Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...

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26.12.2012 Aufrufe

GEH- UND RADWEGBRÜCKEN 4.1.4 Widerlager Mole Das Widerlager am Ende der Rampenbrücke bildet den Übergang zum Rad- wegausbau auf der Mole. Es besteht aus Stahlbeton und ist ebenfalls auf vertikalen Verpresspfählen tief gegründet. Der Versteifungsträger ist in das Widerlager eingespannt. In Auswertung des Hochwassers 2002, bei dem die Mole ca. 4 m hoch über- flutet war, wurde der an das Widerlager anschließende Radweg konstruktiv durch einen Stahlbetontrog eingefasst. Dieser wird formschlüssig in das Deckmauerwerk der Mole eingefügt und soll Kolk- schäden im Falle weiterer Hochwasserereignisse verhindern. 9 11 10 Perspektive (unterstrom) bei Tag und Nacht © Ernst-Ulrich Unger 12 Aussichtsplattform bei Tag und Nacht © Ernst-Ulrich Unger 10 BRÜCKENBAU | 3 . 2012 8 Regelquerschnitt © EIBS GmbH 4.2 Überbau Die Tragkonstruktion besteht aus einem verwindungssteifen, luftdicht verschweißten, vollwandig ausgebildeten Stahlhohlkasten. Die Vorzüge dieses Querschnittes liegen in seiner geringen Schwingungsanfälligkeit gegenüber Erregerfrequenzen. Im Bereich der Hafeneinfahrt befindet sich der Überbau in einer Kuppenausrundung H K = 1.050 m mit anschließenden Längsneigungen von 4 % in Richtung Gehbahn Leipziger Straße und 3,30 % zum Zwischenpodest auf der Molespitze. Der zweite Teil der Tragkonstruktion hat ab dem Podest ein konstantes Längsgefälle von 6 % in Richtung Radweg auf der Mole.

Der Aussteifungsträger der Schrägseilkonstruktion wurde am Widerlager Leipziger Straße biegesteif eingespannt, am Pylon auf zwei Elastomerlagern gelagert sowie mit der Rohrstütze der Aussichtsplattform verschweißt. Gehalten wird der Träger im Bereich der Hafen- einfahrt durch sechs am Pylon befestigte Seilpaare, vier im Bereich der Hauptöffnung sowie je ein Paar in der Randöffnung und als Rückhängung zum Widerlager. Als Anschlagmittel dienen Gabelseilhülsen, konische Vergusshülsen mit Innengewinde und Gewindestangen in Verbindung mit voll verschlossenen Spiralseilen, die Verbindung zum Aus- steifungsträger ist mit diesen durchdringenden Stahlrohren hergestellt worden. Die Rampenbrücke ist ebenfalls am Widerlager eingespannt, mit den Rohr- stützen verschweißt und liegt am Podest auf zwei Elastomerlagern auf. Der Ver- steifungsvollwandträger besteht aus Boden- und Fahrbahnblechen sowie aus trapezförmigen Randabschlussblechen, Quer- und Längsschotten der Stahlgüte S 355 J2 G3. Das Deckblech des Kastenträgers wurde gemäß ZTV-KOR beschichtet und mit Quarzsand abgestreut. Diese Beschichtung bildet den endgültigen Fahrbahnbelag. Die Oberflächenentwässerung der Brücke ist über die Längsneigungen gewährleistet. Der Hochpunkt der Gradiente liegt in der Mitte der Hafeneinfahrt. Der erste Abschnitt entwässert in eine Rinne an der Gehbahn Leipziger Straße, der andere Teil in Richtung Podest. Das Oberflächenwasser auf dem anschließenden Überbau der Rampenbrücke wird über eine Rinne am Molewiderlager abgeleitet. Als Absturzsicherung wurde ein durchgehend 1,30 m hohes Geländer auf der Brücke sowie dem angrenzenden Mole- radweg angeordnet. Zur Erhöhung der Transparenz erhielt das Brückengeländer eine leichte Drahtnetzfüllung. In Umsetzung des abgestimmten Gestaltungs-, Sicherheits- und Ausstattungskonzeptes wurde von der Gehbahn der Leipziger Straße bis zum Podest auf der Mole eine Beleuchtung mit LED- Leuchtmitteln in Modulbauweise in den flussseitigen Handlauf des Geländers integriert. Das LED-System ist wartungsfreundlich, besitzt eine hohe Lebensdauer sowie eine nachgewiesene Insektenverträglichkeit, welche einer besonderen Forderung nach der Berück- sichtigung von Umweltschutzbelangen im FFH-Gebiet Rechnung trug. 4.3 Pylon Das obere Drittel des Pylons besteht aus zwei parallelen, durch Aussteifungen miteinander verbundenen Stahlrohren, die eine symmetrische Konstruktion der beiden Seilebenen ermöglichen. Auf die Höhe der unteren zwei Drittel werden die Rohre in Längs- und Querrichtung zum zweiachsig symmetrischen A-Pylon aufgespreizt, so dass sich je nach Stand- punkt des Betrachters der Eindruck des »Ausschreitens« ergibt. Der Auflagerquerträger zwischen den Pylonfüßen, auf dem der Versteifungsträger aufliegt, hat ebenfalls einen Rohrquerschnitt. Die Verbindung zur Pfeilerscheibe wird durch Schraubverbindungen hergestellt. Das Bauwerk ist wegen seiner exponierten Lage mit einem Blitzschutz versehen. GEH- UND RADWEGBRÜCKEN 14 Gestalt des Pylons © Ernst-Ulrich Unger 13 Pylonkopfdetail © EIBS GmbH 3 . 2012 | BRÜCKENBAU 11

GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />

4.1.4 Widerlager Mole<br />

Das Widerlager am Ende der Rampenbrücke<br />

bildet den Übergang zum Rad-<br />

wegausbau auf der Mole. Es besteht aus<br />

Stahlbeton <strong>und</strong> ist ebenfalls auf vertikalen<br />

Verpresspfählen tief gegründet. Der<br />

Versteifungsträger ist in das Widerlager<br />

eingespannt.<br />

In Auswertung des Hochwassers 2002,<br />

bei dem die Mole ca. 4 m hoch über-<br />

flutet war, wurde der an das Widerlager<br />

anschließende Radweg konstruktiv durch<br />

einen Stahlbetontrog eingefasst. Dieser<br />

wird formschlüssig in das Deckmauerwerk<br />

der Mole eingefügt <strong>und</strong> soll Kolk-<br />

schäden im Falle weiterer Hochwasserereignisse<br />

verhindern.<br />

9<br />

11<br />

10 Perspektive (unterstrom) bei Tag <strong>und</strong> Nacht<br />

© Ernst-Ulrich Unger<br />

12 Aussichtsplattform bei Tag <strong>und</strong> Nacht<br />

© Ernst-Ulrich Unger<br />

10 BRÜCKENBAU | 3 . 2012<br />

8 Regelquerschnitt<br />

© EIBS GmbH<br />

4.2 Überbau<br />

Die Tragkonstruktion besteht aus einem<br />

verwindungssteifen, luftdicht verschweißten,<br />

vollwandig ausgebildeten<br />

Stahlhohlkasten. Die Vorzüge dieses<br />

Querschnittes liegen in seiner geringen<br />

Schwingungsanfälligkeit gegenüber<br />

Erregerfrequenzen.<br />

Im Bereich der Hafeneinfahrt befindet<br />

sich der Überbau in einer Kuppenausr<strong>und</strong>ung<br />

H K = 1.050 m mit anschließenden<br />

Längsneigungen von 4 % in Richtung<br />

<strong>Geh</strong>bahn Leipziger Straße <strong>und</strong> 3,30 %<br />

zum Zwischenpodest auf der Molespitze.<br />

Der zweite Teil der Tragkonstruktion hat<br />

ab dem Podest ein konstantes Längsgefälle<br />

von 6 % in Richtung Radweg auf<br />

der Mole.

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