunft im <strong>Taxi</strong>.<br />

Kapazitive, beleuchtete, verschleißfreie Tasten mit Griffmulde<br />

Integrierte, automatische Leselampen in Kasse<br />

„Etwas fürs Auge“ − nur mit HALE:<br />

Spiegelglas dunkelt bei Blendung automatisch ab − stufenlos<br />

Display reguliert Helligkeit selbst<br />

Für sämtliche <strong>Taxi</strong>modelle verfügbar − mit Original-<br />

Spiegelfüßen oder vielen Adaptern, KBA-zugelassen<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

„Sofort verfügbar“ war auch beim Autohaus Siebrecht das<br />

Zauberwort.<br />

Konkurrenzlos geringer Stromverbrauch:<br />

Im Off-Mode im µA-Bereich − ideal vor allem für E-<strong>Taxi</strong>s!<br />

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TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

9


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

DIE Transform konnte auf der Messe mehrere umgebaute<br />

VW Caddy anbieten.<br />

Der Civitas (re.) glänzt durch einen besonders tiefen Einstieg.<br />

BASIS GEGEN VOLLE HÜTTE<br />

Bei dem Spezialbetrieb MobiTec aus dem Allgäu konnte man neben<br />

einem elektrischen Fiat Scudo Kombi L3 mit Heckausschnitt auch<br />

zwei Caddy Maxi in unterschiedlichen Ausbaustufen anschauen.<br />

Neben einem Basic Modell, das, wie der Name schon sagt, eine<br />

Basisausstattung mit sich bringt, war ein zweiter umgebauter<br />

Caddy vor Ort.<br />

Diese Flatfloor genannte Variante zeichnet sich durch eine extrem<br />

große Bodenwanne aus, die es sogar ermöglicht, eine Fahrtrage<br />

zu befördern. Schon am ersten Tag konnte der Aussteller ein<br />

erstes Fazit ziehen und bescherte der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe im<br />

Vergleich zur IAA Mobility oder der Rehacare ein deutlich positiveres<br />

Feedback der Besucher.<br />

Aus den benachbarten Niederlanden waren Vertreter der Tribus<br />

Group angereist. Der Umbauspezialist ist vor allem wegen<br />

seiner Systemböden und Klappsitze bei den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

bekannt. Vor Ort konnte unter anderem der Niederflur-Minibus<br />

Civitas präsentiert werden, der im Heimatland des Unternehmens<br />

einen sehr großen Marktanteil hat. Ein ebenfalls ausgestellter Ford<br />

E-Transit war mit einem TriflexAIR 2.0 Bodensystem und einem<br />

drahtlosem Passenger Safety Check System zu einem Rollstuhl-<br />

Minibus umgerüstet.<br />

LIFT ODER HECKAUSSCHNITT<br />

In der Halle 2, in der auch das Tagungsprogramm abgehalten<br />

wurde, war die Firma Schöttler aus Velen vertreten. Das Unternehmen<br />

für Rehatechnik und Fahrzeugzubehör präsentierte auf<br />

dem Messestand neben einem VW Caddy mit Heckausschnitt auch<br />

ein umgerüstetes Großraumfahrzeug. Neben Klappsitzen war der<br />

Wagen auch mit einem Linearlift ausgestattet.<br />

Auf dem Messestand mitten in der Halle 1 waren zwei Mercedes<br />

Sprinter Busse bei OV Steinborn zu sehen, die mit einer seitlich<br />

angebrachten Rollstuhlrampe ausgestattet waren.<br />

Das Autohaus S+K aus Neu Wulmstorf nahe Hamburg präsentierte<br />

die Großraumtaxis Toyota Proace Verso und Toyota Proace<br />

City Verso als Rollstuhltaxis mit Heckausschnitt und Auffahrrampe<br />

von AMF Bruns. Der ausgestellte Proace Verso war als elektrische<br />

Variante zu sehen. Wie S+K im Vorfeld versicherte, können Fahrzeuge<br />

zum Teil kurzfristig ausgeliefert werden.<br />

Bei Activa, einem Unternehmen der Bleker-Gruppe, werden die<br />

Rollstuhlumbauten in Borken durchgeführt. Auf dem Messestand<br />

waren jeweils ein umgebauter VW Caddy Maxi und ein Citroën<br />

Berlingo zu sehen. Die Fahrzeuge zeigten unterschiedlich aufwändige<br />

und damit teure Umrüstlösungen. Auch die Borkener können<br />

bereits umgerüstete Bestandsfahrzeuge anbieten.<br />

HÄNDLER ZEIGTE MERCEDES-MODELLE<br />

Zwar war Mercedes in diesem Jahr nicht mit einem eigenen Stand<br />

vertreten und spendete auch nicht wie in den vergangenen Jahren<br />

eine E-Klasse als Tombola Hauptgewinn, trotzdem war die Marke mit<br />

dem Stern durch das Autohaus Lueg vertreten. Direkt am Eingang<br />

zur Messehalle waren die Modelle aus dem Van-Bereich ausgestellt.<br />

Neben einem eVito mit Heckausschnitt konnte man bei Lueg auch<br />

einen EQV sowie eine T-Klasse unter die Lupe nehmen. sg<br />

Bei MobiTec war der einzige FIAT<br />

der <strong>Taxi</strong>messe zu sehen.<br />

Auf dem Activa-Stand waren zwei Autos ausgestellt.<br />

Vorne ein VW Caddy hinten ein Citroën Berlingo.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

10<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Schon kurz nach Einlass füllten sich die Messestände.<br />

AUSSTELLER VON A–Z<br />

Zwischen den größeren Messeständen der Rolliumrüster und Fahrzeughersteller<br />

zeigten zahlreiche weitere <strong>Taxi</strong>partner ihre Produkte. Von A wie Abrechnungsdienstleister<br />

bis Z wie Zubehöranbieter war nahezu alles vertreten. Ein Überblick.<br />

ABRECHNUNG<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Für die umfangreiche Verwaltung, wie Kassenbuch,<br />

Schichten- und Fahrtendokumentation,<br />

Arbeitszeitnachweise, Abrechnung<br />

von Rechnungsfahrten und vieles mehr,<br />

stehen den <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetrieben<br />

zahlreiche Software-Programme zur Verfügung.<br />

Inklusive ausländischer Anbieter<br />

konnte man sich dazu bei 18 Ausstellern<br />

einen Überblick verschaffen.<br />

Das Factoringunternehmen AS TRANS-<br />

MED GmbH bedient die Themen Abrechnungsdienstleistung,<br />

Vorschusszahlungen<br />

und Debitorenmanagement. Auf der Messe<br />

zeigten die Bremer eine eigene Kundensoftware,<br />

die es den Betrieben ermöglicht, den<br />

nächsten Schritt bei der Digitalisierung zu<br />

gehen. HALE bietet den Kunden mit seinem<br />

„Hale Datencenter“ ein Datenmanagement-<br />

Portal, das die Speicherung von Betriebsund<br />

Fiskaldaten, die Fahrerabrechnung<br />

oder eine Fahrzeugverfolgung ermöglicht.<br />

Als Neuerung bei seinem Portal „De<br />

Touro“ präsentierte die Firma HMM aus<br />

Moers die Abrechnung ungeplanter Krankenfahrten.<br />

Diese müssen wie jede andere<br />

Fahrt angenommen und anschließend in<br />

der De-Touro-Web-App an die Krankenkasse<br />

gemeldet werden. Danach muss nur noch<br />

die Verordnung eingereicht und das Geld<br />

kassiert werden.<br />

Payco zeigte am Stand seine ePos-Fiskal-<br />

und Arbeitszeitlösung. Eine spezielle<br />

Schichtplaner-Software, mit der tägliche<br />

Dienstpläne erstellt und Funktionen wie<br />

Dokumentenverwaltung oder Tankdatenüberwachung<br />

genutzt werden können,<br />

konnte bei der Firma Technik Schepers aus<br />

Emmerich begutachtet werden.<br />

Weitere Aussteller in diesem Bereich<br />

waren DMRZ, fms/Austrosoft, iCabbi,<br />

MPC-Software, opta data motion, PAYO-<br />

NE, RZH Rechenzentrum, Seibt & Straub,<br />

Severins GmbH, SuE Software, Transport<br />

Data Systems und der Zentrale<br />

Abrechnungsdienst ZAD.<br />

u<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

11


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

VERSICHERUNGEN<br />

Die Versicherungsprämie für die <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenpolicen stellt für die Branche<br />

einen wichtigen Kostenfaktor in der Gesamtkalkulation<br />

des Betriebs dar. Wenn sich die<br />

Prämien erhöhen, ist wie jedes Jahr ein Vergleich<br />

zu empfehlen. Auf der <strong>Taxi</strong>messe war<br />

dazu reichlich Gelegenheit. Acht Aussteller<br />

präsentierten entsprechende Angebote.<br />

Brokamp & Tinnefeld unter dem Namen<br />

„PlusValor“ vor. Auf der Website www.taxiversicherung.info<br />

müssen <strong>Taxi</strong>- oder Mietwagenunternehmer<br />

lediglich den aktuellen<br />

Schadenfreiheitsrabatt (SFR) eingeben (der<br />

laufende Kfz-Vertrag muss dabei mindestens<br />

in SF 1 liegen). Dazu wählt der Unternehmer<br />

die von ihm bevorzugte Versicherungs-<br />

die Kunden aushandeln als die, die der einzelne<br />

Kunde direkt beim Versicherungskonzern<br />

oder bei kleineren Mitbewerbern erhalten<br />

würde. FVO hatte unter den Versicherungen<br />

einen der größten Messestände, ebenso wie<br />

die seit einigen Jahren zur Signal Iduna gehörende<br />

VdK-Versicherung. Der älteste <strong>Taxi</strong>versicherer<br />

präsentierte sich auf der Messe als<br />

Zielgruppenversicherer, der auch über die<br />

Kfz-Versicherung hinaus diverse Leistungen<br />

zu bieten hat. Angefangen von Schutzbrief<br />

über Unfall-, Lotsen-, Betriebshaftpflicht-,<br />

Privathaft-, Hausrat- bis zur Rechtsschutzversicherung<br />

ist alles möglich. Beim Thema<br />

Absicherung fungiert die Signal Iduna als Allin-one-Partner<br />

für die <strong>Taxi</strong>kunden.<br />

Beim Versicherungsmakler Klemmer<br />

mit Sitz in Gaißach ist es dank eines speziellen<br />

Rahmenvertrags je nach Betriebssitz<br />

des Unternehmens möglich, einen passenden<br />

Tarif typklassenunabhängig und basierend<br />

auf den Schadenfreiheitsrabatten zu<br />

finden. Neben der Kfz-Versicherung hat<br />

das Klemmer-Team auch Rechtsschutzversicherungen,<br />

Schutzbriefe und Betriebshaftpflicht<br />

im Portfolio.<br />

Eine einfache Online-Tarifierung für<br />

Kfz-Versicherungen für die <strong>Taxi</strong>-Kleinflotte<br />

stellte die Götte-Gruppe zusammen mit<br />

Maximilian Junker von FVO<br />

art (Haftpflicht, Teil- oder Vollkasko) und die<br />

Höhe der Selbstbeteiligung aus. Auf Basis<br />

dieser Daten errechnet das System dann die<br />

Höhe der Jahresprämie des Fahrzeugs. Mehr<br />

dazu unter dem nebenstehenden QR-Code.<br />

30 MILLIONEN EURO<br />

FVO Versicherungsmakler mit Sitz in Riemerling<br />

bei München und weiteren Standorten<br />

in Berlin und Köln hat laut eigenen<br />

Angaben einen zu verwaltenden Versicherungsbestand<br />

von über 30 Millionen Euro.<br />

Dadurch könne man bessere Konditionen für<br />

GARANTIEVERLÄNGERUNGEN<br />

Der Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

(VSPV) ist eng mit der Straßenverkehrsgenossenschaft<br />

(SVG) Westfalen-Lippe<br />

verzahnt. Das zeigt sich auch beim Thema<br />

Versicherung, wo man speziell zugeschnitten<br />

auf die Bedürfnisse der Mitglieder individuelle<br />

Versicherungslösungen anbot.<br />

Manche Versicherungsgesellschaften<br />

wie die Württembergische oder die Allianz<br />

waren in Essen auch direkt mit örtlichen<br />

Regionalvertretungen anwesend. Speziell auf<br />

die Absicherung von Werkstattkosten nach<br />

Ablauf der Herstellergarantie hat sich das<br />

Unternehmen mobile Garantie in Wedemark<br />

spezialisiert. Gegen „unvorhersehbare<br />

Reparaturkosten“ werden alle Pkw-Typen<br />

mit maximal sechs Zylindern und unabhängig<br />

von ihrer Antriebsart versichert.<br />

Die Regulierung erfolgt dabei direkt<br />

mit der Werkstatt, sodass <strong>Taxi</strong>-/Mietwagenunternehmer<br />

nicht in Vorleistung<br />

gehen müssen.<br />

Zudem kündigte das<br />

Unternehmen für<br />

das erste <strong>Quartal</strong> ein<br />

neuartiges Versicherungskonzept<br />

an.<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird zum<br />

Start entsprechend<br />

informieren.<br />

Versicherungen für<br />

die <strong>Taxi</strong>-Kleinflotte<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

12 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

VERMITTLUNGSSOFTWARE<br />

Wenn man sich bei <strong>Taxi</strong>betrieben und bei<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen auf der Messe umhört, werden<br />

weit über 80 Prozent der <strong>Taxi</strong>fahrten<br />

über telefonische Bestellung abgewickelt.<br />

Der Anteil an App-Bestellungen ist also nach<br />

wie vor gering, wächst aber zusehends. Die<br />

Vermittlung der Bestellungen in die Fahrzeuge<br />

wird nahezu ausnahmslos digital<br />

vollzogen. Entsprechend hoch war auf der<br />

<strong>Taxi</strong>messe die Präsenz der Anbieter für<br />

Zentralen- und Vermittlungssoftware (17).<br />

Nahezu alle haben zudem auch eine App<br />

entwickelt. Als neues Thema ging es auch<br />

um entsprechende Software-Lösungen für<br />

die Integration des <strong>Taxi</strong>s in On-Demand-<br />

Verkehre. Die Firma ESM aus Hannover ist<br />

Software-Spezialist für Bedarfsverkehre und<br />

setzt das „AnSaT“-System mittlerweile in<br />

beinahe 100 Landkreisen und kreisfreien<br />

Städten deutschlandweit ein. Auf der Messe<br />

präsentierte man Lösungsvorschläge, wie<br />

mithilfe der Schnittstelle VDV 459 AST die<br />

bereits bei den Unternehmen vorhandenen<br />

<strong>Taxi</strong>vermittlungssysteme auch für die Durchführung<br />

der Bedarfsverkehre genutzt werden<br />

können.<br />

u<br />

ESM hat mit „AnSat“ eine spezielle Software für On-Demand-Verkehre.<br />

PERSÖNLICHE ANSPRECHPARTNER IN DEN TELEKOM SHOPS<br />

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für Geschäftskunden!<br />

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wissen, wie Sie ganz konkret profitieren können: Vereinbaren Sie einen persönlichen<br />

Beratungstermin in Ihrem Telekom Shop und informieren Sie sich dort über die<br />

Vorteile für Sie als Mitglied des <strong>Taxi</strong>verbands! Es lohnt sich.<br />

Terminvereinbarung


Kundengespräche in Wohnzimmeratmosphäre<br />

bei FMS<br />

Auch das Unternehmen Savvy Mobility<br />

mit Sitz in Luxemburg zeigte On-Demand-<br />

Lösungen, mit denen <strong>Taxi</strong>s so in den ÖPNV<br />

integriert werden können, dass beide Seiten<br />

davon profitieren. Savvy hat dafür eine<br />

flexible End-to-End-Software entwickelt, die<br />

aus einer Fahrgast-App, einer Fahrer-App<br />

und einem Dispositions-Interface besteht.<br />

Das seit Jahren bewährte und bei vielen<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen eingesetzte Fahrtenvermittlungssystem<br />

