Seyfet Murat
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Stromerzeugung,-verteilung Anschluss an Wohnbauten
Seyfet Murat
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1. Stromerzeugung Österreich
Mehr als 60 Prozent des in Österreich erzeugten Stroms kommen aus
Wasserkraftwerken. Rund einhundert große und tausende kleine
Wasserkraftwerke sorgen für eine stabile Grundversorgung. Von allen
erneuerbaren Energieträgern unterliegt die Wasserkraft den geringsten
Schwankungen und ist weitgehend unabhängig von Wetter und Jahreszeit.
Zusammen mit Windkraft, Biomasse und Solarenergie werden rund drei Viertel
des Stroms in Österreich aus erneuerbaren Quellen erzeugt - das letzte
Kohlekraftwerk in Österreich ist seit 2020 vorbei.
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2. Stromverteilung und Anschluss
Der Sicherungskasten ist - wie der Name schon sagt - ein Kasten für
Sicherungen. Er befindet sich in jedem Raum/jeder Raumgruppe wie Wohnung,
Büro, Praxis, wo es elektrische Installationen gibt. Manchmal ist der
Sicherungskasten auch in den Zählerschrank integriert. Diese werden auch als
elektrifizierte Räume bezeichnet. Im Sicherungskasten befinden sich
Sicherungs- und Schaltelemente, mit deren Hilfe die elektrische Energie im
Niederspannungsbereich, der typisch für private Gebäude ist, verteilt wird.
Solche Elemente werden auch als Verteiler bezeichnet und manchmal wird der
Sicherungskasten daher auch als Verteilerkasten, Elektroinstallationsverteiler
oder kurz: Verteiler bezeichnet.
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Warum Braucht man ein Sicherungskasten
Der Sicherungskasten ist eine der wichtigsten Installationen im Haus. Die
korrekte Bezeichnung für den Stromkasten oder Verteilerkasten lautet jedoch
"Stromkreisverteiler". Seine Aufgabe ist es, die Verteilung des Stroms im
Gebäude zu regeln. Durch den Sicherungskasten laufen elektrische Leitungen
zu den elektrischen Endverbrauchern wie Küchengeräten, Lampen und
Steckdosen. Bei Kurzschlüssen, Defekten oder einem Blitzeinschlag
unterbrechen Sicherungsmechanismen den Stromkreis und lassen die
Sicherung durchbrennen
Darüber hinaus ermöglichen separate Sicherungsverteilungen im
Sicherungskasten, dass Stromkreise für Bad oder Küche oder elektrifizierte
Endverbraucher mit dem entsprechenden Sicherungsschalter gezielt vom Netz
getrennt werden können, um Arbeiten oder Installationen durchzuführen.
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Wo befindet sich der Sicherungskasten?
Sicherungskästen in Gebäuden sind in der Regel Unterverteiler, die den Strom
vom Hausanschluss auf elektrische Geräte und einzelne Stromkreise verteilen.
Der Hauptverteiler befindet sich in der Nähe der Trafostation und ist die erste
Stromverteilerstelle. Der Hauptverteiler leitet den Strom über den
Hausanschluss zu den Unterverteilern weiter. Der Hausanschluss befindet sich
meist im Keller oder im Hausanschlussraum. Hausanschlusskästen enthalten
die Hauptsicherungen eines Hauses und schützen den Haushaltsstromkreis vor
Kurzschlüssen und Überspannungen.
Mehrfamilienhäuser oder Gebäude mit mehreren Stockwerken und
Wohneinheiten haben oft einen Unterverteilerkasten pro Stockwerk. Der
Sicherungskasten kann sich im Zählerschrank befinden oder separat im Flur, im
Keller oder in nicht nutzbaren Nebenräumen, den so genannten "Offsides",
hängen. Je nach Ausstattung und Größe der Wohnung variieren die
Abmessungen der Unterverteilerkästen. In Haushalten muss zwischen den
folgenden Verteilungselementen unterschieden werden:
Hauptverteiler/Niederspannungshauptverteiler: Befindet sich in der Nähe der
Trafostation und verteilt den Strom über den Hausanschluss an die
Unterverteiler in den Häusern oder Wohnungen.
