Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM
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90 KAPITEL 7. GRUNDBEGRIFFE VON WÄRMEÜBERGANG UND KONVEKTION<br />
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Abbildung 7.4: Entwicklung der laminaren hydrodynamischen und thermischen Grenzschichten<br />
an einer ebenen beheizten Platte bei erzwungener Konvektion <strong>für</strong> ein Fluid mit<br />
P r = ν/a < 1 (Gase).<br />
an der Wand berechnen lässt:<br />
α(x) = ˙qW (x)<br />
TW − T∞<br />
= −<br />
λ<br />
TW − T∞<br />
∂T (x, y)<br />
∂y<br />
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�<br />
�<br />
�<br />
y=0+<br />
(7.15)<br />
Aus dem gerade Gesagten sollte klar sein, dass λ die Wärmeleitfähigkeit des Fluids ist und<br />
nicht die des Wandmaterials.<br />
Man könnte aus diesem Ergebnis schließen, dass die Strömung des Fluids doch keinen Einfluss<br />
auf den Wärmeübergang hat, schließlich taucht die Geschwindigkeit in obiger Gleichung<br />
überhaupt nicht auf. Das ist jedoch ein unzulässiger Schluss, da der Temperaturgradient an<br />
der Wand wesentlich von der Advektion in der Grenzschicht beeinflusst wird.<br />
Wir definieren mit Hilfe von Gleichung (7.15) nun die örtliche Nußelt-Zahl wie folgt<br />
NuL ≡<br />
α L<br />
λ<br />
= −<br />
L<br />
TW − T∞<br />
∂T<br />
∂y<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
y=0+<br />
= ∂ ˜ T<br />
∂˜y<br />
Die zuletzt aufgeführte Schreibweise mit den dimensionslosen Variablen<br />
˜y ≡ y<br />
L ;<br />
T˜ T − TW<br />
≡ ,<br />
T∞ − TW<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� . (7.16)<br />
�<br />
˜y=0+<br />
macht deutlich, dass die Nußelt-Zahl auch als ein dimensionsloser Temperaturgradient (im<br />
Fluid, an der Wand) angesehen werden kann, ähnlich wie der Reibungsbeiwert cf sich aus<br />
dem entdimensionierten Gradienten der Geschwindigkeit an der Wand bestimmen lässt. Der<br />
Index L weist darauf hin, dass die Nußelt-Zahl auf die Länge L bezogen ist. Beachte, dass<br />
dieser Index nicht immer explizit angeführt ist.