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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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Kapitel 1<br />

Einführung<br />

In der Vorlesung <strong>Thermodynamik</strong> I wurden Systeme betrachtet, deren Zustandsgrößen Temperatur,<br />

Druck, innere Energie etc. sich durch Austausch von Arbeit und Wärme über die<br />

Systemgrenze oder Kontrollfläche mit der Umgebung von einem Anfangsgleichgewichtszustand<br />

” 1 “ - theoretisch nach unendlich langer Zeit - in einen Endgleichgewichtszustand ” 2 “<br />

überführen lassen. Für geschlossene Systeme liefert der 1. Hauptsatz der <strong>Thermodynamik</strong><br />

den quantitativen Zusammenhang zwischen Änderung der inneren Energie einerseits, sowie<br />

Arbeits- und Wärmezufuhr andererseits:<br />

U2 − U1 = W12 + Q12. (1.1)<br />

Die verschiedenen Arbeitsmoden und damit W12 sind zum Teil schon aus der Mechanikvorlesung<br />

bekannt sind. Um die Wärmezufuhr Q12 zu bestimmen, müssen wir im Folgenden die<br />

Mechanismen der Wärmeübertragung durch eine genauere Inspektion der Transportvorgänge<br />

an der Systemgrenze physikalisch und mathematisch erschließen. Hierbei sind zwei wesentliche<br />

Gesichtspunkte zu beachten:<br />

• Wärme ist definitionsgemäß die unter der Wirkung eines Temperaturgefälles - ohne<br />

Arbeitsleistung - vom höheren zum niederen Temperaturniveau fließende Energieform<br />

(2. Hauptsatz der <strong>Thermodynamik</strong>!).<br />

• Dieser Übertragungsprozess verläuft grundsätzlich zeitabhängig und durch Ungleichgewichtszustände;<br />

er lässt sich jedoch fast immer als quasistationär behandeln.<br />

• Um Wärmetransportvorgänge an der Systemgrenze zu beschreiben ist das ” Grenzgebiet“<br />

selbst als ausgedehntes System zu betrachten.<br />

Abb. 1.1 verdeutlicht den Sachverhalt. Sie zeigt einen (im Winter) beheizten ” Wohnraum“<br />

als Hauptsystem (1), der über das ausgedehnte Zwischensystem ” Kontrollgrenze“ (2) an das<br />

Nebensystem ” Umgebung“ (3) Wärme abgibt. Die Heizung H im System (1) soll z.B. so<br />

nachgeregelt werden, dass trotz variabler Umgebungstemperatur T∞(t) die Raumtemperatur<br />

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