Ausgabe 1/2023
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Der aktuelle<br />
Immobilienmarkt<br />
Artikel von Marc Buhr,<br />
Immobilienmakler (IHK) aus Mülheim-Kärlich<br />
In der Immobilienbranche hat sich der<br />
Markt seit dem Beginn des Krieges in<br />
der Ukraine gedreht. Darlehen zu 1%<br />
Zinsen sind nicht mehr zu bekommen.<br />
Die Lebenshaltungskosten sind gestiegen.<br />
Im Jahr 2021 war der Kauf einer Immobilie<br />
zu 1% Zinsen und 2% Tilgung<br />
möglich. Bei einem Darlehen in Höhe<br />
von EUR 300.000,00 zahlte der Käufer<br />
im Jahr EUR 3.000,00 Zinsen und<br />
EUR 6.000,00 Tilgung, mithin in der<br />
Summe EUR 9.000,00 im Jahr.<br />
Es ergab sich eine monatliche Rate<br />
in Höhe von EUR 750,00. Zu der Zeit<br />
konnte man ein Haus kaufen, statt es<br />
zu mieten. Seit ein paar Monaten ist<br />
der Kauf einer Immobilie oft zu 4%<br />
Zinsen und 2% Tilgung möglich.<br />
Bei einem Darlehen in Höhe von<br />
EUR 300.000,00 zahlte der Käufer<br />
im Jahr EUR 12.000,00 Zinsen und<br />
EUR 6.000,00 Tilgung, mithin in der<br />
Summe EUR 18.000,00 im Jahr. Es ergab<br />
sich eine monatliche Rate in Höhe<br />
von EUR 1.500,00.<br />
Viele Menschen können sich den<br />
Kauf einer Immobilie zu den ehemaligen<br />
Kaufpreisen nicht mehr leisten.<br />
Angenommen, die Laufzeit des Darlehens<br />
beträgt 20 Jahre und die nach 20<br />
Jahren verbleibende Restschuld wird<br />
zum Laufzeitende vollständig zurückgezahlt.<br />
In dem Fall hätten die Käufer (die ein<br />
Darlehen über EUR 300.000,00 aufnehmen)<br />
bei 4% Zinsen insgesamt rd.<br />
EUR 130.000,00 mehr Zinsen an die<br />
Bank gezahlt als bei einem Zinssatz<br />
in Höhe von 1%. Bei einem Darlehen<br />
in Höhe von EUR 500.000,00 und 4%<br />
Zinsen zahlt der Käufer in 20 Jahren<br />
EUR 215.000,00 mehr Zinsen als bei<br />
einem Darlehen zu 1% Zinsen. Das<br />
alles bei höheren monatlichen Belastungen.<br />
Die Verteuerung der allgemeinen<br />
Lebenshaltungskosten sind<br />
hier noch nicht berücksichtigt, spielen<br />
aber eine wichtige Rolle. Wir tauschen<br />
uns wöchentlich mit Maklern aus ganz<br />
Deutschland in Webinaren und Foren<br />
aus.<br />
Die Nachfrage ist um mehr als 80%<br />
eingebrochen. Die Vermarktungsdauer<br />
ist wesentlich länger, als noch vor<br />
einem Jahr. Die bisher gewünschten<br />
Kaufpreise lassen sich am Markt nicht<br />
mehr durchsetzen. Gerade Privatverkäufer,<br />
aber auch diverse Makler versuchen<br />
noch immer, gewohnte Preise<br />
am Markt zu erzielen. Die Immobilien<br />
liegen in den Fällen sprichwörtlich wie<br />
Blei am Markt.<br />
Darlehen habe sich verteuert und<br />
die Kaufkraft sinkt, weil die Lebenshaltungskosten<br />
gestiegen sind. Dies<br />
zusammen verstärkt den Effekt auf<br />
die Bonität beim Immobilienkauf.<br />
Verkäufer die dazu bereit sind, Ihre<br />
Immobilie zu marktgerechten Preisen<br />
anzubieten, finden in der Regel zeitnah<br />
einen Käufer.<br />
Ihr Team von<br />
Marc Buhr Immobilien<br />
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