Unterverteiler/Niederspannungs-Unterverteiler: Erste Verteilerstelle für Strom
in Gebäuden nach dem Hausanschluss.
Gruppenverteiler/Niederspannungsgruppenverteiler: Unterverteiler in
Mehrfamilienhäusern, in denen jede Wohnung über einen Gruppenverteiler
mit eigenen Sicherungen verfügt.
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Sicherungskasten: Aufbau erklärt
Wie ein Sicherungskasten bestückt ist, hängt von Größe und Ausstattung des
Gebäudes ab. Zum Grundaufbau zählt eine stabile Verkleidung, eine einfach zu
öffnende Abdeckung bzw. Verschlusstür sowie Tragschienen (sogenannte
Hutschienen), auf die sich verschiedene Sicherungsbestandteile aufstecken
lassen.
Zu weiteren vorgeschriebenen Hauptelementen zählen folgende Elemente:
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Sicherungen mit LS-Schalter
Sicherungen sind die wichtigsten Bestandteile von Sicherungskästen. Hinter
jeder Sicherung im Sicherungskasten verbirgt sich ein Stromkreis für die
Stromversorgung von Räumen wie Küche und Bad oder von Elektrogeräten wie
Backofen, Waschmaschine oder Kühlschrank. Die Beschriftung im
Sicherungskasten gibt an, welche Sicherung für was zuständig ist.
Leitungsschutzschalter dienen als automatische Sicherheitseinrichtungen, die
im Falle eines Kurzschlusses die hinter den Sicherungen liegenden Stromkreise
abschalten. Sicherungsautomaten unterbrechen den Strom, wenn z. B.
mehrere in Betrieb befindliche Geräte den Stromkreis überlasten.
Leitungsschutzschalter sind für Stromkreise vorgeschrieben, die Verbindungen
zu Steckdosen oder Beleuchtungsanlagen herstellen.
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FI-Schutzschalter
Ein Fehlerstromschutzschalter (RCD) dient dem Schutz vor tödlichen
Stromschlägen. Er erkennt, wenn eine Person mit dem überwachten Stromkreis
in Berührung kommt, und unterbricht als Schutzmechanismus diesen
Stromkreis blitzschnell. Während Leitungsschutzschalter die Anlage und das
Gebäude schützen, werden FI-Schutzschalter zum Personen- und Brandschutz
vorgeschaltet. Grundsätzlich überwacht der FI-Schutzschalter die Ströme, die in
einem Stromkreis zu und von einem elektrischen Gerät fließen. Im fehlerfreien
Betrieb sind diese Ströme in Summe gleich groß. Wenn eine Person
beispielsweise ein unzureichend isoliertes Gerät berührt, fließt ein mehr oder
weniger großer Strom durch ihren Körper zur Erde. Dementsprechend ist der
verbleibende Ausgangsstrom zum Gerät weniger stark als der Eingangsstrom.
Der FI-Schutzschalter erkennt diese Differenz und unterbricht den Stromkreis
sofort, indem er ihn abschaltet. Aufgrund der kurzen Abschaltzeiten verkürzen
RCDs die Zeit des Stromflusses durch den menschlichen Körper. Dadurch wird
die Dauer der Stromeinwirkung begrenzt und die Wahrscheinlichkeit
dauerhafter Gesundheitsschäden und tödlicher Folgen wie
Herzkammerflimmern verringert.
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Weitere Elemente
Neben Sicherungen, Schutzschaltern und Fehlerstromschutzschaltern können
Stromkästen verschiedene andere Elemente wie Sicherungen,
Beleuchtungstransformatoren, Zeitschaltuhren, Signallampen, Messwandler
und Relais enthalten. Wenn sich darunter auch der Stromzähler befindet, wird
der Sicherungskasten auch als Zählerkasten bezeichnet
Zusätzlich kann ein Personenschutzschalter integriert werden, der zwischen die
einzelnen elektrischen Geräte geschaltet wird und die Benutzer vor Defekten
schützt. Der Personenschutzschalter erkennt sowohl Unter- und
Fremdspannungen als auch fehlende Neutral- oder Außenleiter. Wird ein
Fehler erkannt, unterbricht er sofort den Stromfluss oder verhindert das
Einschalten.
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