„OptiTAX“ stand im Mittelpunkt<br />

des Messestandes beim Stuttgarter<br />

Soft- und Hardware-Unternehmen Seibt<br />

& Straub. Informieren konnte man sich<br />

über aktuelle Neuentwicklungen wie den<br />

„VoiceCTRL Robot“ für die automatische<br />

Auftragsannahme per Telefon oder passende<br />

Lösungen zur Umsetzung der Mobilitätsdatenverordnung.<br />

Um sich jederzeit<br />

mit externen Speziallösungen vernetzen<br />

zu können (z. B. Buchungsplattformen<br />

oder On-Demand-Software), verfügt das<br />

„OptiTAX“-System über leistungsstarke<br />

Schnittstellen.<br />

Das österreichische Unternehmen<br />

fms/Austrosoft setzte bei seinem diesjährigen<br />

Messekonzept ganz auf Kommunikation<br />

mit seinen bestehenden und<br />

zukünftigen Kunden. Auf den wohnzimmerähnlichen<br />

Sitzgruppen waren während<br />

der beiden Messetage zahlreiche Vertreter<br />

großer wie kleiner <strong>Taxi</strong>zentralen anzutreffen<br />

– im Austausch mit den Chefs und<br />

Software-Entwicklern. Zu den Neuentwicklungen<br />

zählt die Tabea-<strong>Taxi</strong>plattform, über<br />

die Fahrten landesweit an <strong>Taxi</strong>s vermittelt<br />

und automatisch abgerechnet werden können.<br />

Der erste Nutzer dieser Plattform ist<br />

die Deutsche Bahn, das Konzept wird aber<br />

auch für viele weitere Großkunden interessant<br />

sein. Weitere Neuheiten waren eine<br />

neue Fahrer-App mit integrierter Kartenzahlung,<br />

digitale Bestellkanäle wie der fms<br />

Callbot, der 1click.taxi, die Bestell-App und<br />

das Businessportal.<br />

STARKER ANDRANG<br />

Während fms/Austrosoft, Seibt & Straub<br />

wie auch Gefos (hatten einen Messestand<br />

gemeinsam mit <strong>Taxi</strong> Deutschland) mit<br />

ihren Softwarelösungen viele Großstadtzentralen<br />

bedienen, haben Softwareunternehmen<br />

wie MPC aus Neubeckum oder die<br />

Talex mobile solutions (taxi.de) zahlreiche<br />

Mehrwagenbetriebe als Kunden, die<br />

betriebsintern oder als Zentrale deren Vermittlungssystem<br />

nutzen. Die hohe Akzeptanz<br />

dieser beiden Softwareschmieden<br />

wurde dadurch deutlich, dass deren Messestände<br />

an beiden Tagen sehr gut besucht<br />

waren. „Uns blieb nicht einmal Zeit, um auf<br />

die Toilette zu gehen“, berichtete ein MPC-<br />

Mitarbeiter gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />

„mybooking&dispatch“ ist der Name<br />

von Frognes neuem Vermittlungssystem<br />

für kleinere und mittlere Zentralen.<br />

Es ist eine „hosted solution“, was bedeutet,<br />

dass keine Installation beim Kunden<br />

vor Ort nötig ist. Die Anwendung ermöglicht<br />

unter anderem schnelle Eingaben für<br />

Sofort-, Vor- und Mehrfachbestellungen.<br />

Speziell für die Planung von Schülerbeförderungen<br />

und den sozialen Fahrdienst gibt<br />

es bei Frogne eine „SchoolApp“. Sie erlaubt<br />

beispielsweise Eltern, bestehende Touren<br />

in Echtzeit anzupassen, zu löschen oder<br />

auch neue Touren zu buchen.<br />

Für die schnelle <strong>Taxi</strong>bestellung per<br />

Click sorgt seit Jahren die Firma <strong>Taxi</strong>butler<br />

aus Amsterdam in den Niederlanden.<br />

Die bekannten Versionen ONE und PRO<br />

werden nun um die Variante QR-Butler<br />

erweitert. Damit können Kunden ihr <strong>Taxi</strong><br />

selbst bestellen, beispielsweise direkt vom<br />

Hotelzimmer aus und ohne vorher irgendeine<br />

App herunterladen zu müssen.<br />

Das gleiche Prinzip verfolgt die mit Telekom-Technik<br />

ausgestattete <strong>Taxi</strong>klingel, die<br />

vom Eschborner Unternehmen best.ways<br />

vertrieben wird. Dessen Messestand war<br />

ein wenig versteckt, hatte aber trotzdem<br />

permanent genügend Besucher.<br />

Die ganze Welt in 3 mal 3 Meter großen<br />

Planquadraten zeigte das Unternehmen<br />

what3words. Jedem Planquadrat wurde<br />

eine Adresse, bestehend aus drei Wörtern,<br />

zugeteilt. Dadurch lässt sich jeder Standort<br />

punktgenau definieren und finden. Wenn<br />

Kunden also bei der Adressangabe anstelle<br />

einer ungenauen Straßenecke oder falschen<br />

Hausnummer ihre Drei-Wort-Adresse<br />

angeben, kann diese exakte Adresse den<br />

Fahrer*innen als Abholpunkt angezeigt werden.<br />

Die Integration einer solchen Software<br />

dürfte für <strong>Taxi</strong>zentralen interessant sein.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

14 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Der Gemeinschaftsstand von<br />

Gefos und <strong>Taxi</strong> Deutschland<br />

TAXI-APPS<br />

Zu den großen <strong>Taxi</strong>-Apps in Deutschland<br />

zählen taxi.eu, cab4me und <strong>Taxi</strong> Deutschland.<br />

Zu finden waren sie auf der Messe bei<br />

den jeweiligen Softwarehäusern, aus denen<br />

diese Apps entstanden sind: taxi.eu bei<br />

fms/Austrosoft, cab4me bei Seibt & Straub<br />

und <strong>Taxi</strong> Deutschland bei Gefos. Bei <strong>Taxi</strong><br />

Deutschland ging es dabei nicht nur um<br />

die Präsentation der App, sondern auch um<br />

Öffentlichkeitsarbeit für den Zentralen-Verbund,<br />

den man als Genossenschaft verkörpert.<br />

Je mehr <strong>Taxi</strong>zentralen sich an <strong>Taxi</strong><br />

Deutschland anschließen, desto gestärkter<br />

könne man als Interessenvertretung auch<br />

innerhalb der EU agieren.<br />

EUROPÄISCHE UNTERSTÜTZUNG<br />

Das sei gerade im Hinblick auf die aktuellen<br />

europäischen Bestrebungen wichtig,<br />

wo man die europäische Stimme „<strong>Taxi</strong>s4-<br />

SmartMobility“ bei deren Lobbyarbeit<br />

unterstützt, betonten die neu gewählten<br />

Vorstände Marten Clüver, Thomas Kroker<br />

und Jens Schmiljun.<br />

Von den Plattformvermittlern, die (hauptsächlich)<br />

Fahrten an taxiähnliche (und oft<br />

illegal agierende) Mietwagen vermitteln,<br />

war Free Now mit eigenem Messestand<br />

vertreten. Indirekt war auch Uber vor Ort,<br />

denn der britische Aussteller Autocab<br />

agiert zwar nach wie vor unter seinem bisherigen<br />

Namen, ist aber vor rund zwei Jahren<br />

vom US-Plattformdienst übernommen<br />

worden. Vor zwei Jahren hatte sich Autocab<br />

noch als potenzieller Netzwerkpartner von<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen päsentiert.<br />

ZAHLUNGSSYSTEME<br />

Drei Aussteller präsentierten auf der <strong>Taxi</strong>messe<br />

Kartenterminals für die Abwicklung<br />

bargeldloser Zahlungen: myPOS.<br />

AT, Payco und PAYONE. An deren jeweiligen<br />

Messeständen konnten sich <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmer*innen schlaumachen,<br />

ob die Nutzung der Kartenlesegeräte<br />

beispielsweise mit Fixkosten behaftet<br />

ist, ob monatliche Grundgebühren oder<br />

Jahrespauschale anfallen, ob ein Mindestumsatz<br />

definiert ist. Bei myPOS.AT ist all<br />

das beispielsweise nicht gegeben, hier fallen<br />

lediglich Transaktionsgebühren an.<br />

Die Unternehmer erhalten eine sofortige<br />

Gutschrift ihrer eingenommenen Beträge<br />

in Echtzeit auf ihr dazugehöriges myPOS-<br />

Konto, welches ebenso kostenlos ist wie<br />

eine Daten-SIM-Karte, mit der überall ein<br />

mobiler Empfang möglich ist.<br />

KASSENAUTOMATEN MIT<br />

ZUSATZFUNKTIONEN<br />

Sowohl HALE als auch Technik Schepers<br />

zeigten auf der <strong>Taxi</strong>messe ihre aktuellen<br />

Modelle eines Kassenautomaten für die<br />

Fahrerabrechnung: Sie ermöglichen die<br />

Schichtabrechnung inklusive Bargeldeinzahlung<br />

und Wechselgeldfunktion.<br />

HALE betont bei seiner Lösung, dass die<br />

Schichtabrechnung automatisch ins Kassenbuch<br />

übernommen wird und die Fahrtdaten<br />

zudem über die Fahrerkarte oder den Cey in<br />

das HALE-Datencenter übertragen werden.<br />

Technik Schepers hat seinen seit Jahren<br />

bewährten Kassenautomaten mit zusätzlichen<br />

Funktionen präsentiert. So kann beispielsweise<br />

sowohl der Geldschein- als<br />

auch der Münzvorrat individuell erweitert<br />

werden. Zudem besteht die Möglichkeit,<br />

Lohnabrechnungen über den Automaten<br />

auszudrucken oder Aushänge am Monitor<br />

zu präsentieren.<br />

u<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

15


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

TAXAMETER<br />

Ein <strong>Taxi</strong> ohne Taxameter ist rechtlich nicht<br />

einsatzbefugt und die gewerbepolitischen<br />

Vertreter hoffen, dass dies künftig auch<br />

ausnahmslos für Wegstreckenzähler (WSZ)<br />

gilt. Auf der <strong>Taxi</strong>messe waren alle relevanten<br />

Taxameterhersteller vertreten, darunter<br />

auch in Deutschland weniger nachgefragte<br />

Marken wie Cabman, Digitax, MegTax oder<br />

<strong>Taxi</strong>tronic.<br />

Das türkische Unternehmen Alberen<br />

Elektronik produziert in seinem Heimatland<br />

unter anderem den Spiegeltaxameter<br />

M12. Er ist auf kein bestimmtes<br />

Modell spezifiziert und kann somit an<br />

jeder Innenspiegelhalterung problemlos<br />

eingebaut werden. Damit kann das Spiegeltaxameter<br />

auch bei jedem Fahrzeugwechsel<br />

mitgenommen werden. Mittels<br />

einer <strong>Taxi</strong>Data-App sind laut Herstellerangaben<br />

Fiskalsysteme und digitalisierte<br />

Geschäftsprozesse möglich.<br />

HALES ÜBERASCCHUNGEN<br />

HALE überraschte auf der <strong>Taxi</strong>messe<br />

neben seinen Standardtaxametern und<br />

dem völlig rahmenlosen Spiegeltaxameter<br />

im VW-, Volvo- und Tesla-Design mit<br />

zwei Neuheiten: Die MCT-Baureihe hat<br />

nun den MCT-07 als neuestes Flaggschiff.<br />

Im Vergleich zu seinem Vorgänger verfügt<br />

die neue Generation nun über sechs statt<br />

bisher vier Tastenfelder, die nicht mehr<br />

HALEs neuester Taxameter aus der MCT-Baureihe<br />

quadratisch, sondern in Reihe am unteren<br />

Gehäuseende angebracht sind. Darüber<br />

befindet sich das LED-Display, dessen<br />

Grundhelligkeit individuell einstellbar ist<br />

und das nachts automatisch abdunkelt.<br />

TSE-LÖSUNGEN?<br />

HALEs zweite Messepremiere war in Essen<br />

der rahmenlose Spiegel-Wegstreckenzähler<br />

„SPW-03R“, dessen Zulassung durch die<br />

zuständige Bundesbehörde PTB noch in<br />

diesem Jahr erfolgen soll. Er soll dann in<br />

sämtlichen Kfz-Modelle einsetzbar sein. Der<br />

Wegstreckenzähler (WSZ) verfügt über kapazitive,<br />

beleuchtete und verschleißfreie Tasten<br />

und über 20 programmierbare Preisstufen.<br />

Weitere Infos zu den beiden neuen<br />

HALE-Produkten können über den nebenstehenden<br />

QR-Code abgerufen werden. Im<br />

Hinblick auf die neue gesetzliche Regelung,<br />

wonach Taxameter ab Januar 2024<br />

über eine technische Sicherheits-Einrichtung<br />

(TSE) verfügen müssen und INSI-<br />

KA-Lösungen spätestens ab 2028 nicht<br />

mehr anerkannt werden, verweist HALE<br />

auf seine Signiereinheit, die Fiskaldaten<br />

signiert und sendet, aber auch detaillierte<br />

Betriebsdaten vollautomatisch per Modem<br />

ans HALE-Datencenter überträgt. Man sei<br />

bereits vorbereitet für die Anforderungen<br />

der „TSE“: „Der Umstieg von INSIKA wird<br />

problemlos – INSIKA raus, TSE rein“, verspricht<br />

Hale.<br />

Weniger konkret äußerte sich zu diesem<br />

Thema Kienzle, die an ihrem Stand<br />

den bewährten Taxameter T21S zeigten und<br />

das finnische Unternehmen MegTax, das<br />

eine Vorschau auf das kommende Modell<br />

550 ermöglichte. Es handelt sich dabei um<br />

eine Taxameter-Generation mit integrierter<br />

Fiskallösung und Vermittlung.<br />

Semitron,<br />

dessen Messestand<br />

wie bei fast alle anderen<br />

Taxameterhersteller<br />

an beiden Tagen<br />

stets gut besucht war,<br />

zeigte seinen neuen<br />

Spiegeltaxameter<br />

P7S-T.<br />

HALE präsentiert<br />

seinen neuen<br />

Taxameter.<br />

ZUBEHÖR<br />

Last, but not least konnten sich die<br />

Besucher*innen über allerlei Zubehör rund<br />

um das <strong>Taxi</strong> oder den Mietwagen informieren.<br />

Kienzle hatte beispielsweise seine<br />

Dachzeichen mit und ohne Stillen Alarm<br />

präsentiert. Zudem informierten die Mitarbeiter<br />

über die neueste Generation des<br />

Unfalldatenspeichers UDS-AT Pro. Dachzeichen<br />

waren auch bei HALE zu besichtigen.<br />

Allerlei Ersatzteile für die (noch)<br />

gängigen <strong>Taxi</strong>modelle hatte die Kölner<br />

Firma RP-Autoteile, besser bekannt als<br />

„Der Bremsenfuchs“. Der mit Holzpaletten<br />

dekorierte Stand stach optisch hervor. <strong>Taxi</strong>zubehör<br />

sowie Kleidung gab es am Stand<br />

des Huss-Verlags.<br />

LANGLEBIGERE BATTERIEN<br />

Die Firma Novitec aus Saarbrücken zeigte<br />

auf der Messe das Einbauteil „Megapulse<br />

Battery-Refresher ® “ (kosten ca. 70 Euro). Es<br />

hält die Kapazität von Autobatterien aufrecht<br />

und erhöht deren Lebensdauer, indem es<br />

die Bleisulfatkristalle zurückbildet, welche<br />

für den Leistungsverlust der Batterie<br />

verantwortlich sind. Die Erklärung von<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur Kurt Hebben,<br />

die er laut eigener Angabe an den beiden<br />

Messetagen rund 100-mal den interessierten<br />

Messebesucher*innen gab, glich einer<br />

Unterrichtsstunde in Chemie. Gegenüber<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> berichtete Hebben auch, warum<br />

er mit seinem Produkt gegen die Widerstände<br />

eines großen Automobilclubs und<br />

die Vertreiber der Bleibatterien ankämpfen<br />

muss (siehe nebenstehender QR-Code).<br />

FOTOS: HALE, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

16<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Die Firma Novitec<br />

und der Clinch mit<br />

dem ADAC<br />

Hohen Erklärungsbedarf hatte auf der<br />

Messe auch Ibrahim Chahrour vom Oldenburger<br />

Unternehmen Carnatura. Er präsentierte<br />

an seinem Messestand Lösungen<br />

für eine bessere Raumluft sowohl im <strong>Taxi</strong><br />

als auch in Innenräumen des <strong>Taxi</strong>betriebs<br />

oder einer <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />

Ein breites Portfolio rund um die Telefonie<br />

sowie diverse Beratungsdienstleistungen<br />

zeigte die Telekom Deutschland.<br />

Der Auftritt des großen <strong>Taxi</strong>partners war<br />

ein typisches Beispiel für die Veränderung<br />

der diesjährigen Essener <strong>Taxi</strong>messe<br />

im Vergleich zur letzten<br />

Ausstellung vor<br />

vier Jahren in Köln.<br />

Wie viele andere Aussteller<br />

hatte auch die<br />

Telekom ihre Standfläche<br />

deutlich verkleinert.<br />

Trotzdem<br />

erreichte die Telekom<br />

und alle anderen Aussteller<br />

das, was nach zwei Jahren Corona-<br />

Tristesse am wichtigsten war: Man konnte<br />

sich mal wieder persönlich zeigen und mit<br />

den Kund*innen von Angesicht zu Angesicht<br />

sprechen. <br />

jh<br />

Optisch auffallend: der Messestand von RP-Autoteile<br />

FACHVORTRÄGE<br />

IN HALLE 2<br />

Parallel zur <strong>Taxi</strong>ausstellung wurden während der beiden<br />

Messetage mehrere Fachvorträge und Podiums diskussionen<br />

abgehalten. Über die hier platzierten QR-Codes<br />

können diese in voller Länge nachgehört werden.<br />

Autos Antriebe<br />

und Energieversorgung,<br />

Teil 1<br />

Autos Antriebe<br />

und Energieversorgung,<br />

Teil 2<br />

Digitalisierung,<br />

Mobilitätsdaten<br />

und vernetzte<br />

Verkehre<br />

Novelle des PBefG<br />

und Mobilitätsdatenverordnung<br />

Gewerbepolitische<br />

Akzente, Teil 1<br />

Gewerbepolitische<br />

Akzente, Teil 2<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

17


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

18 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

19


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

DIESMAL<br />

NICHT<br />

GANZ SO<br />

EUROPÄISCH<br />

Für europäische Akzente sorgen<br />

auf einer Messe internationale<br />

Aussteller*innen und ausländische<br />

Besucher*innen. Bei der diesjährigen<br />

ETM in Essen ging es insofern weniger<br />

international zu als früher in Köln.<br />

Dass es auf der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe (ETM) früher mehr<br />

ausländische Besucher*innen gab – Aussteller*innen<br />

schätzen, dass diesen November nur 350 bis 400 in Essen<br />

waren –, liegt unter anderem daran, dass rund um frühere ETMs<br />

Konferenzen mit internationalen Themen wie die der IRU <strong>Taxi</strong><br />

