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Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />

Die Tiflisbrücke in Innsbruck<br />

Querung einer Flussmündung<br />

von Thomas Sigl, Hans Peter Gruber<br />

1 Rad- <strong>und</strong> <strong>Geh</strong>wegverbindung über die Sill<br />

© Walter Zimmeter<br />

Im Zuge des Ausbaues des Inn-<br />

Hochwasserschutzes im Bereich<br />

der Sillmündung in Innsbruck<br />

wurden neben den wasserbaulichen<br />

Zielsetzungen auch städtebauliche<br />

Intentionen verfolgt. Dies<br />

erforderte die Errichtung einer<br />

Fußgänger- <strong>und</strong> Radwegbrücke<br />

über die Sill: Sie stellt jetzt die<br />

Verbindung des Inntal- mit dem<br />

Sill-Radweg her <strong>und</strong> ist Teil eines<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsbereichs.<br />

Für die Erlangung eines Brückenentwurfes<br />

wurde von der Stadt<br />

Innsbruck ein geladener Ingenieurwettbewerb<br />

ausgeschrieben, wobei<br />

für die gestalterische Beratung ein<br />

Architekt beizuziehen war. Über<br />

den erstplatzierten Entwurf <strong>und</strong><br />

dessen bauliche Umsetzung soll<br />

hier berichtet werden. Die seit<br />

August 2011 fertiggestellte Brücke<br />

ist nach Innsbrucks Partnerstadt<br />

Tiflis benannt.<br />

22 BRÜCKENBAU | 3 . 2012<br />

1 Entwurfsidee<br />

Im Brücken- <strong>und</strong> Mündungsbereich ist<br />

ein Sohlabsturz der Sill halbseitig als<br />

aufgelöste Sohlrampe fischpassierbar<br />

realisiert, die andere Hälfte wurde, um<br />

sie für den Kajaksport zu nutzen, als<br />

Kajakrampe mit stehender Welle konzi-<br />

piert. Zusammen mit der heterogenen<br />

näheren Umgebung der Brücke aus<br />

Naherholungsflächen, Radwegen,<br />

Wohnbebauung <strong>und</strong> Gewerbegebiet<br />

sowie der mächtigen Nordkette im<br />

Hintergr<strong>und</strong> führte das zum Bestreben<br />

nach einer die verschiedenen Regionen<br />

<strong>und</strong> Aspekte verbindenden, beruhigenden<br />

<strong>und</strong> nicht dominierenden Konstruktion.<br />

In Assoziation zum Paddelsport<br />

wurde das Tragwerk daher gleichsam wie<br />

ein Kanu als Einfeldträger über die Sill<br />

auf die Widerlager gelegt. Die Stützweite<br />

mit 42 m ist größer als das geforderte<br />

Mindestmaß von 36 m. Damit können die<br />

über die Flussböschungen reichenden<br />

Widerlagerflächen klein gehalten <strong>und</strong><br />

harmonisch in die Ufermauern integriert<br />

werden.<br />

2 Tragwerksentwurf<br />

Das Einfeldtragwerk mit der Stützweite<br />

von 42 m ist eine Stahlkonstruktion, die<br />

auf je zwei auf den Widerlagern angeordneten<br />

Elastomerlagern aufliegt.<br />

Der Tragwerksquerschnitt ist entlang der<br />

Längsachse in Höhe <strong>und</strong> Breite variabel.<br />

Er entwickelt sich von einer dreieckigen<br />

Kielform an den Brückenenden mit einer<br />

Breite von 5,84 m <strong>und</strong> einer Konstruktionshöhe<br />

von 0,76 m zu einem bootsförmigen<br />

Querschnitt mit Seitenwangen<br />

in Brückenmitte. Die kielförmige Trag-<br />

werksuntersicht verläuft horizontal,<br />

während das die Fahrbahn bildende<br />

Deckblech von 0,76 m an den Brückenenden<br />

auf 1,21 m, entsprechend der<br />

Nivelette, zur Brückenmitte hin ansteigt.<br />

Gleichzeitig steigen die nach außen<br />

geneigten seitlichen Randträger linear<br />

von 0,16 m an den Brückenenden auf<br />

0,80 m über der Fahrbahn bzw. 1,05 m<br />

an der Tragwerksaußenseite zur Brückenmitte<br />

hin an. Damit ist eine Gesamtbreite<br />

von 7,40 m <strong>und</strong> eine Bauhöhe von<br />

1,94 m gegeben, was einer Schlankheit<br />

von l/h = 21,60 in Brückenmitte <strong>und</strong> von<br />

55,30 beim Widerlager entspricht.

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