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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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46 KAPITEL 5. WÄRMESTRAHLUNG<br />

man die Konstanten c1 bzw. σ mit einem empirisch zu bestimmenden Faktor ɛ(T ) < 1, dem<br />

“Emissionsgrad“ multipliziert, <strong>für</strong> den gelten muss:<br />

ɛ(T ) = eλ<br />

eλS<br />

= e<br />

.<br />

eS<br />

Das zweite Gleichheitszeichen gilt, weil nach Voraussetzung der Emissionsgrad von der Wellenlänge<br />

λ unabhängig ist. Demnach lautet das bezüglich technischer Berechnungen wichtige<br />

Stefan-Boltzmannsche Gesetz <strong>für</strong> das Emissionsvermögen des grauen Strahlers:<br />

e = ɛσT 4 . (5.8)<br />

Der Emissionsgrad ɛ variiert sehr stark mit Material und Oberflächenbeschaffenheit ab. So<br />

ist z.B. der Emissionsgrad von polierten Edelmetalloberflächen sehr klein (ɛ ≈ 0, 02). Bei<br />

Metallen sind typische Emissionsgrade im Bereich ɛ ≈ 0, 1 − 0, 4. Oxidschichten auf Metallen<br />

können deren Emissionsgrade um ein Mehrfaches erhöhen. Nichtleiter sind meist gute Emitter<br />

mit ɛ > ∼ 0.6.<br />

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Abbildung 5.4: a) schwarzer Strahler b) grauer Strahler c) realer Strahler.<br />

5.3.2 Der “reale“ Strahler<br />

In der natürlichen Umwelt ist das spektrale Emissionsvermögen eλ eines Körpers keinesfalls<br />

bei allen Temperaturen und in allen λ-Bereichen proportional zum spektralen Emissionsvermögen<br />

eλS des schwarzen Körpers (bei der gleichen Temperatur), wie die dünn ausgezogene<br />

Kurve in Abb. 5.4 qualitativ vermitteln soll. Folglich ist dann der Emissionsgrad ebenfalls<br />

Temperatur- und wellenlängenabhängig: eλ = eλ(λ, T ). Aufgrund der Integraleigenschaft des<br />

Stefan-Boltzmannschen Gesetzes bietet sich jedoch die Möglichkeit eλ intervallweise (von<br />

λn bis λn+1) als λ-unabhängig anzunähern und die resultierenden ∆e-Anteile des Emissionsvermögens<br />

anschließend aufzusummieren. Diese Berechnungsprozedur wird gegen Ende dieses<br />

Kapitels kurz vorgestellt.<br />

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