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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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5.2. SCHWARZE KÖRPER 43<br />

Abbildung 5.2: Der “schwarze Körper“ als Idealabsorber und Idealemitter (Hohlraumstrahler)<br />

5.2 Schwarze Körper<br />

Das Emissionsvermögen e (Einheit W/m 2 ) eines Körpers umfasst die Energiemenge, welche<br />

pro Oberflächeneinheit dA und Zeiteinheit in den darüber liegenden Halbraum im Wellenlängenbereich<br />

von λ = 0 bis λ = ∞ emittiert wird; es korrespondiert daher energetisch mit<br />

dem Wärmefluss ˙q. Um e bestimmen zu können, muss die “spektrale Intensität“ eλ = de/dλ<br />

im Intervall λ bis λ + dλ als Funktion der Temperatur T bekannt sein: eλ = eλ(λ, T) (Einheit<br />

W/m 3 ). Doch selbst bei gleichem λ und T ist eλ noch von der Oberflächenbeschaffenheit<br />

(glatt, rauh) und der Art (Metall, Halbleiter, Nichtleiter) des emittierenden Körpers abhängig.<br />

Kirchhoff 1 hatte 1898 aus dem 2. Hauptsatz die Folgerung gezogen, dass ein die gesamte Strahlung<br />

absorbierender “schwarzer Körper“ (technisch realisierbar durch einen gleichtemperierten<br />

Hohlraum mit gut absorbierenden Wänden und kleiner Öffnung gemäß Abb. 5.2) auch die<br />

maximale Strahlungsintensität emittieren muss. Dann kann ein solcher Hohlraum als stoffunabhängiger<br />

Standardstrahler <strong>für</strong> Referenzzwecke dienen. Diese so emittierte Grenzintensität<br />

wird mit eλS bezeichnet. Experimentelle Ergebnisse <strong>für</strong> die Intensität dieser Schwarzkörperstrahlung<br />

lagen bereits in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts vor, ihre theoretische<br />

Ermittlung gelang erst, als Max Planck 2 1901 die Prinzipien der klassischen Physik um die<br />

revolutionären Ideen der Quantentheorie erweiterte.<br />

1 Gustav Kirchhoff, ∗ Königsberg, 1824, † Berlin, 1887. Studium in Königsberg bei der Physiker F. Neumann<br />

und dem Mathematiker C. G. J. Jacobi. Professor <strong>für</strong> Physik in Breslau 1850, in Heidelberg 1854, in Berlin<br />

1875. Entwickelte zusammmen mit dem Chemiker Robert Bunsen die Spektralanalyse.<br />

2 Max Planck, ∗ Kiel, 1858, † Göttingen,1947. Studium der Physik in München und Berlin, Habilitation im<br />

Alter von 22 Jahren. 1889 Nachfolger Kirchhoffs in Berlin. Planck betonte die Bedeutung der Entropie in der<br />

<strong>Thermodynamik</strong> und ist als Wegbereiter der Quantenmechanik zu betrachten, er postulierte die Quantelung<br />

der Energie und entdeckte dabei die Existenz einer neuen Naturkonstante (Plancksches Wirkungsquantum h).<br />

1918 Nobelpreis <strong>für</strong> Physik.<br />

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