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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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5.3. EMISSION UND ABSORPTION NICHT-SCHWARZER STRAHLER 45<br />

gesucht ist (Index M):<br />

λM T = 2898 µm K. (5.6)<br />

In Abb. 5.3 ist dieser Zusammenhang durch den gestrichelten Kurvenast wiedergegeben. Anwendungsbeispiel:<br />

Ein Kachelofen strahle bei T ≈ 320 K ab; also liegt das Emissionsmaximum<br />

im IR bei ≈ 9µm. In der Umgebung dieses λ-Wertes sollte das Emissionsvermögen ɛ der Kacheln<br />

möglichst groß sein.<br />

Das Stefan-Boltzmannsche Gesetz<br />

Dieses, die Gesamtemission in den Halbraum beschreibende Gesetz wurde von Stefan 1879<br />

empirisch gefunden und von Boltzmann 3 1884 aus der klassischen Physik abgeleitet; es folgt<br />

aus der Planckschen Formel durch Integration über alle Wellenlängen:<br />

eS(T ) =<br />

mit der Stefan-Boltzmann Konstante<br />

� ∞<br />

0<br />

eλS(λ, T ) dλ = σ T 4 . (5.7)<br />

−8 W<br />

σ = 5, 67 × 10<br />

m2 4 .<br />

K<br />

In Abb. 5.3 entspricht eS (500K) der schraffierten Fläche.<br />

5.3 Emission und Absorption nicht-schwarzer Strahler<br />

Das Plancksche Strahlungsgesetz gibt bei gegebener Temperatur und Wellenlänge die Intensität<br />

an, mit der ein idealer Strahler (ein “schwarzer Körper“) strahlen kann. Eine Unterschreitung<br />

dieser Intensität ist bei natürlichen Strahlern (manchmal etwas umständlich “nichtschwarze<br />

Körper“ genannt) die Regel. Dabei wird wiederum je nach Wellenzahlabhängigkeit<br />

der emittierten Strahlung zwischen “grauen“ und “realen Strahlern“ unterschieden. Zunächst<br />

wird der idealisierte Grenzfall des “grauen Strahlers“diskutiert.<br />

5.3.1 Der “graue“ Strahler<br />

Verkleinert man die Ordinaten der Abb. 5.3 überall im gleichen Maßstab, so erhält man eine<br />

spektrale Intensitätsverteilung, die der eines schwarzen Körpers ähnlich ist, wie in Abb. 5.4<br />

durch die gestrichelte Kurve angedeutet. Die von einem grauen Strahler ausgesandte Energie<br />

kann nach dem Planckschen oder Stefan-Boltzmannschen Gesetz berechnet werden, wenn<br />

3 Ludwig Boltzmann, österr. Physiker, ∗ Wien 20.2. 1844, † Duino 5.9. 1906; Prof. in Graz, Wien, München,<br />

Leipzig; Vorkämpfer der Atomistik und der statistischen Interpretation der <strong>Thermodynamik</strong> (kinetische Gastheorie,<br />

Boltzmann-Statistik, Entropie als Maß der mikroskopischen ” Unordnung“, Entropie ist der Logarithmus<br />

der Wahrscheinlichkeit.). Erkrankte an Depression und beging Selbstmord.

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