Group organisiert wurden. Deren Teilnehmer*innen nahmen sich<br />

dann gerne einen halben Tag länger Zeit, um auch die Ausstellung<br />

zu besuchen.<br />

So ein Programm fehlte diesmal. Abgesehen von der wirklich<br />

positiven Atmosphäre – alle freuten sich über das Wiedersehen –<br />

wurden diesmal keine internationalen Konferenzen um das Hauptevent<br />

terminiert, um internationale Besucher anzuziehen. Der<br />

Inhalt der Seminare war zwar interessant für deutsche Besucher<br />

(neue deutsche Regulierung und Nachhaltigkeitsinitiativen für<br />

das <strong>Taxi</strong>gewerbe), jedoch einsprachig deutsch, ohne Übersetzung.<br />

Und die ursprünglich vier Sprachen im Programmheft (Deutsch,<br />

Englisch, Niederländisch und Französisch) wurden auf zwei –<br />

Deutsch und Englisch – reduziert.<br />

WAS MACHT EINE MESSE INTERNATIONAL?<br />

Was also macht die Europäische <strong>Taxi</strong>messe zu einer internationalen<br />

Veranstaltung? Und ist sie das wirklich? Sind es die ausländischen<br />

Anbieter*innen – oder die ausländischen Besucher*innen ?<br />

Auffallend war das weitgehende Fehlen der Holländer und Belgier.<br />

Neben vielen Skandinaviern waren eine Handvoll Briten, Dänen,<br />

Österreicher, Niederländer, Schweizer und Spanier sowie eine ganze<br />

Reihe Osteuropäer auf der Messe anzutreffen. Die wirklich großen<br />

Ausländergruppen kamen diesmal aus Norwegen und Finnland.<br />

Warum genau hatten skandinavische Aussteller*innen einen<br />

Stand in Essen? CenCom, ein norwegisches IT-Unternehmen,<br />

kam nach Essen, um seine Kunden aus dem Norden zu treffen:<br />

„Sie kommen gerne nach Deutschland, und am Samstagabend<br />

nach der Messe haben wir für alle 70 oder 80 ein Abendessen<br />

organisiert.“ Die Schweden, oft in großer Gruppe und in festlicher<br />

Stimmung, kamen früher auch nach Köln, aber jetzt fehlten<br />

sie – wahrscheinlich, weil das schwedische Transport- und IT-<br />

Unternehmen Cabonline seine Teilnahme ablehnte. Das dänische<br />

Automatisierungsunternehmen Frogne war vertreten, konzentrierte<br />

sich aber auch auf den skandinavischen Markt, zusammen mit<br />

Structab-Taxametern aus Halmstad, Schweden.<br />

Auch bei der Vielfalt der Aussteller ging es also weniger europäisch<br />

zu als auf den früheren <strong>Taxi</strong>messen in Köln. Von den diesmal<br />

72 Ausstellern kamen 18 aus dem Ausland: 3 aus Großbritannien<br />

(CMAC, What3words, Autocab), 3 aus den Niederlanden (<strong>Taxi</strong> Butler,<br />

Cabman, Tribus Group), 2 aus Österreich (HALE Electronic und<br />

fms/Aus trosoft), 2 aus Norwegen (CenCom, TDS) und je eines aus<br />

Dänemark (Frogne, Structab), Italien (Digitax), Irland (iCabbi), Slowenien<br />

(Net Informatika), der Türkei (Alberen), Griechenland (Semitron),<br />

Luxemburg (Savvy Mobility) und Spanien (Interfacom SAU /<br />

<strong>Taxi</strong>tronic).<br />

Vom iberischen Unternehmen <strong>Taxi</strong>tronic war die Interfacom<br />

SAU (<strong>Taxi</strong>tronic) mit einem besonderen Aussteller angereist:<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Wim Faber<br />

20 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


EUROPÄISCHE TAXIMESSE ETM<br />

Aussteller wie iCabbi<br />

gaben der <strong>Taxi</strong>messe eine<br />

europäische Note.<br />

Herbert Metschke, der viele Jahre im internationalen Vertrieb von<br />

<strong>Taxi</strong>tronic tätig war. Coronabedingt hatte er sich im Ruhestand<br />

noch nicht von seinen ausländischen Kollegen verabschieden können.<br />

Damit stand er am Stand von <strong>Taxi</strong>tronic im Mittelpunkt.<br />

Bei den britischen Ausstellern fiel auf, dass sie kaum Deutsch<br />

sprechendes Personal an ihren Ständen hatten – für Unternehmen,<br />

die in Deutschland expandieren wollen, eine teure und etwas arrogante<br />

Fehleinschätzung. Wer am Stand der Uber-Tochter Autocab<br />

(Flottenmanagement) vorbeiging, wurde stets freundlich, aber auf<br />

Englisch angesprochen. Interessanterweise war auf dem Stand selbst<br />

kein einziges Uber-Logo zu sehen, was angesichts der starken Anbindung<br />

des IT-Unternehmens an die Plattform bemerkenswert ist.<br />

NEUE AUSSTELLER UND ALTE BEKANNTE<br />

CMAC, ein britisches Unternehmen, das unter anderem À-la-minute-<br />

Ersatztransporte mit <strong>Taxi</strong>, Kleinbus und Reisebus bei Flugausfällen<br />

in ganz Europa anbietet, war in Essen, um in Deutschland Unternehmen<br />

in diesen Bereichen anzuwerben. Bei jeder Annullierung<br />

eines Urlaubs- oder Linienfluges müssen europaweit sofort <strong>Taxi</strong>s,<br />

Kleinbusse und Reisebusse bereitstehen, um die Reisenden samt<br />

Crew abzuholen und weiterzutransportieren. „Obwohl wir zum ersten<br />

Mal auf der Messe sind, war die Erfahrung ermutigend“, sagte<br />

Roger Jago, der für die internationale Strategie verantwortlich ist.<br />

Der „mehrsprachigste“ Stand war der von <strong>Taxi</strong> Butler, der weltweit<br />

<strong>Taxi</strong>-Bestellboxen für Hotels, Bars und Restaurants liefert und<br />

nun auch – als Messeneuheit – die Bestellung von <strong>Taxi</strong>s vom<br />

Hotelzimmer aus über einen QR-Code ermöglicht. Der Niederländer<br />

Peter Moen rekrutierte sein mehrsprachiges Standteam unter<br />

anderem aus Ungarn und der Ukraine. Über den Andrang am<br />

Stand konnten sie sich nicht beklagen.<br />

Vertreten war auch die Tribus Group, ein niederländischer<br />

Kleinbushersteller, der für Behindertentransporte in seinem<br />

Heimatland (80 Prozent des <strong>Taxi</strong>umsatzes) „TriflexAIR“, einen<br />

intelligenten und flexiblen Boden mit Klappsitzen und Befestigungsmöglichkeiten<br />

für Rollstühle, konzipiert hat, damit verschiedene<br />

Personengruppen mit den Kleinbussen befördert werden<br />

können. Der Kleinbus kann jederzeit einfach angepasst werden.<br />

„Bei unseren Partnern in Deutschland, oft auch Busherstellern<br />

oder -händlern, vermarkten wir – statt Kleinbussen, die mit diesem<br />

Boden ausgestattet sind – oft nur den ,TriflexAIR‘-Boden“, sagte<br />

Bas Verboord, Marketing und Salesmanager Europa. Er demonstrierte<br />

mit seinen Kollegen zwei Tage lang unermüdlich die flexiblen<br />

Möglichkeiten des smarten Bodens.<br />

Ein weiterer traditioneller Besucher aus den Niederlanden war<br />

das IT-Unternehmen Cabman, das unter anderem Registrierungsund<br />

Buchungssysteme für das <strong>Taxi</strong> und die <strong>Taxi</strong>branche zeigte.<br />

Ebenfalls auf dem Cabman-Stand: die bekannten Barclay-<strong>Taxi</strong>-<br />

Dachleuchten, ebenfalls aus den Niederlanden.<br />

Eine weitere bemerkenswerte Neuheit war das Geocode-System<br />

von what3words Ltd. aus London. Da Standorte in <strong>Taxi</strong>software oft<br />

nicht genau angegeben sind (man denke an verschiedene Ein- und<br />

Ausgänge von Einkaufszentren oder Bahnhöfen), hat dieser britische<br />

Entwickler einen genauen Code für jeden drei Quadratmeter großen<br />

Abschnitt der Erdoberfläche, basierend auf drei verknüpften Wörtern<br />

aus dem Wörterbuch (mit oder ohne Werbung), entwickelt. So kann<br />

das <strong>Taxi</strong> immer genau an den richtigen Ort fahren.<br />

Insgesamt waren die Aussteller deutlich internationaler aufgestellt<br />

als die Besucher*innen. Von ihnen stammte nur schätzungsweise<br />

ein Viertel aus dem Ausland. Unter dem Strich war die diesjährige<br />

ETM somit weniger international als die früheren in Köln. wf<br />

Ruheständler Herbert Metschke (links) konnte sich im Nachhinein<br />

verabschieden.<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

21


INKLUSION<br />

INKLUSION<br />

FÜR ALLE –<br />

AUSSER FÜR<br />

KASSENPATIENTEN?<br />

Die Politik fordert Mobilität in Stadt und Land, die Sozialverbände in<br />

Deutschland haben sich das »Inklusionstaxi für alle« auf die Fahnen geschrieben.<br />

Damit das umgesetzt werden kann, müssen auch die Krankenkassen umdenken.<br />

Fahrten in sogenannten Inklusionstaxis bezeichnen die<br />

Beförderung von Menschen mit Handicap in dafür speziell<br />

ausgerüsteten Fahrzeugen. Dazu zählen neben den Fahrten<br />

im privaten Bereich, bei denen die gehandicapte Person selbst<br />

bezahlt, auch die Krankenfahrten, also jene Touren, bei denen die<br />

Krankenkasse des Versicherten die Kosten übernimmt, wenn sie<br />

mit einer korrekt ausgefüllten „Verordnung einer Krankenbeförderung<br />

4“ in Auftrag gegeben wurde.<br />

In dieser Verordnung muss zusätzlich zum Kreuz bei <strong>Taxi</strong>/<br />

Mietwagen auch noch „Rollstuhl/Tragestuhl/liegend“ angegeben<br />

sein, um die Beförderung für den gehandicapten Menschen möglich<br />

zu machen. Die Abrechnung solcher Fahrten nach den Bestimmungen<br />

des § 60 SGB V bedürfen eines Vertrages mit den<br />

Krankenkassen nach § 133 SGB V.<br />

ABSCHLÄGE SIND AN DER TAGESORDNUNG<br />

Agieren die Kassen bei den „normalen“ Krankenfahrten – also<br />

jenen Touren ohne Rollstuhl – schon unterhalb des <strong>Taxi</strong>tarifs, sind<br />

die Abschläge bei Inklusionsfahrten um bis zu einem weiteren<br />

Euro je Kilometer an der Tagesordnung. Das ist nahezu grotesk,<br />

denn um das Merkmal „Rollstuhl/Tragestuhl/liegend“ zu erfüllen,<br />

sind umfangreiche Um- und Einbauten an einem speziell für diese<br />

Umbauten geeigneten Fahrzeug im fünfstelligen Bereich erforderlich.<br />

Zudem muss das Personal entsprechend vorbereitet sein,<br />

denn nicht jede(r) Fahrer*in ist geeignet, diese körperlich belastende<br />

Arbeit durchzuführen.<br />

Schließlich fällt bei einem Patienten mit Handicap, der z. B. in<br />

seinem Rollstuhl sitzend befördert werden muss, ein wesentlich<br />

höherer Zeitaufwand an - es erfordert mehr als nur „Rampe hoch<br />

und Klappe zu“. Nicht nur eine korrekte und sichere Verbringung<br />

in das speziell dafür ausgerüstete Fahrzeug ist erforderlich, es<br />

erfordert auch eine andere Fahrweise, eine Auswahl anderer Fahrwege<br />

und vieles mehr. Und selbst nach der Fahrt wird der <strong>Taxi</strong>bzw.<br />

Mietwagenunternehmer mit einem zusätzlichen<br />

Verwaltungsaufwand für die Abrechnung belastet.<br />

Im Selbstverständnis der Krankenkassen sollen die <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenbetriebe all diese Leistungen als kostenlosen Service<br />

erbringen. Anders als bei normalen Krankenfahrten, die meist auf<br />

Basis von allgemeingültigen Rahmenverträgen vergütet werden,<br />

schließen Krankenkassen bei Inklusionsbeförderungen gerne vorrangig<br />

Einzelverträge mit den Unternehmern ab. Diese wiederum<br />

müssen bereits zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe die Tauglichkeit<br />

zur Rollibeförderung nachweisen, also ihre Investition in eine<br />

Umrüstung bereits getätigt haben – und sind dadurch auch dringend<br />

auf entsprechende Umsätze angewiesen. Das nutzen die<br />

Krankenkassen aus – mit der (nicht beweisbaren) Aussage „Das<br />

ist der übliche Vertrag“.<br />

Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: Im Moment bekommen<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer*innen von den Krankenkassen<br />

weniger Geld für Fahrten, die sie nur mit teurer<br />

Spezialausrüstung durchführen können und die eine qualifizierte<br />

Leistung verlangen, als für Fahrten, bei denen Nachtschwärmer<br />

oder Businesskunden befördert werden.<br />

WIESO SOLLTE DA JEMAND IN INKLUSIONSTAXIS<br />

INVESTIEREN WOLLEN?<br />

Wenn sich das ändern soll, muss das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe<br />

jetzt mit aller Deutlichkeit faire Inklusionsverträge von den<br />

Krankenkassen einfordern. Sie haben dabei durchaus eine gute<br />

Verhandlungsposition, denn die bereits vorhandene Logistik, die<br />

gut ausgerüsteten Fuhrparks und nicht zuletzt die vielen Betriebe<br />

mit jahrzehntelanger Erfahrung in diesen Bereichen sind die beste<br />

Basis zur Erfüllung dieser Forderungen.<br />

Das sollten auch die Politiker und die Sozialverbände erkennen<br />

und ihrerseits Druck auf die Krankenkassen ausüben. Damit das<br />

„Inklusionstaxi für alle“ auch wirklich für alle angeboten werden<br />

kann, auch für Kassenpatient*innen. <br />

gs<br />

GISELA SPITZLEI<br />

Gisela Spitzlei war von 1974 bis<br />

2005 <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />

steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum<br />

Spitzlei vor. Gewerbepolitisch<br />

engagiert sie sich seit 1974<br />

und ist seit den 1990er-Jahren im<br />

Fachausschuss Krankenfahrten<br />

des Bundesverbands BVTM, seit<br />

1999 als dessen Vorsitzende.<br />

FOTOS: AdobeStock / ucius , <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

22 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

www.taxi-times.com<br />

VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

B<br />

BERLIN<br />

D<br />

DÜSSELDORF<br />

K<br />

KÖLN<br />

MANNHEIM<br />

M<br />

S<br />

STUTTGART<br />

BAYERN<br />

M<br />

MÜNCHEN<br />

BUNDESVERBAND BVTM<br />

WISSINGS OFFENES OHR<br />

<strong>Taxi</strong> Mannheim<br />

REAKTIONEN AUF<br />

UBER<br />

VSPV in Westfalen<br />

NEUER<br />

VORSTAND<br />

<strong>Taxi</strong> Ruf Köln<br />

EIN BLINDER<br />

DISPO-MITARBEITER


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

GEMEINSAM STARK<br />

AUF ALLEN EBENEN<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe gilt als kleinzellig,<br />

sind doch die einzelnen<br />

Betriebe selbst- und eigenständig<br />

für ihren Erfolg verantwortlich. Organisiert<br />

sind die allermeisten von ihnen<br />

in <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbänden und<br />

in <strong>Taxi</strong>zentralen. So entsteht ein enges<br />

Geflecht sowohl auf lokaler wie auch auf<br />

Landesebene bis hin zu einer bundesweiten<br />

Gewerbevertretung mit europäischen<br />

Ausstreuungen.<br />

Im Zuge einer Kooperationsvereinbarung<br />

berichten zahlreiche <strong>Taxi</strong>verbände<br />

und Zentralen in jeder <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Ausgabe<br />

von ihren Aktivitäten. Sie tun das auf den<br />

folgenden Seiten in Form von eigens verfassten<br />

Berichten auf eigene redaktionelle<br />

Verantwortung.<br />

NEUE TAXI-HERAUSFORDERUNGEN FÜR MANNHEIM<br />

Auch in unserer Stadt macht<br />

sich seit einigen Wochen ein<br />

neuer Anbieter im Bereich Personenbeförderung<br />

breit. Die bei unserer Zulassungsbehörde beantragten<br />

und genehmigten Fahrzeuge werden von einem<br />

auswärtigen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

betrieben, der seine Fahrer jeden Tag von weit außerhalb<br />

für die Fahrtätigkeit in Mannheim herbeichauffieren<br />

lässt. Nicht nur aus diesem Grunde erscheint<br />

das Geschäftsmodell wenig lukrativ und damit zweifelhaft.<br />

Somit ist diese Verkehrsform in Zusammenarbeit<br />

mit der örtlichen Behörde nachhaltig zu überprüfen<br />

und insbesondere mutmaßliche Verstöße der externen Anbieter<br />

Jürgen Schwarz, Vorstand<br />

TAXI-Zentrale<br />

Mannheim eG<br />

gegen die Rückkehrpflicht zu ihrem hiesigen Betriebssitz<br />

anzuzeigen.<br />

Einstweilen müssen wir als TAXI-Zentrale die neue<br />

Herausforderung annehmen, indem wir zunehmend<br />

an unserer Qualität und Verfügbarkeit arbeiten. Dazu<br />

gehört u. a., dass die Fahrer bereit sind, angebotene<br />

Aufträge anzunehmen und umgehend auszuführen –<br />

selbstverständlich mit der erforderlichen Professionalität<br />

und Leistungsbereitschaft.<br />

Nur dann entsteht keine größere Lücke, in die<br />

andere Anbieter hineinstoßen können – insbesondere<br />

weil wir als TAXI weiterhin den Wettbewerbsvorteil<br />

der Bereitstellung im öffentlichen Raum und<br />

die Verfügbarkeit über die Zentrale rund um die Uhr haben.<br />

TVM FORDERT ENERGIEUMLAGE PRO BESETZT-KILOMETER<br />

Wie so viele andere Städte und Kommunen<br />

hatten auch wir ab dem Frühjahr das<br />

Problem, dass unsere beantragte und genehmigte Tariferhöhung<br />

auf Basis einer Kostenkalkulation<br />

erfolgte, die zwar schon den Mindestlohn<br />

von 12 Euro ab Oktober <strong>2022</strong> eingepreist<br />

hatte, aber nicht den rasanten Anstieg<br />

der Energie kosten. Unser Verband TVM/<br />

TVB hat daher gemeinsam mit den beiden<br />

Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen einen Energiekostenzuschlag<br />

bei den Münchner Stadtratsfraktionen<br />

eingebracht.<br />

Dabei geht es darum, dass die Kostenkompensation<br />

nicht vom Fahrgast (in<br />

Form eines Spritzuschlags), sondern<br />

von der Stadt München übernommen<br />

wird, indem sie den betroffenen <strong>Taxi</strong>unternehmern pro gefahrenem<br />

Besetzt-Kilometer 0,039 Euro Mehrkosten erstattet. Ähnlich<br />

wie bei der städtischen E-<strong>Taxi</strong>-Förderung<br />

soll der Nachweis der<br />

gefahrenen Besetztkilometer<br />

über den Datenexport<br />

eines entsprechenden<br />

Taxameters erbracht<br />

werden können. In<br />

Gesprächen und Videokonferenzen<br />

mit den<br />

Stadtratsfraktionen der Grünen,<br />

der SPD sowie der CSU<br />

konnte diese Idee bereits diskutiert<br />

werden. Jetzt hoffen alle Beteiligten auf<br />

eine schnelle Umsetzung.<br />

FOTOS: TZM, Pixabay<br />

24 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

BUNDESVERKEHRSMINISTER VOLKER WISSING – EIN OFFENES OHR<br />

FÜR DAS GEWERBE<br />

Das Jahr neigt sich dem Ende zu – die Ampel ist jetzt ein rundes<br />

Jahr im Amt und der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. hat<br />

auf allen Ebenen gute Kontakte aufbauen können. Kontakte, die<br />

wichtig sind, um die Belange des Gewerbes immer wieder vortragen<br />

zu können und auf kurzem Dienstweg Lösungen für die <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenunternehmen zu erreichen. Auch zur Spitze des<br />

Bundesverkehrsministeriums halten wir engen Kontakt – und<br />

Volker Wissing ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu den Teilnehmern<br />

der <strong>Taxi</strong> Driving Innovation zu sprechen.<br />

DAS TAXI IST TEIL DER MODERNEN MOBILITÄT<br />

Moderne Mobilität geht nicht ohne das <strong>Taxi</strong>. Das wissen wir. Aber<br />

ebenso wichtig ist es, dass auch andere die Meinung teilen. Und<br />

BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann (l.) und Präsident Herwig<br />

Kollar (r.) mit Verkehrsminister Volker Wissing<br />

der Bundesverkehrsminister gehört zu denjenigen, die wissen,<br />

dass ohne <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen keine Verkehrswende zu schaffen<br />

ist. Seine Botschaft: Das <strong>Taxi</strong> ist Teil der modernen Mobilität. Und<br />

es soll auch entsprechend gefördert werden, betonte der Politiker<br />

bei seinem Besuch. Bei der Senkung der Emissionen ist nach Wissings<br />

Worten die Branche sehr engagiert. „Wir wollen es Ihnen<br />

leichter machen“, sagte er. Konkrete Details zu Fördermitteln für<br />

Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur werden derzeit auf den<br />

unterschiedlichsten Ebenen besprochen.<br />

BUNDESFAHRPLAN E-TAXI<br />

Die Branche hat mit dem „Bundesfahrplan e<strong>Taxi</strong>“ eigene Vorstellungen<br />

skizziert, wie der Wandel von Verbrenner- zu Elektro-<strong>Taxi</strong>s<br />

nach und nach umgesetzt werden könnte. In jenem Bundesfahrplan<br />

macht der BVTM aber auch deutlich, dass für diesen Wandel<br />

Förderungen notwendig sind. Wissing wiederum erwiderte, dass<br />

er und sein Haus für Hinweise dankbar sind, wenn die allgemeinen<br />

Fördermaßnahmen nicht passend seien. Hier sind wir im<br />

Gespräch, der Bundesverband lässt nicht locker.<br />

2023 wird nicht einfach werden, Sie kennen die Probleme aus<br />

Ihrer täglichen Arbeit. Aber ich bin sicher, dass wir die Hürden<br />

gemeinsam nehmen werden und die Belange des Gewerbes auf<br />

allen Eben vortragen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen schöne<br />

Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.<br />

Ihr Michael Oppermann<br />

ZUSTIMMUNG FÜR EINE BEITRAGSERHÖHUNG<br />

FOTOS: BVTM, Axel Rühle<br />

Am 12. November<br />

fand die diesjährige<br />

Mitgliederversammlung<br />

der „Innung“ im <strong>Taxi</strong>zentrum Berlin<br />

statt. Unter anderem ging es um die Ablösung<br />

zweier Beisitzer*innen, die aus persönlichen<br />

Gründen ausgeschieden waren, und um den<br />

neuen <strong>Taxi</strong>tarif. Außerdem hatte der Vorstand<br />

aufgrund der gestiegenen Kosten eine Anpassung<br />

der Mitgliedsbeiträge beantragt, die<br />

bereits im Vorfeld an die angeschlossenen<br />

Mitglieder ging.<br />

Zur Abstimmung standen eine Aufnahmegebühr<br />

für Neu-Mitglieder, die Abschaffung<br />

rabattierter Beiträge sowie der Vorstandsvorschlag<br />

zur Anpassung der Monatsbeiträge für<br />

das erste Fahrzeug von 9 Euro auf 14, 15 oder<br />

Leszek Nadolski, 1. Vorsitzender der<br />

Berliner „Innung“ (rechts)<br />

Gäste waren Ahmad Vahdati (<strong>Taxi</strong><br />

Deutschland Berlin e. V.), Boto Töpfer (<strong>Taxi</strong>verband<br />

Berlin, Brandenburg e. V.), von der<br />

IHK Berlin Dr. Lutz Kaden, der am Anfang<br />

eine kurze Rede an seine IHK-Mitglieder<br />

hielt. Axel Rühle gab einen unterhaltsamen<br />

Einblick in das Wirken des legendären<br />

Innungsvorsitzenden Heinz Peter, der im<br />

Frühjahr verstorben war.<br />

Hermann Waldner, Vizepräsident des Bundesverbandes<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen und<br />

Geschäftsführer von <strong>Taxi</strong> Berlin und <strong>Taxi</strong><br />

Deutschland Berlin e. V., der durch seine<br />

finanzielle Unterstützung und das Catering<br />

großzügige Unterstützung leistete, gab einen<br />

Lagebericht zur bundesdeutschen und europäischen<br />

Gewerbepolitik und erläuterte<br />

16 Euro und 5 Euro für jedes weitere Fahrzeug, wobei gleichzeitig<br />

die Zahl auf maximal sieben Fahrzeuge gedeckelt sein sollte. Mit<br />

einer Deckelung ließe sich die Mitgliederzahl gerade bei Mehrwagenbetrieben<br />

erhöhen.<br />

Dem Antrag wurde mehrheitlich zugestimmt, ebenso dem auf<br />

Anpassung der Mitgliedsbeiträge auf 15 Euro. Mit diesem Ergebnis<br />

kann die Innung nicht nur ihren Etat 2023, sondern auch ihre<br />

Mitgliedschaft im BVTM aufrechterhalten.<br />

Lösungsansätze für die allgegenwärtigen Probleme.<br />

Vom chinesisch-deutschen Batteriewechsel-Projekt berichtete<br />

Bernd Stumpf mit Zahlen und Daten. Alexander Palm vom Autohaus<br />

Dinnebier Kia/Ford präsentierte den interessierten<br />

Teilnehmer*innen sein E-Fahrzeugmodell EV6 vor Ort und beantwortete<br />

Fragen. Er nahm die Bedenken der Unternehmer*innen<br />

auf und gab sich zuversichtlich, dass in wenigen Jahren das Problem<br />

mit der Ladeinfrastruktur behoben sein wird.<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

25


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

ZUKUNFT ELEKTRO- UND INKLUSIONSTAXI<br />

Wer sich Gedanken um die Zukunft macht, muss handeln. Das<br />

gelingt, wenn Politik und Gewerbe an einem Strang ziehen. <strong>Taxi</strong><br />

Berlin als größte <strong>Taxi</strong>funkvermittlung Deutschlands steht zu<br />

100 Prozent hinter der E-<strong>Taxi</strong>- und Inklusionsförderung des Berliner<br />

Senats.<br />

Die Berliner <strong>Taxi</strong>zentralen waren bei Umweltprojekten schon<br />

häufig eine Innovation voraus. Das <strong>Taxi</strong> ist als Teil des ÖPNV nicht<br />

nur umweltfreundlicher als der private Verkehr, sondern war schon<br />

nachhaltiger Projektpartner der Politik, als das Wort Nachhaltigkeit<br />

noch gar nicht in aller Munde war.<br />

Schon 2008 rief <strong>Taxi</strong> Berlin das Eco-<strong>Taxi</strong> ins Leben, womit das<br />

Projekt „Tausend Umwelttaxis für Berlin“ (TUT) für die Kundschaft<br />

greifbar wurde. Heute, 14 Jahre später, reden wir über die Vermittlung<br />

von rein elektrisch angetriebenen <strong>Taxi</strong>s.<br />

Mit der Schaffung der Marke Eco-<strong>Taxi</strong> und der eigenen Berliner<br />

Telefonnummer 210 10 20, unter der umweltbewusste Kunden<br />

ein schadstoffarmes <strong>Taxi</strong> bestellen können, war <strong>Taxi</strong> Berlin der<br />

heutigen Verkehrswende um Jahre voraus, wobei vor zehn Jahren<br />

noch der Hybridantrieb als das Nonplusultra galt. Rein batterieelektrisch<br />

oder gar mit Wasserstoff angetriebene Pkw waren noch<br />

Zukunftsmusik, aber Berlin hatte schon damals eine der größten<br />

Hybridtaxi-Flotten Europas.<br />

Heute werden die Verbrenner nach und nach von den Stromern<br />

abgelöst – für <strong>Taxi</strong>unternehmen eine immense Herausforderung.<br />

Die WELMO-Förderung für Berlin und die BAFA-Förderung des<br />

Bundes sind eine große Hilfe. Bei der Inklusion sehen wir: Dieses<br />

Die Zahl der Inklusionstaxis hat sich in Berlin versechsfacht.<br />

Jahr hat sich die Zahl der barrierefreien <strong>Taxi</strong>s auf Berlins Straßen<br />

versechsfacht – mehr als ein guter Anfang.<br />

Um mit E-<strong>Taxi</strong>s eine ähnliche Steigerung zu erreichen, braucht<br />

es nicht nur eine verlässliche, langfristige Förderung durch den<br />

Senat, sondern vor allem auch den schnellen Aufbau einer taxispezifischen<br />

Infrastruktur mit Ladesäulen, die <strong>Taxi</strong>s vorbehalten<br />

sind und sich reservieren lassen. Auch hier fördert der Senat.<br />

Die Qualität der Berliner Luft ist in den letzten vier Jahrzehnten<br />

enorm gestiegen, wozu auch die Erdgas- und Hybridtaxis ihren<br />

Beitrag geleistet haben. Die Weichen sind gestellt, dies mit E-<strong>Taxi</strong>s<br />

konsequent fortzusetzen.<br />

Verband des privaten<br />

gewerblichen<br />

VSPV E. V. WÄHLT NEUEN VORSTAND<br />

Straßenpersonenverkehrs<br />

Nordrhein-Westfalen VSPV e.V.<br />

Der Verband des privaten gewerblichen<br />

Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen VSPV und Behindertenverkehr sowie zwei Linienbussen.<br />

rollstuhlgerechten Fahrzeugen, acht Fahrzeugen für den Schülerhat<br />

in Nordrhein-Westfalen ca. 800 Mitgliedsunternehmen mit Der Vorstand wird komplettiert mit Ulrich Kemper, geb. Wüst,<br />

etwa 6.000 Fahrzeugen und knapp 10.000 Mitarbeitern. Dies der den schwiegerelterlichen Betrieb mit acht Taxen, zwei Mietwagen<br />

und einem Bus in Vreden mit seiner Ehefrau in zweiter Genera-<br />

sind: <strong>Taxi</strong>-, Mietwagen-, Omnibus- sowie Krankentransport- und<br />

Notfallrettungsdienstunternehmer. Das<br />

tion seit 2000 führt, Karen Leifeld, die mit<br />

www.vspv-nrw.de<br />

Verbandsgebiet erstreckt sich in den<br />

ihrem Mann 1995 ein <strong>Taxi</strong>unternehmen in<br />

Bereichen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverkehr<br />

Höxter übernommen und dieses später in<br />

sowie im Omnibusverkehr schwerpunktmäßig<br />

auf Westfalen-Lippe (Bezirksregie-<br />

hat, Jürgen Lengert, der als Geschäftsfüh-<br />

<strong>Taxi</strong> Leifeld mit derzeit 14 <strong>Taxi</strong>s überführt<br />

rungen Arnsberg, Detmold und Münster).<br />

rer der BIEKRA Krankentransport GmbH<br />

Im Bereich Krankentransport- und Notfallrettungsdienst<br />

ist der Verband buntungsdienst,<br />

Krankentransport und im<br />

in Bielefeld mit 280 Mitarbeitern im Retdesweit<br />

tätig.<br />

Bereich Blut- und Organtransport seit<br />

Auf seiner Delegiertenversammlung am<br />

1989 Mitglied im VSPV ist und diesen im<br />

26. Oktober <strong>2022</strong> wählte der VSPV einen<br />

Landesfachbeirat für den Rettungsdienst in<br />

neuen Vorstand. Neuer 1. Vorsitzender ist<br />

NRW vertritt, und schließlich Ingo Riedel,<br />

Jörg Füchtenschnieder, 53 Jahre alt. Seit<br />

der 2000 das <strong>Taxi</strong>unternehmen Brandes<br />

2002 führt er mit seiner Schwester Daniela<br />

übernahm und durch die Fusion mit dem<br />

den elterlichen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetrieb<br />

befreundeten <strong>Taxi</strong>unternehmen Pumpe im<br />

in Schloß Holte-Stukenbrock in 2. Generation<br />

mit zurzeit 10 <strong>Taxi</strong>s und 3 Mietwagen.<br />

& Pumpe an drei Standorten in Harsewin-<br />

Jahre 2020 als Unternehmen <strong>Taxi</strong> Brandes<br />

Der neue 2. Vorsitzende ist Rainer Nee,<br />

kel, Herzebrock-Clarholz und Rheda-Wiedenbrück<br />

über 14 <strong>Taxi</strong>s und 40 Mitarbeiter<br />

55 Jahre alt, ledig. Er betreibt seit 1994<br />

das <strong>Taxi</strong>unternehmen Nee in Lüdinghausen<br />

mit 14 <strong>Taxi</strong>s, einem Mietwagen, zwei Jörg<br />

verfügt.<br />

Füchtenschnieder<br />

FOTOS: Axel Rühle, VSPV<br />

26 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

WEICHENSTELLUNGEN FÜR KLUGE EU-ENTSCHEIDUNGEN<br />

Als Verbund deutscher <strong>Taxi</strong>zentralen ist <strong>Taxi</strong> Deutschland nicht<br />

nur Betreiber einer gleichnamigen <strong>Taxi</strong>-App, sondern kann sich<br />

dank seiner wirtschaftlich starken Stellung auch gegen gewerbepolitische<br />

und wettbewerbliche<br />

Verzerrungen wehren.<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland konnte<br />

beispielsweise „UberPOP“ verhindern<br />

und vor dem Landgericht<br />

Frankfurt weitere<br />

gerichtliche Verurteilungen<br />

Ubers erzielen. Der finanzielle<br />

Aufwand war enorm (z.B.<br />

Sicherheitsleistungen), war<br />

aber durch die breite Unterstützung<br />

von <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

und Verbänden möglich. Mit<br />

noch mehr Unterstützung wäre<br />

auch eine größere mediale<br />

Begleitung möglich gewesen.<br />

Nur als großer Verbund gelingt es uns, dass (firmen-)politische<br />

Weichenstellungen auch künftig taxifreundlich und nicht branchenzerstörend<br />

getätigt werden.<br />

Letzteres droht derzeit auch auf europäischer Ebene. Eine von<br />

der EU-Kommission im Dezember vorgeschlagene Direktive zur<br />

Einstufung der Beschäftigten von Plattformdiensten hatte appbasierte<br />

Vermittler wie Uber, Bolt und Free Now plötzlich mit<br />

klassischen <strong>Taxi</strong>zentralen gleichgesetzt. Damit wäre die Soloselbstständigkeit<br />

der an <strong>Taxi</strong>zentralen angeschlossenen Einzelunternehmer<br />

gefährdet gewesen und hätte den Betrieb der <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

generell infrage gestellt.<br />

Durch kontinuierliche Lobbyarbeit<br />

der beiden europäischen<br />

<strong>Taxi</strong>vertretungen IRU und<br />

<strong>Taxi</strong>s4SmartMobility konnte<br />

mittlerweile immerhin erreicht<br />

werden, dass seitens des Europaparlaments<br />

ein Vorschlag<br />

vorgelegt wurde, der explizit<br />

eine Unterscheidung von <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

und Plattformen definiert.<br />

Mit der Entscheidung hat<br />

das Gewerbe nun einen Fuß in<br />

der Tür für alle weiteren Beratungen.<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland ist Mitglied<br />

von <strong>Taxi</strong>s4SmartMobility<br />

und sorgt damit neben weiteren finanzstarken Mitgliedern aus<br />

anderen Ländern Europas für die wirtschaftliche Existenzsicherung<br />

einer europäischen Gewerbevertretung für das <strong>Taxi</strong>. Insofern<br />

hat jedes Mitglied von <strong>Taxi</strong> Deutschland zu diesem europäischen<br />

Erfolg beigetragen. Wir danken deshalb allen Mitgliedern von<br />

<strong>Taxi</strong> Deutschland und laden alle Nicht-Mitglieder herzlich zur<br />

Mitgliedschaft ein.<br />

Kontakt: info@taxi-deutschland.net.<br />

GASTGEBER FÜR 14 TAXIZENTRALEN<br />

FOTO: Pixabay<br />

Mitte November konnte unsere <strong>Taxi</strong>-Auto-<br />

Zentrale Stuttgart (TAZ) als Mitglied der<br />

ERFA-Gruppe „<strong>Taxi</strong>zentralen“ Gastgeber des<br />

Herbsttreffens sein. Unserer Einladung waren<br />

Vertreter von 14 <strong>Taxi</strong>zentralen aus ganz Deutschland gefolgt. Zum<br />

ausführlichen Programm der beiden Tage zählte auch eine Besichtigung<br />

unserer <strong>Taxi</strong>zentrale inklusive Technikraum, unserer Verwaltungsbüros<br />

sowie unseres Schulungsraums.<br />

Dort finden unterschiedliche Kurse statt, deren Konzept unser<br />

Schulungsleiter Herko Pankonin<br />

den anwesenden<br />

Zentralenvorständen erläuterte.<br />

Kernstück ist dabei<br />

der Fachkundekurs für den<br />

Fahrerausweis, ohne den<br />

wiederum keine Teilnahme<br />

an der Funkvermittlung<br />

möglich ist. Hier wird schon<br />

bei der Kursbewerbung eine<br />

erste qualitative Vorauswahl<br />

getroffen. An sechs Tagen zu<br />

je 5,5 Stunden werden die<br />

wichtigste Ortskunde vermittelt,<br />

die Bedienung des<br />

Zum Programm des Erfa-Zentralentreffens gehörte auch ein gemeinsames<br />

Abendessen.<br />

Funkgeräts bzw. der Fahrer-<br />

App geschult und elementare<br />

rechtliche wie servicedefinierte Grundlagen erläutert. Der Kurs<br />

kostet 400 Euro und beinhaltet eine Abschlussprüfung.<br />

Neben einem Aufbau- und einem Nachschulungskurs, bei<br />

dem die konkreten Beschwerdefälle analysiert und aus der Perspektive<br />

des Kunden nachvollzogen werden, hat die TAZ auch<br />

einen speziellen Kurs für jene <strong>Taxi</strong>unternehmen, die aufgrund<br />

eines fehlenden Fachkundenachweises einen Geschäftsführer<br />

oder Betriebsleiter einsetzen. Jedoch hat jeder Unternehmer, der<br />

mindestens drei Jahre seinen Betrieb mit einem Geschäftsführer<br />

betreibt, laut Berufszugangsverordnung<br />

der<br />

IHK die Möglichkeit, die<br />

Eignung „nur“ durch ein<br />

Fachgespräch (mündliche<br />

Prüfung) bei der Handelskammer<br />

zu erlangen.<br />

Hier bereiten wir<br />

die infrage kommenden<br />

Unternehmer durch einen<br />

fünftägigen Kurs vor. Die<br />

Erfolgsquote liegt nach der<br />

Vorbereitung bei 97 Prozent.<br />

Von 140 Teilnehmern<br />

im Jahr <strong>2022</strong> haben<br />

135 heute die fachliche<br />

Eignung.<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

27


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

AUFSTELLUNG AM FLUGHAFEN PER FAHRER-APP<br />

Seit vielen Jahren sind wir als IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale im Auftrag<br />

der Münchner Flughafen-Gesellschaft für die Organisation des<br />

<strong>Taxi</strong>verkehrs am Münchner Airport verantwortlich. Hier warten<br />

bis zu 500 <strong>Taxi</strong>s an den Modulen und Nachrückspeichern. Für<br />

einen reibungslosen Ablauf setzen wir dabei verstärkt auf digitale<br />

Lösungen unseres Systempartners FMS.<br />

Als weiteren großen Schritt konnten wir Anfang November die<br />

<strong>Taxi</strong>-Positionierung der Kollegen am Terminal 2 auf die Fahrer-<br />

App umstellen. Zuvor konnte dies bereits im Zentralbereich des<br />

Flughafens sowie im Terminal 1 realisiert werden. Damit wird die<br />

<strong>Taxi</strong>s am Münchner Flughafen positionieren sich mittlerweile ausschließlich<br />

über eine Fahrer-App.<br />

<strong>Taxi</strong>-Organisation am Münchner Flughafen jetzt an allen Terminals<br />

und Modulen digital gesteuert.<br />

Jede/r Fahrer*in bekommt bei der Einfahrt in den <strong>Taxi</strong>speicher<br />

eine digitale Wartenummer für das Modul zugewiesen, für das er/<br />

sie sich in der Fahrer-App angemeldet hat. Jedes angemeldete <strong>Taxi</strong><br />

wird dann – wenn es an der Reihe ist – individuell aufgerufen,<br />

vom Wartespeicher (GAT) in die Module der entsprechenden Terminals<br />

zu fahren.<br />

Zum Start der Digitalisierung hatten unsere Mitarbeiter an den<br />

vier wichtigsten Sammelpunkten des Terminals Service-Stationen<br />

eingerichtet: Hier erhielten die Kolleg*innen Hilfestellung bei der<br />

App-Bedienung. Zudem konnten die Mitarbeiter zeitnah auf aufgetretene<br />

(Bedien-)Probleme reagieren. Über die Website war<br />

da rüber hinaus eine Bedienungsanleitung sowohl in deutscher als<br />

auch in türkischer Sprache abrufbar.<br />

Mit dem Start der Digitalisierung wurde die analoge Kurzfahrtregelung<br />

automatisch deaktiviert. Somit haben nur diejenigen<br />

Kolleg*innen Anspruch auf eine Priorisierung nach einer<br />

Kurzfahrt, die am Terminal 2 digital positioniert sind. Die Kurzfahrtregelung<br />

berechtigt Fahrer*innen, die eine Fahrt im direkten<br />

Umkreis des Flughafens bekommen haben, sich danach noch<br />

einmal priorisiert einreihen zu können. Ein am <strong>Taxi</strong>platz angebrachter<br />

Monitor zeigt die Konzessionsnummer des <strong>Taxi</strong>s an,<br />

sodass auch die dahinter wartenden Kolleg*innen sehen können,<br />

dass sich der vor ihnen wartende Kollege berechtigterweise eingereiht<br />

hat.<br />

GELEBTE INKLUSION IN DER DISPO<br />

Seit über zwanzig Jahren kommt<br />

Ralf Öllinger (37) als Deutschlands<br />

erster blinder <strong>Taxi</strong>-Disponent zu seinem Arbeitsplatz zu<br />

uns beim <strong>Taxi</strong> Ruf Köln. Der von seinen Kollegen als charmant,<br />

humorvoll und witzig beschriebene Ralf ist seit seinem sechsten<br />

Lebensjahr blind. Nach seiner Ausbildung zur Bürokraft im<br />

Berufsbildungswerk für Blinde und Sehbehinderte ließ er sich zur<br />

„Fachkraft für Telefonmarketing“ ausbilden. Das ermöglichte ihm<br />

im Jahr 1999 seinen Job als <strong>Taxi</strong>-Disponent. Die Stelle entstand im<br />

Zuge eines Modellprojektes durch die Zusammenarbeit des BFW<br />

mit dem <strong>Taxi</strong> Ruf Köln, dem Fachverband Personenverkehr und der<br />

Hauptfürsorgestelle des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).<br />

An seinem Arbeitsplatz ist Ralf Öllinger mit zusätzlichen Hilfsmitteln<br />

ausgestattet. Das Stichwort hierfür lautet Braillezeilen.<br />

Diese Geräte ersetzen blinden Menschen die Tastatur und den<br />

Monitor. Per Headset nimmt Ralf Öllinger die telefonischen Bestellungen<br />

von Fahrgästen an. Dabei bedient er seine Braillezeilen<br />

ebenso flink wie seine Kolleg*innen ihre Tastatur. Der Fahrtauftrag<br />

wird ins System aufgenommen. Unser Systemanbieter FMS<br />

hat dafür extra eine Schnittstelle von der Braillezeile zur Auftragsmaske<br />

geschaffen.<br />

Ralf Öllinger belegt in unserer <strong>Taxi</strong>zentrale die Frühschicht. Er<br />

wohnt in Leverkusen und legt den größten Teil seines Arbeitswegs<br />

mit der Bahn zurück. Für den Transfer zum Bahnhof sorgt ein <strong>Taxi</strong>.<br />

Innerhalb unserer <strong>Taxi</strong>zentrale kennt Ralf Öllinger alle seine Wege,<br />

sei es nun zum Arbeitsplatz oder zum Getränkeautomaten. Einmal<br />

hatten wir zur Weihnachtszeit unseren Tannenbaum versehentlich<br />

in den Weg gestellt. Der hat nun seinen Platz an der Decke.<br />

Der <strong>Taxi</strong> Ruf Köln ist froh, dass wir mit Ralf Öllinger seit Jahren<br />

ein gelungenes Beispiel für gelebte Inklusion haben. Der Vorstand<br />

möchte sich auf diesem Weg bei Ralf, aber auch bei allen anderen<br />

„sehenden“ Kolleg*innen für ihre tolle Arbeit bedanken, die sie<br />

in unserer Telefonzentrale leisten.<br />

<strong>Taxi</strong>-Disponent Ralf Öllinger an seinem speziell für Sehbehinderte<br />

ausgestatteten Arbeitsplatz beim <strong>Taxi</strong> Ruf Köln<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Simi<br />

28 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

Jeder kennt die Situation. Rushhour, Stoßstange an Stoßstange:<br />

Täglich verstopfen unzählige Fahrzeuge unsere<br />

Innenstädte. Dazwischen auch <strong>Taxi</strong>s, ständig auf der<br />

Suche nach dem nächsten Fahrgast oder leeren Haltplatz.<br />

Am 8. Dezember <strong>2022</strong> ist das Forschungsprojekt „Künstliche<br />

Intelligenz für <strong>Taxi</strong> Services – KITS – im Hause<br />

Rhein-<strong>Taxi</strong> in Düsseldorf mit einer Kick-off-Veranstaltung<br />

offiziell an den Start gegangen. Das KITS-Forschungsprojekt wird<br />

vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) unter<br />

dem Programm des „mFUND“ mit 196.000 Euro gefördert.<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ (KI) IM TAXI –<br />

IMMER EINEN SCHRITT VORAUS<br />

Michael Mühlin,<br />

Geschäftsführer<br />

Zielsetzung ist u. a., dem <strong>Taxi</strong>fahrer nach Beendigung<br />

einer Fahrt vorhersagen zu können, wo in seinem Umfeld<br />

er innerhalb der nächsten Minuten eine neue Fahrt<br />

erwarten kann. An dieser Vorhersage arbeiten bereits<br />

seit September <strong>2022</strong> die KI-Experten der Merantix AG<br />

und Rhein-<strong>Taxi</strong> zusammen mit dem <strong>Taxi</strong>-Vermittlungssystem<br />

fms/Austrosoft. Diese intelligente Flottensteuerungsfähigkeit<br />

ist nicht nur zukunftsweisend mit Bezug auf die<br />

Verringerung des Verkehrsaufkommens und CO₂ Ausstoßes, sondern<br />

auch ganz im Sinne des städtischen Verkehrsmanagements.<br />

LANDESVERBAND BAYERISCHER TAXI<br />

UND MIETWAGEN UNTERNEHMEN e.V.<br />

KOSTENLOSE RECHTSBERATUNG FÜR UNSERE MITGLIEDER<br />

Nürnberg<br />

München<br />

Der Landesverband Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />

e. V. ist stolz, sich hier in dieser<br />

Fachzeitschrift von nun an auch präsentieren zu<br />

dürfen. Der Verband wurde vor 76 Jahren gegründet<br />

und vertritt die Interessen von mehr als 2.300<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmern in ganz Bayern.<br />

In den sieben Regierungsbezirken betreuen<br />

wir in 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten<br />

insgesamt 96 Genehmigungsbehörden und<br />

Straßenverkehrsämter in allen Fragen des Anhörungsverfahrens,<br />

der Tarifgestaltung und im<br />

Beschwerdewesen.<br />

Der Landesverband Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmen wird durch ehrenamtliche<br />

Vorsitzende und Beisitzer geführt und verfügt<br />

über zwei Geschäftsstellen in München und in<br />

Nürnberg. Die Mitglieder des Landesverbandes in<br />

Bayern genießen alle Vorteile des übergeordneten<br />

Bundesverbandes TMV sowie die eigene Rechtsberatung<br />

durch einen Anwalt in allen Fragen zum<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenrecht. www.taxi-bayern.de<br />

TAXI.EU: E-MOBILITY GOES EUROPE<br />

FOTO: Rhein-<strong>Taxi</strong> Mühlin<br />

Amsterdam<br />

Antwerpen<br />

Deurne<br />

Köln<br />

Basel<br />

Zürich<br />

Hamburg<br />

Aschaffenburg<br />

Baden-Baden<br />

Kopenhagen<br />

Berlin<br />

München<br />

VERMITTLER<br />

Mit dem internationalen Zusammenschluss von Funkzentralen<br />

zur Marke taxi.eu wurde das <strong>Taxi</strong>gewerbe 2011 vom Flickenteppich<br />

zum Player am Markt. Das war zugleich der Grundstein für<br />

die europaweite Etablierung von Eco-<strong>Taxi</strong>-Marken.<br />

Wenn Touristen und Geschäftsreisende aus aller Welt in eine<br />

andere Stadt kommen, erwarten sie auch als Kunden in der Personenbeförderung,<br />

mindestens den Standard vorzufinden, den sie<br />

aus ihrer Heimat gewohnt sind. Das gilt auch für die Bestellung<br />

von emissionsfreien <strong>Taxi</strong>s. Zudem ist über gemeinsam geschaffene<br />

Schnittstellen eine systemübergreifende <strong>Taxi</strong>bestellung möglich.<br />

So kann beispielsweise ein Geschäftskunde aus Hannover,<br />

der die dortige App cab4me gewohnt ist, über seine App auch in<br />

Berlin ein (E-)<strong>Taxi</strong> bestellen, das dann über taxi.eu vermittelt wird.<br />

Die App taxi.eu ermöglicht in 160 Städten in zehn europäischen<br />

Staaten die sofortige Bestellung von <strong>Taxi</strong>s. Mit einer Reichweite<br />

von rund 65.000 Fahrzeugen übertrifft taxi.eu jeden Konkurrenten<br />

am Markt für individuelle Personenbeförderung. Damit hat<br />

der Verbund, der in Wien und Berlin beheimatet ist, eine besondere<br />

Verantwortung für die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit<br />

des Verkehrsmittels <strong>Taxi</strong>.<br />

Etliche Verwaltungen europäischer Städte haben bereits Vorgaben<br />

zur Umsetzung der Verkehrswende formuliert und Fristen<br />

gesetzt, um emissionsintensive Fahrzeuge aus den Innenstädten<br />

zu verbannen. Kürzlich haben beispielsweise die Landesregierungen<br />

von Berlin und Wien neue Förderprogramme aufgelegt. taxi.<br />

eu zieht mit der Politik an einem Strang und bietet in vielen Städten<br />

schon länger die Möglichkeit, explizit ein <strong>Taxi</strong> mit bestimmtem<br />

Emissionsstandard zu bestellen.<br />

In Europa werden nicht mehr nur emissionsarme, sondern in<br />

immer mehr Städten auch rein elektrisch angetriebene <strong>Taxi</strong>s über<br />

die taxi.eu-App vermittelt. Je mehr Unternehmer also in emissionsfreie<br />

Fahrzeuge investieren, desto schneller ist die flächendeckende<br />

Verfügbarkeit von E-<strong>Taxi</strong>s gegeben.<br />

Linz<br />

Wien<br />

St.Pölten<br />

Graz<br />

Schwechat<br />

Die Zahl der Städte mit E-<strong>Taxi</strong>-Vermittlung wächst.<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

29<br />

Rühle


Vertreter von 15 <strong>Taxi</strong>zentralen haben sich am 11. und 12. November zum 2. ERFA-Treffen der <strong>Taxi</strong>zentralen in Stuttgart getroffen.<br />

VON UBER BIS ZUM<br />

<br />

LANDESEINHEITLICHEN<br />

TAXITARIF<br />

Wenn sich die Mitglieder der ERFA-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen treffen, steht dabei der<br />

ERFAhrungsaustausch im Vordergrund – vom Umgang mit externen<br />

Wettbewerbern über Verbesserungen im Betriebsablauf bis hin zur digitalen Zukunft.<br />

Zählt man die Zahl der <strong>Taxi</strong>s zusammen, die jene 15 in<br />

Stuttgart vertretenen <strong>Taxi</strong>zentralen vermitteln, kommt<br />

man auf 7.745 <strong>Taxi</strong>s, also knapp ein Viertel aller in<br />

Deutschland verfügbaren Fahrzeuge. Kein Wunder, dass es bei<br />

dem zweiten Treffen der ERFA-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen Mitte November<br />

mit der TAZ in Stuttgart als Gastgeber zwei Tage eine Menge<br />

zu diskutieren gab.<br />

Die Besonderheit der ERFA-Gruppe <strong>Taxi</strong>zentralen ist deren<br />

breite Streuung. Der Gruppe, die sich weder als gewerbepolitische<br />

Vertretung versteht noch als Verein organisiert ist, gehören kleine<br />

wie große Zentralen an. Spitzenreiter ist die <strong>Taxi</strong> München eG<br />

mit 2.850 <strong>Taxi</strong>s (die beim nächsten Treffen im Frühjahr 2023<br />

Gastgeber sein wird), aber auch kleinere Zentralen wie Remscheid<br />

mit 39 <strong>Taxi</strong>s oder die <strong>Taxi</strong> Mannheim eG gehören zum Kreis dieser<br />

Gruppe. Auffällig war, dass gerade die Vertreter jener kleineren<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen zum ersten Diskussionsthema Uber am meisten<br />

beizutragen hatten.<br />

Uber expandiert jetzt mehr und mehr auch in kleinere Städte.<br />

Jürgen Schwarz von der <strong>Taxi</strong> Zentrale Mannheim hatte den Start<br />

der US-Plattform wenige Tage vor dem ERFA- Treffen schlucken<br />

müssen, Christian Linz von der <strong>Taxi</strong>zentrale Nürnberg und Ferdi<br />

Akcaglar von der Augsburger <strong>Taxi</strong>zentrale wussten, dass es bei<br />

ihnen demnächst so weit sein wird. In Augsburg greift Uber dabei<br />

auf einen bewährten Trick zurück. Ein großes Unternehmen (ein<br />

Autohaus!) aus dem Umland von Augsburg hat eine größere Mietwagenflotte<br />

konzessionieren lassen. Die Vielzahl der Fahrten wird<br />

aber sicherlich in Augsburg selbst durchgeführt.<br />

Um die damit vorprogrammierten Verstöße gegen die Rückkehrpflicht<br />

müsste sich dann eigentlich die Genehmigungsbehörde<br />

kümmern. Vielleicht agiert man in Augsburg und dem zuständigen<br />

Landkreis ähnlich wie in Stuttgart, denn von dort konnte der ERFA-<br />

Gastgeber Iordanis Georgiadis von der Stuttgarter <strong>Taxi</strong> Zentrale<br />

(TAZ) eine leichte Entwarnung geben. Zum Start 2019 seien zahlreiche<br />

Unternehmen angetreten, doch in Stuttgart hätten die Behörden<br />

von Anfang an genau hingeschaut und seien sofort auf<br />

rechtliche Verstöße gestoßen, sowohl gegen die Rückkehrpflicht<br />

(welche von den <strong>Taxi</strong>fahrer*innen akribisch dokumentiert worden<br />

sind) als auch wegen nicht erfüllter Anforderungen an Betriebssitze.<br />

„Unsere Aufsichtsbehörde hat den Mietwagenunternehmern<br />

klargemacht, dass man ein Strafverfahren einleite, wenn man die<br />

Konzession nicht freiwillig zurückgeben würde. Das hat gewirkt“,<br />

sagte Georgiadis. Aktuell gibt es in Stuttgart lediglich zwei Mietwagen,<br />

die für Uber unterwegs sind. Allerdings würden auch ein<br />

paar Fahrzeuge aus umliegenden Kreisen in der Stadt regelmäßig<br />

gesichtet.<br />

CALLBOT KOMMT NICHT ÜBERALL AN<br />

Nach dem hochpolitischen Einstiegsthema und einem Vortrag<br />

des Gastgebers über dessen Schulungskonzept ging es beim<br />

dritten Thema um die Anrufannahme per Callbot. Wenn <strong>Taxi</strong>besteller<br />

nicht mehr bei einem Disponenten bzw. Disponentin<br />

landen, sondern über einen Sprachcomputer bestellen, ist das<br />

zunächst einmal gewöhnungsbedürftig. Die als Callbot bezeichnete<br />

Funktion ist mittlerweile bei einigen <strong>Taxi</strong>zentralen im Ein-<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

30 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


TAXIZENTRALEN<br />

Nico Höttges von der <strong>Taxi</strong>-<br />

Zentrale Wuppertal fungiert als<br />

Organisator der ERFA-Gruppe.<br />

Iordanis Georgiadis,<br />

Vorstand der <strong>Taxi</strong> Auto Zentrale<br />

Stuttgart, war mit seinem Team<br />

der Gastgeber des Treffens.<br />

satz, wurde aber beim ERFA-Treffen sehr unterschiedlich<br />

bewertet. Während Katerina Macrovassili von der Stuttgarter<br />

TAZ berichtete, dass man den Callbot aufgrund mangelnder<br />

Akzeptanz seitens der Kundschaft zunächst einmal „in den<br />

Urlaub geschickt hat“, verwiesen andere Zentralenchefs auf eine<br />

zufrieden stellende Quote.<br />

Interessant war auch, wie unterschiedlich man den Callbot<br />

einsetzen kann. Während die einen Zentralen ihn erst aktivieren,<br />

wenn alle Annahmeplätze im Gespräch sind (und damit die Annahmefrequenz<br />

verdoppeln bis verdreifachen), setzen andere den<br />

Sprachcomputer priorisiert ein, um damit – bei geringerer Schichtbesetzung<br />

– den Disponierenden ein entspannteres Arbeiten zu<br />

ermöglichen. Und während die einen jede Nummer auf dem Callbot<br />

erlauben, lassen andere nur Mobilfunknummern zu.<br />

All diese Spezifikationen sind technisch möglich und sie erlauben<br />

den <strong>Taxi</strong>zentralen nach der Einführung ein entsprechendes<br />

Nachjustieren – was durchaus zeitaufwendig ist, aber bei konsequenter<br />

Betreuung auch schlussendlich die nötige Kundenakzeptanz<br />

und für die Zentrale die beabsichtige Kostenersparnis bringt,<br />

wie Ferdi Akcaglar von der <strong>Taxi</strong> Augsburg eG betont.<br />

DIGITALISIERUNG ALS WEG AUS DER SACKGASSE<br />

Nach der Callbot-Diskussion erweiterte Michael Mühlin von der<br />

Düsseldorfer Rhein-<strong>Taxi</strong> GmbH den Ausblick auf die (digitale)<br />

Zukunft. Für ihn befinde sich die <strong>Taxi</strong>branche aktuell in einer<br />

Sackgasse, weil man kleinzellig ohne gemeinsame Visionen agiere<br />

und durch das Konzessionsrecht eingeschränkt sei, welches<br />

ein Zusammenführen oder Teilen mehrerer Genehmigungen nicht<br />

erlaube. Das lasse keinen Spielraum für Kosteneffizienz und verhindere,<br />

den Geschäftskunden moderne digitale Lösungen anbieten<br />

zu können.<br />

„Der Weg aus dieser Sackgasse ist möglich, wenn alle Prozesse<br />

zwischen <strong>Taxi</strong>, <strong>Taxi</strong>betrieb und <strong>Taxi</strong>zentrale digitalisiert werden“,<br />

zeigt Michael Mühlin in seinem Vortrag einen Lösungsansatz.<br />

Dazu zähle das maximale Ausnutzen der möglichen Funktionen<br />

der Vermittlungssoftware inklusive der Integration künstlicher<br />

Intelligenz (KI), die Vereinfachung der Buchhaltung/Spesenabrechnung<br />

für Geschäftskunden und die Schaffung weiterer Einnahmequellen.<br />

Als Zielsetzung nannte Mühlin, durch den Einsatz<br />

von KI eine bedarfsgerechte Steuerung der Fahrzeugflotte zu<br />

ermöglichen. Darauf aufbauend müsse sich eine flexible Schichtplanung<br />

der Fahrer*innen am Bedarf orientieren, was dann automatisch<br />

zu einer Reduzierung der Lohnkosten führt.<br />

„Der Treiber all dieser Maßnahmen ist die Effizienz. Indem der<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer die Steuerung der <strong>Taxi</strong>flotte und der -fahrer an<br />

die Zentrale übergibt, wird er zum Investor der <strong>Taxi</strong>zentrale“,<br />

zeichnet Mühlin eine Vision, räumt dabei aber auch ein, dass dieses<br />

System für den Mehrwagenunternehmer effizienter ist als für<br />

den selbst fahrenden Solounternehmer.<br />

LANDESEINHEITLICHER TAXITARIF ALS AUSWEG<br />

Den Schlusspunkt unter ein langes, aber nie langweiliges Zentralen-Treffen<br />

setzte der Unternehmer Dirk Holl aus dem badischen<br />

Gaggenau. In seinem Vortrag verwies der Unternehmer darauf,<br />

dass 60 Prozent der Gesamtkosten seines Betriebs Personalkosten<br />

seien, was einen <strong>Taxi</strong>tarif nach sich ziehen müsste, der einen<br />

Brutto-Erlös von 39,03 Euro pro Stunde gewährleistet.<br />

Bei Behördengesprächen werde er dann aber mit Kalkulationen<br />

konfrontiert, die auf Basis einer semiprofessionellen Betriebsführung<br />

beruhen. Hinzu komme das große Problem der unterbesetzten<br />

Eichdirektionen, welche die Bearbeitung der vielen<br />

unterschiedlichen Tarifanpassungen der letzten Monate gar nicht<br />

mehr stemmen können.<br />

Holl sieht in diesem Dilemma nur eine sinnvolle Konsequenz<br />

für sein Bundesland Baden-Württemberg: „Wir brauchen zur Entlastung<br />

der Eichämter und der (teils überforderten) unteren Genehmigungsbehörden<br />

einen landeseinheitlichen <strong>Taxi</strong>tarif – einen für<br />

den ländlichen, einen für den städtischen Raum.“ Ermittelt und<br />

berechnet werden solle er von einem Gutachterausschuss, am<br />

besten von jenem, der sowieso schon für die Preisgestaltung des<br />

ÖPNV aktiv sei. In Baden-Württemberg führe man dazu bereits<br />

die ersten Gespräche mit der Landespolitik. Man wisse dabei die<br />

Eichdirektion voll hinter sich, spüre aber ein Zögern bei den<br />

Genehmigungsbehörden. Breite Unterstützung signalisierten Holl<br />

dagegen die <strong>Taxi</strong>zentralen. Sowohl die Zentralenvertreter aus Stuttgart<br />

als auch die am Treffen ebenfalls beteiligten Zentralenchefs<br />

aus Mannheim und Heilbronn sprachen sich für einen landesweit<br />

einheitlichen <strong>Taxi</strong>tarif für Baden-Württemberg aus. jh<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

31


ADVERTORIAL<br />

Verbrenner vs. E-Maschine:<br />

Wirtschaftlich auf Augenhöhe<br />

Das Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“ hat bislang mehr als 280 E-<strong>Taxi</strong>s auf die Straße<br />

gebracht. Jetzt wurde mit zwei Studien deren Wirtschaftlichkeit im Fahrbetrieb belegt.<br />

Stand heute hat das Projekt den Umstieg<br />

von rund zehn Prozent der<br />

Hamburger <strong>Taxi</strong>s auf einen E-Antrieb<br />

erwirkt. Ein großer Erfolg, der im Zusammenspiel<br />

vieler Projektpartner mit der Telekom<br />

Deutschland als Hauptantrieb zu<br />

begründen ist. Damit diese Kennzahl nicht<br />

als einziges Kriterium für den Erfolg des<br />

Projektes gewertet wird, sind zwei Erhebungen<br />

parallel durchgeführt worden. Ihre<br />

Ergebnisse spiegeln ein belastbares Bild<br />

der Realität wider und lassen Rückschlüsse<br />

auf das gesamte Projekt zu.<br />

Das Statistische Amt für Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein hat bereits in der Vergangenheit<br />

mit seiner Auswertung „Die<br />

wirtschaftliche Lage des Hamburger Taxengewerbes“<br />

die wichtigsten Kennzahlen<br />

von 2017 bis 2020 ausgewertet und<br />

in einem Dashboard veröffentlicht. Die<br />

Datengrundlage der Auswertung liefern<br />

die in Hamburg vorausgesetzten INSIKA-<br />

Taxameter.<br />

E-<strong>Taxi</strong> generiert Umsatz<br />

Für den Zeitraum vom 1. Januar <strong>2022</strong> bis<br />

30. Juli <strong>2022</strong> wurden in einer Sonderauswertung<br />

diese Daten erneut betrachtet, mit<br />

der Besonderheit, dass jetzt zwischen der<br />

Antriebsart unterschieden wird. Diese Zahlen<br />

geben darüber Aufschluss, ob ein E-<strong>Taxi</strong><br />

wirtschaftlich genauso eingesetzt werden<br />

kann wie ein Verbrenner-<strong>Taxi</strong>. Das Ergebnis<br />

zeigt, dass die Hamburger E-<strong>Taxi</strong>s größtenteils<br />

leicht oberhalb der durchschnittlichen<br />

Umsätze der Verbrennertaxis liegen. Der<br />

Auswertung nach macht ein E-<strong>Taxi</strong> aktuell<br />

im Durchschnitt knapp 1,60 Euro mehr Umsatz<br />

pro Tour als ein herkömmliches <strong>Taxi</strong> mit<br />

Verbrennungsmotor.<br />

Gleiche Anzahl an Touren<br />

Dies spiegelt sich ebenfalls im Nettoumsatz<br />

pro Schicht und in der Arbeitsstunde<br />

wider. Umgerechnet auf den Nettoumsatz<br />

pro Kilometer ergibt sich eine Differenz<br />

von 0,01 Euro pro Kilometer, die ein E-<strong>Taxi</strong><br />

mehr umsetzt. Diese Zahl zeigt, dass man<br />

mit einem E-<strong>Taxi</strong> umsatzmäßig keine Einbußen<br />

im Vergleich zu einem herkömmlich<br />

motorisierten <strong>Taxi</strong> befürchten muss. Das<br />

Argument, dass durch die notwendigen<br />

Ladestopps Umsatz verloren geht, wäre<br />

damit widerlegt.<br />

Die wichtigste Erkenntnis aber ist: Die<br />

Anzahl der Touren pro Schicht und die<br />

Schichtdauer selbst liegen beim E-<strong>Taxi</strong> und<br />

Verbrenner auf einem gleichen Niveau.<br />

Beide Gruppen fahren im Schnitt 11 Touren<br />

pro Schicht. Bei den Mehrwagenunternehmen<br />

mit Fahrpersonal dauert die Schicht im<br />

Schnitt gerade mal 10 Minuten länger.<br />

Im Rahmen der Sonderauswertung hat<br />

man auch die Antriebskosten der Fahrzeuge<br />

gegenübergestellt. Die Daten, die<br />

über einen Zeitraum von acht Monaten<br />

gesammelt wurden, stellte ein Hamburger<br />

Unternehmer zur Verfügung. Zur Zeit<br />

der Erhebung lieferte der Mehrwagenbetrieb<br />

die Daten von im Schnitt 17 Verbrenner-<br />

und vier E-<strong>Taxi</strong>s. Im Ergebnis ist klar<br />

ersichtlich, dass ein E-<strong>Taxi</strong> im Vergleich zu<br />

einem Verbrenner-<strong>Taxi</strong> lediglich zwischen<br />

39 und maximal 53 Prozent der Energiekosten<br />

eines Verbrenners erzeugt. Bildhaft<br />

dargestellt bedeutet das, dass ein E-<strong>Taxi</strong><br />

im untersuchten Zeitraum für die Hälfte der<br />

Antriebskosten gefahren ist. Der Einwand,<br />

dass der Preisvorteil zustande kommt, weil<br />

der Unternehmer eine eigene Ladeinfrastruktur<br />

betreiben könnte, liegt natürlich<br />

auf der Hand, kann aber entkräftet werden,<br />

da die Daten auch die Stromkosten ausweisen.<br />

Daraus geht klar hervor, dass der<br />

Unternehmer zu 100 Prozent auf externe<br />

Ladeinfrastruktur angewiesen ist.<br />

Wartungskosten nicht eingerechnet<br />

Zwischen Februar und September <strong>2022</strong><br />

wurde die Kilowattstunde im Schnitt für<br />

zwischen 0,38 Euro und 0,52 Euro eingekauft.<br />

Der Verbrauch der E-<strong>Taxi</strong>s wurde mit<br />

durchschnittlich 15 bis 19 kW pro 100 Kilometer<br />

angegeben. Nicht in der Auswertung<br />

aufgeführt sind die Wartungskosten<br />

oder die dadurch bedingten Ausfallkosten,<br />

weil die Fahrzeuge durch einen Werkstattbesuch<br />

blockiert sind. Wenn man das mit<br />

einrechnen würde, dann wäre der Vorteil<br />

des E-<strong>Taxi</strong> gegenüber eines <strong>Taxi</strong>s mit Verbrennungsmotor<br />

noch deutlicher.<br />

Vorauswertung zur<br />

wirtschaftlichen Lage der<br />

Hamburger E-<strong>Taxi</strong>s<br />

ILLUSTRATION: Adobe Stock / inueng<br />

32 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


ADVERTORIAL<br />

Die Ladeinfrastruktur wächst<br />

Damit die Hamburger E-<strong>Taxi</strong>-Förderung auch zu einem nachhaltigen Erfolg führt, hat man<br />

von Beginn an konsequent am Aufbau einer exklusiven Ladeinfrastruktur gearbeitet.<br />

Ein großer Vorteil des „Projekts Zukunftstaxi“<br />

war die Kooperation mit<br />

der Telekom Deutschland, die als<br />

maßgeblich beteiligter Projektpartner in<br />

puncto Ladeinfrastruktur viel erreichen<br />

konnte. So war beispielsweise eine Ladesäule<br />

der Telekom-Tochter Comfort<br />

Charge, die am Flughafen errichtet wurde,<br />

Hamburgs erste exklusive E-<strong>Taxi</strong>-Ladesäule.<br />

Sie kann auch über die rabattierte „auto-<br />

STROM by EMS“-App genutzt werden.<br />

Dank der engen Zusammenarbeit mit<br />

weiteren Projektbeteiligten konnten mittlerweile<br />

zwei erste <strong>Taxi</strong>standplätze mit<br />

HPC-Chargern im Hamburger Stadtgebiet<br />

errichtet werden. Sie sind zudem exklusiv<br />

den E-<strong>Taxi</strong>S vorbehalten und auch ausdrücklich<br />

als <strong>Taxi</strong>halteplatz ausgewiesen.<br />

E-<strong>Taxi</strong>-Ladesäule ist Spitzenreiter<br />

Zahlen, die der Behörde vorliegen, legen<br />

offen, dass sich gerade diese Ladesäulen<br />

als die Ladesäulen herauskristallisiert haben,<br />

die in Hamburg mit Abstand die meisten<br />

Ladevorgänge und die größte geladene<br />

Strommenge vorweisen können. Das<br />

zeigt auch den bislang noch nicht beteiligten<br />

privaten Ladeinfrastrukturanbietern,<br />

dass das <strong>Taxi</strong>gewerbe durchaus ein interessanter<br />

Kunde sein könnte, denn wie die<br />

Zahlen beweisen, ist bei einer dem E-<strong>Taxi</strong><br />

vorbehaltenen Ladeinfrastruktur die Auslastung<br />

enorm hoch.<br />

Um den Aufbau flächendeckender<br />

Ladeinfrastruktur voranzutreiben, ist die<br />

Behörde direkt auf private Unternehmen<br />

und Institutionen zugegangen, damit diese<br />

auf eigenen Flächen zusammen mit Ladeinfrastrukturanbietern<br />

mindestens zwei<br />

E-<strong>Taxi</strong>stände errichten. Dabei ist es nicht<br />

das Ziel, die bestehenden Halteplätze umzugestalten,<br />

sondern man will auf diesem<br />

Weg neue Halteplätze schaffen.<br />

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende<br />

(BVM) unterstützt bei der Einrichtung<br />

und Beschilderung der <strong>Taxi</strong>stände und<br />

fördert anfallende Bereitstellungskosten für<br />

den Netzanschluss, für Straßenbauarbeiten,<br />

für die Kenntlichmachung der Flächen<br />

und für die Beschaffung und Aufstellung<br />

von Verkehrsschildern einmalig mit einem<br />

Anteil von bis zu 10.000 Euro je Standort.<br />

Für das gesetzte Ziel von 40 weiteren<br />

<strong>Taxi</strong>standplätzen, die mit einem HPC-Charger,<br />

der über zwei Ladepunkte verfügt,<br />

ausgestattet sind, konnten mittlerweile die<br />

entsprechenden Projektpartner gefunden<br />

werden.<br />

Christian Meyer von<br />

der Telekom Deutschland<br />

verrät das Erfolgsrezept<br />

des Hamburger<br />

„Zukunftstaxis“.<br />

Alle Vorteile und<br />

Informationen der<br />

Telekom für Sie als<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer*in<br />

finden Sie hier.<br />

Breite Akzeptanz der Beteiligten<br />

Eine Studiengruppe der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

(HAW) hat die Einstellung der <strong>Taxi</strong>unternehmer zur E-Mobilität abgefragt und<br />

ausgewertet.<br />

FOTOS: Henning Angerer, Telekom Deutschland<br />

Der Dank des<br />

Verkehrssenators<br />

„Das ,Projekt Zukunftstaxi‘ ist ein<br />

Volltreffer. Inmitten großer weltpolitischer<br />

Krisen zeigt es auf eindrückliche<br />

Weise, wie Ziele unserer Klimapolitik<br />

durch ein gutes Zusammenwirken<br />

aller Beteiligten umgesetzt werden<br />

können. Für die Bereitschaft und die<br />

Innovationskraft der <strong>Taxi</strong>branche,<br />

an der sukzessiven Elektrifizierung<br />

der Hamburger <strong>Taxi</strong>-Flotte und der<br />

Beschleunigung der Antriebswende<br />

mitzuwirken, möchte ich ein großes<br />

Lob aussprechen.“<br />

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr<br />

und Mobilitätswende<br />

Mithilfe sogenannter Experteninterviews<br />

hat eine Studiengruppe der Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

(HAW) genug Input gewonnen und<br />

einen Fragebogen entworfen, der das<br />

Meinungsbild hinsichtlich der E-Mobilität<br />

aller Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer einfangen<br />

soll.<br />

Die als Vollerhebung angesetzte qualitative<br />

Befragung aller 1.856 Hamburger<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen konnte nach Bereinigung<br />

der Daten genau 1.001 Fragebögen<br />

auswerten. Das entspricht einem Anteil<br />

von rund 54 Prozent aller Hamburger<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen.<br />

Aus der Befragung, die inklusive Auswertung<br />

im Zeitraum von April bis August<br />

dieses Jahres lief, konnten die Studierenden<br />

einige Schlüsse ziehen. So steht das<br />

Hamburger <strong>Taxi</strong>gewerbe grundsätzlich<br />

hinter E-Mobilität. Einig ist man sich auch<br />

darin, dass die Zukunft des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

untrennbar mit dem Einsatz von alternativen<br />

Antrieben verbunden sein wird. Damit<br />

noch mehr <strong>Taxi</strong>betriebe auf emissionsfreie<br />

Fahrzeuge umsteigen, sind Förderprogramme,<br />

der Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />

und Steuerbegünstigungen die richtigen<br />

Hebel. Bei den Fragen zur Fahrzeugbeschaffenheit<br />

waren sich über 80 Prozent<br />

der Befragten darin einig, dass die Sicherheit<br />

und Zuverlässigkeit ebenso wichtig<br />

seien wie geringe Betriebskosten und eine<br />

kurze Ladedauer. Abschließend wurde die<br />

Empfehlung ausgesprochen, das bereits<br />

positive Image der E-Mobilität weiter aufzubauen,<br />

denn ein gutes Image sei den<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen sehr wichtig.<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

33


HAMBURG<br />

BEHÖRDE<br />

KONTROLLIERT<br />

Die Hamburger Aufsichtsbehörde und<br />

die Polizei haben auf Fahrgastbeschwerden<br />

mit Kontrollen auf der<br />

Reeperbahn und an anderen Punkten<br />

reagiert.<br />

TESLA<br />

BRENNT<br />

Schrecksekunde für einen<br />

Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer:<br />

Plötzlich stand sein Tesla in<br />

Flammen. Über einen Brand und<br />

seine Folgen.<br />

Wegen Beschwerden über Rechtsverstöße von <strong>Taxi</strong>fahrern<br />

am Flughafen, auf der Reeperbahn und am<br />

Volksparkstadion wurden im Herbst Kontrollen<br />

durchgeführt. Fünf Beamte der Hamburger Polizei und zwei<br />

Mitarbeiter der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende<br />

(BVM) kontrollierten <strong>Taxi</strong>s in St. Pauli, am Hauptbahnhof<br />

und am Volksparkstadion. In elf Fällen untersagten die Kontrolleure<br />

die Weiterfahrt, unter anderem wegen des<br />

Fehlens gültiger Eichbescheinigungen, von Führerscheinen<br />

und P-Scheinen und Konzessionen sowie<br />

aufgrund technischer Mängel.<br />

BVM-Sachgebietsleiter Dirk Ritter schrieb an die<br />

Unternehmen: „Wir werden uns in der weiteren Zusammenarbeit<br />

neben den Themen des Tarifs, des Umstiegs<br />

der Taxenflotte auf lokal emissionsfreie Antriebe, der<br />

Erhöhung des Angebots an Inklusionstaxen und der<br />

weiteren Integration der Taxenflotte in das öffentliche<br />

Verkehrsangebot<br />

auch<br />

wieder schwerpunktmäßig<br />

mit der Qualität Ihres<br />

Gewerbes beschäftigen<br />

müssen.“<br />

In Absprache mit der<br />

Polizei wurde ein „kleiner<br />

Taxenflyer“ erstellt,<br />

der Fahrgäste auf Deutsch<br />

und Englisch über ihre<br />

Rechte informiert, etwa<br />

den Anspruch auf eine<br />

Quittung. Die Maßnahmen<br />

zeigten bereits Wirkung,<br />

die Zahl der Beschwerden<br />

ist gesunken. ar<br />

NOCH MEHR<br />

HAMBURGER<br />

TAXITHEMEN<br />

Durch einen Brand<br />

wurde Ende Oktober<br />

ein Hamburger<br />

E-<strong>Taxi</strong> zerstört. Manfred<br />

Bley war mit seinem<br />

Tesla Model 3 nach einer<br />

Pause weitergefahren,<br />

als er einen merkwürdigen<br />

Geruch<br />

wahrnahm. Wenig<br />

später brannte<br />

das Auto. Bley<br />

stieg aus und<br />

verschloss den<br />

Wagen, „weil ich<br />

dachte, ich könnte<br />

so die Batterie sichern“. Die Flammen wurden von der<br />

Feuerwehr schnell gelöscht, doch für den erst 10 Monate<br />

alten Wagen mit 30.000 Kilometern auf dem Tacho<br />

war es dennoch zu spät.<br />

Der herbeigerufene Abschleppunternehmer winkte ab: Verbrannte<br />

E-Fahrzeuge dürfen nur in Spezialcontainern transportiert<br />

werden. Zudem begann für Manfred Bley,<br />

Aufsichtsratsmitglied bei Hansa-<strong>Taxi</strong>, ein Papierkrieg mit Tesla,<br />

seiner Versicherung und einem Gutachter. Unklar war das Vorgehen,<br />

wenn ein relativ junges E-Auto abbrennt, das zudem als<br />

<strong>Taxi</strong> genutzt wird und Teil des Förderprogramms „Zukunftstaxi“<br />

ist.<br />

Zunächst musste er auf ein Leihtaxi zurückgreifen. Jetzt<br />

hat seine Versicherung den Kredit des alten Autos abgelöst<br />

und es ist bereits ein neuer Tesla in Hamburg eingetroffen,<br />

der allerdings noch auf seine <strong>Taxi</strong>umrüstung wartet. Von<br />

Manfred Bleys weiteren Erfahrungen werden sicherlich viele<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer*innen profitieren können. <br />

sg<br />

MOIA DARF ALS LINIENVERKEHR FAHREN<br />

Der On-Demand-Dienst Moia darf seine Minibusflotte auch<br />

2023 betreiben – überraschenderweise aber nicht als gebündelten<br />

Bedarfsverkehr, sondern als eigenwirtschaftlichen<br />

Linienbedarfsverkehr.<br />

Bisher war der Dienst nach § 2, Absatz 7 des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) genehmigt, der die Erprobung<br />

neuer Verkehrsarten für maximal fünf Jahre erlaubt. Da die<br />

Zeit um ist, wird Moia künftig als Linienbedarfsverkehr nach<br />

dem neuen § 44 PBefG definiert. Dabei hätte Moia seine<br />

Fahrten auch als gebündelten Bedarfsverkehr (ebenfalls 2020<br />

eingeführt) nach § 50 ausführen können. Das hätte aber<br />

deutlich mehr Einschränkungen bedeutet, z. B. durch die Verpflichtung<br />

der Genehmigungsbehörden, eine Pooling-Quote<br />

zu definieren, bei deren Nicht-Einhaltung die Genehmigung<br />

entzogen werden kann.<br />

Man werde als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr Teil<br />

des ÖPNV und kooperiere mit dem HVV. „Abonnent*innen<br />

profitieren durch reduzierten Preis“, verspricht Moia.<br />

Dirk Ritter, dessen Behörde die Konzession erteilt hat, hatte<br />

vor dieser Gefahr für das <strong>Taxi</strong>gewerbe gewarnt. Durch die<br />

„vagen Definitionen“ des § 44 könne Linienbedarfsverkehr<br />

„auch eine Haustür-zu-Haustür-Bedienung sein“. <br />

jh<br />

FOTO: Manfred Bley<br />

34 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


MÜNCHEN<br />

GROSSE<br />

THEMENVIELFALT<br />

Bei der Jahreshauptversammlung des<br />

<strong>Taxi</strong>verband München / Bayern<br />

standen 17 Punkte auf der<br />

Tagesordnung, darunter auch das<br />

Thema Elektro- und Inklusionstaxi.<br />

NEUE<br />

WERBEVIELFALT<br />

In der bayerischen Landeshauptstadt<br />

sind demnächst auch digitale<br />

Dachwerbeträger erlaubt. Für die<br />

Unternehmer bietet das eine Chance<br />

für höhere Werbeeinnahme.<br />

FOTOS: TVM, UZE<br />

Beim Bericht des Vorstands verdeutlichte eine Zeitleiste,<br />

wie intensiv man seit dem Lockdown im März 2020 mit<br />

der Politik in den Dialog getreten war. Ging es dabei im<br />

Jahr 2020 hauptsächlich um spezielle Hilfsmaßnahmen für die<br />

<strong>Taxi</strong>branche, wurden ab Mitte 2021 in Schreiben und dann<br />

wieder persönlichen Gesprächen auch Positionen des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />

für die Zukunft erörtert.<br />

Jene Positionen wurden vom TVM gemeinsam mit<br />

dem Landesverband Bayern und den beiden Münchner<br />

Zentralen IsarFunk und <strong>Taxi</strong> München eG entwickelt.<br />

Es enthält unter anderem Forderungen nach streckenbasierten<br />

Festpreisen bei Bestellungen und nach einer<br />

Energieumlage zur Kompensation der inflationär<br />

gestiegenen Kosten. Unabdingbar sei zudem die Einführung<br />

von Mindestfahrpreisen für Mietwagen und<br />

stärkere Kontrollen innerhalb der Mietwagenbranche.<br />

Auch im Hinblick auf eine Weiterführung der Förderungen<br />

für Elektro- und Inklusionstaxis gibt es seitens<br />

der Münchner <strong>Taxi</strong>branche klare Vorstellungen. Hier<br />

wurden auch Vorschläge eingebracht, wie man die Anreize zur<br />

Anschaffung entsprechender Fahrzeuge verbessern kann. jh<br />

Der Vorstand des TV München/Bayern und ein Teil seiner Mitglieder<br />

NOCH MEHR<br />

MÜNCHNER<br />

TAXITHEMEN<br />

Bei digitalen Dachwerbeträgern<br />

kann<br />

alle 10 Sekunden<br />

ein neues Motiv<br />

aufgespielt werden.<br />

Digitale Dachwerbung hat gegenüber der bisherigen<br />

analogen Form einen entscheidenden<br />

Vorteil: Durch eine spezielle Sensortechnologie<br />

können sowohl zeit- als auch anlass-, temperatur-,<br />

wetter- und ortsbezogene Werbemotive ausgestrahlt<br />

werden. Dabei wechselt alle zehn Sekunden das Bild.<br />

Durch diese vielfältigen Definitionen vervielfacht sich<br />

die Anzahl der potenziellen Werbekunden, weil jetzt<br />

auch lokale Unternehmen dabei sein können. Die Werbung<br />

eines Restaurants taucht beispielsweise nur dann<br />

auf, wenn sich das <strong>Taxi</strong> im gleichen Stadtviertel aufhält, in dem<br />

auch das Restaurant zu finden ist. „Das einzelne <strong>Taxi</strong> kann somit<br />

für mehr als einen Kunden als Werbeplattform dienen und somit<br />

kann das <strong>Taxi</strong> auch deutlich mehr Geld verdienen“, sagt Falk<br />

Röbbelen vom Unternehmen Uze!, dem Betreiber und Vermarkter<br />

der Dachwerbesysteme.<br />

Die Vergütung kann neben einem garantierten Fixum von<br />

75 Euro auf bis zu 500 Euro pro Monat und <strong>Taxi</strong> ansteigen.<br />

Neben dem finanziellen Anreiz bieten die Dachwerbeträger<br />

sowohl für die Münchner <strong>Taxi</strong>zentralen als auch für den einzelnen<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer einen zusätzlichen Nutzen. Uze! gewährt<br />

in den werbefreien Zeiten die kostenlose Nutzung für Werbung<br />

für die <strong>Taxi</strong>zentrale oder auch für den <strong>Taxi</strong>unternehmer. jh<br />

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TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

35


BERLIN<br />

NEUER TARIF FÜR<br />

BERLIN UND DEN BER<br />

Berlin und der Landkreis Dahme-<br />

Spreewald (LDS) bekommen neue<br />

<strong>Taxi</strong>tarife, auch für Fahrten ab dem<br />

Flughafen BER, der im LDS liegt. Sie<br />

treten aber nicht gleichzeitig in Kraft.<br />

NEUE FÖRDERUNG<br />

FÜR E-TAXIS<br />

Das Land Berlin fördert E- und<br />

Inklusionstaxis – mit bis zu<br />

30.000 Euro, wenn ein <strong>Taxi</strong> beides in<br />

einem ist. Wie das geht und welche<br />

Modelle es gibt, verrät eine Broschüre.<br />

Berlin und der Landkreise Dahme-Spreewald (LDS) haben<br />

unterschiedliche <strong>Taxi</strong>tarife, aber seit dem Sommer eine<br />

gemeinsame Tarifstufe für Fahrten ab dem Flughafen<br />

BER (aber nicht zum Flughafen), was für jede Änderung Abstimmungen<br />

nötig macht.<br />

Im Berliner Tarif ändern sich am 20. Dezember beide<br />

Tarifstufen. Der Stadttarif bekommt zur bestehenden Degressionsstufe<br />

bei 7,0 km eine zweite bei 3,0 km hinzu.<br />

Der Tarif im LDS einschließlich BER-Tarifstufe ändert<br />

sich erst zum 1. Februar 2023.<br />

Die drei Tarifstufen sind unterschiedlich strukturiert.<br />

So kostet im LDS der Kilometer nachts und sonntags<br />

zehn Cent mehr. Auch Anfahrt und sperriges<br />

Gepäck kosten extra. Die einzige Degressionsmarke<br />

des LDS-Tarifs liegt bei 3,0 km.<br />

Die BER-Tarifstufe enthält den Zuschlag für die<br />

Ladeleisten, sodass eine Fahrt bei Einstieg an den<br />

Ladeleisten 1,50 Euro mehr kostet als auf einem Kurzzeitparkplatz<br />

oder woanders auf dem Flughafengelände<br />

(wobei dieses in keiner Verordnung geografisch exakt<br />

definiert ist). Die einzige Degressionsmarke des BER-Tarifs liegt<br />

bei 5,0 km.<br />

Der Berliner Tarif hat als einziger den Kurzstreckentarif, der<br />

Winkern auf Wunsch einen Pauschalpreis für Fahrten bis zwei<br />

Kilometer ohne Zwischenstopp ermöglicht. <br />

ar<br />

Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.0<strong>4.</strong>16 10:04 Seite 1<br />

NOCH MEHR<br />

BERLINER<br />

TAXITHEMEN<br />

Mit dem Programm Wirtschaftsnahe Elektromobilität<br />

(WELMO) fördert das Land Berlin den Umstieg auf<br />

E-<strong>Taxi</strong>s. Insgesamt 17 Millionen Euro werden unter<br />

anderem bis Ende 2023 für Beschaffung und Leasing von<br />

E-<strong>Taxi</strong>s mit weniger als acht Sitzplätzen ausgeschüttet.<br />

25 Prozent des Anschaffungspreises oder maximal<br />

15.000 Euro pro Auto werden für bis zu 50 E-<strong>Taxi</strong>s je Antragsteller<br />

mit Betriebsstätte oder Niederlassung in Berlin<br />

gezahlt. Größere <strong>Taxi</strong>s werden nur bei Barrierefreiheit<br />

gefördert.<br />

Zudem bietet der Senat eine Unterstützung für den<br />

Aufbau einer Ladeinfrastruktur im gewerblichen<br />

Umfeld an. Interessenten können im Vorfeld eine ausführliche,<br />

geförderte Beratung in Anspruch nehmen.<br />

Die Kombination von WELMO mit der Umweltbonus-<br />

Prämie des Bundes (BAFA) ist möglich. Der Umweltbonus<br />

wird automatisch vor der Berechnung der<br />

Förderung vom Netto-Fahrzeugpreis abgezogen. Der<br />

Antrag muss vor dem Kauf eines E-<strong>Taxi</strong>s elektronisch<br />

bei der IBB Business Team GmbH eingereicht werden.<br />

Neuerdings wird auch die behindertengerechte Umrüstung<br />

von E-<strong>Taxi</strong>s unterstützt. Dafür stellt WELMO maximal weitere<br />

15.000 Euro pro Fahrzeug zur Verfügung. Informationen zu alledem<br />

stehen in der neuen Broschüre „e<strong>Taxi</strong>-Flotte Berlin“. sg<br />

FOTOS: Axel Rühle, Berlin Partner / eventfotografen.berlin<br />

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TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong><br />

37


ABSCHIED<br />

»UND<br />

TSCHÜSS!«<br />

Markus Gossmann<br />

ehrt Holger Goldberg<br />

und Peter Zander<br />

(v. l. n. r.).<br />

Bei der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe<br />

wurden drei echte Macher des<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbes verabschiedet.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

In den letzten Jahrzehnten sind zwei<br />

Gesichter zum Markenzeichen der ETM<br />

geworden: Peter Zander und Holger<br />

Goldberg. Sie waren 2021 von der Fachvereinigung<br />

Personenverkehr Nordrhein, <strong>Taxi</strong>-<br />

Mietwagen e. V. (FPN) in den Ruhestand<br />

verabschiedet worden. Auf der Bühne der<br />

ETM würdigte Geschäftsführer Markus<br />

Gossmann ihr langjähriges Wirken.<br />

Peter Zander, Jahrgang 1954, war Aufsichtsrats-<br />

und Vorstandsvorsitzender beim<br />

<strong>Taxi</strong> Ruf Köln. In der FPN wurde er 1993<br />

Vorstandsmitglied und 1994 Vorsitzender.<br />

Jetzt ist er Ehrenvorsitzender. „Im BVTM,<br />

unserem früheren Bundesverband“, wie<br />

Gossmann es formulierte, gehörte Zander<br />

von 1997 bis 2011 dem Vorstand an und<br />

war anschließend bis 2019 Vizepräsident.<br />

Holger Goldberg, geboren 1955, spezialisierte<br />

sich beim Verband des Verkehrsgewerbes<br />

Nordrhein und später bei der FPN<br />

auf Arbeits- und Personenbeförderungsrecht.<br />

Dort wurde er Vorsitzender und war<br />

für die ETM verantwortlich. Auch im Bundesverband<br />

war Goldberg ab 1994 in diversen<br />

Gremien tätig, unter anderem als<br />

Vorsitzender des sozialpolitischen Ausschusses.<br />

»Ihr erfindet<br />

euch immer<br />

wieder neu!«<br />

Zander dankte Gossmann ausführlich „für<br />

die freundlichen Worte und für die Ehrung“.<br />

Goldberg machte es kurz: Er habe sehr<br />

gerne für die Fachvereinigung gearbeitet,<br />

bedankte sich für das ihm entgegengebrachte<br />

Vertrauen und scherzte, „dass es<br />

einen Spruch gibt, ohne den ich nicht von<br />

der Bühne gehe: Und tschüss!“<br />

Ebenfalls verabschiedet wurde Thomas<br />

Sell von der Deutschen Telekom, seit 25 Jahren<br />

bedeutender Industriepartner des <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />

Sell, der sich fortan selbstständig<br />

macht, zählte zu den Triebfedern beim<br />

Hamburger „Projekt Zukunftstaxi“.<br />

Der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

e. V. (BVTM) würdigte Sell für seine<br />

15 Jahre lange Kooperation. Vizepräsident<br />

Hermann Waldner überreichte Sell die goldene<br />

Ehrennadel mit Brillant. Der zeigte<br />

sich gerührt und hob hervor, wie sehr er die<br />

Zusammenarbeit schätzt. Auch der <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenverband Deutschland e. V.<br />

(TMV) ehrte Sell auf der ETM-Bühne.<br />

Bundesgeschäftsführer Patrick Meinhardt<br />

dankte „unserem Freund Thomas<br />

Sell“ der zum Ehrenmitglied ernannt worden<br />

war.<br />

Thomas Sell gab den Dank „zutiefst<br />

gerührt“ an das <strong>Taxi</strong>gewerbe zurück. „Viele<br />

von euch haben gute Ideen. Ich werde gerne<br />

immer an eurer Seite sein – die Deutsche<br />

Telekom sowieso.“ Sell verwies an seinen<br />

Kollegen und Nachfolger Christian Meyer:<br />

„Ich weiß, dass Christian das wuppen<br />

wird.“ <br />

ar<br />

Thomas Sell verändert<br />

sich beruflich.<br />

Thomas Sell<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Gartenstraße 12<br />

84549 Engelsberg, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)8634/ 260 85 77<br />

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Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht Traunstein<br />

HRB 31193<br />

Redaktion (tt)<br />

Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh),<br />

Axel Rühle (ar)<br />

E-Mail: redaktion@taxi-times.com<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Wim Faber (wf), Gisela Spitzlei (gs)<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell, Martina Jacob<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42-43<br />

10999 Berlin<br />

stellert@raufeld.de<br />

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anzeigen@taxi-times.com<br />

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Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint seit 2016<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 6,80 €, Jahres-Abo: 66 € (inkl. MwSt.<br />

und Versand) ISSN-Nr.: 2367-3834<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong> Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

38 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2022</strong> TAXI


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