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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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4.3. BIOT- UND FOURIER ZAHL 39<br />

4.3.2 Ähnlichkeitsform der Lösung<br />

Eine weitere Kennzahl, welche bei Problemen der instationären Wärmeleitung eine wichtige<br />

Rolle spielt ist, die Fourier-Zahl Fo. Sie ist definiert als eine dimensionslose Zeit<br />

Fo ≡ at Wärmeleitung<br />

∼ . (4.5)<br />

L2 Wärmespeicherung<br />

Hier ist a ≡ λ/ρc die Temperaturleitfähigkeit des Festkörpers. Die oben hergeleitete Lösung<br />

(4.1) <strong>für</strong> die zeitliche Entwicklung der Temperatur θ einer Blockkapazität lässt sich mit diesen<br />

Definitionen kompakt darstellen<br />

mit n = 0, 1, 2 <strong>für</strong> Platte / Zylinger / Kugel.<br />

Zusammenfasssung<br />

θ = θ( Bi, Fo) = exp(−(n + 1) Bi Fo).<br />

• Die Temperatur eines Körpers, der einer plötzlichen Änderung der Umgebungstemperatur<br />

ausgesetzt ist, bleibt in guter Näherung räumlich konstant wenn der Wärmeübergangswiederstand<br />

(∼ 1/αA) viel größer ist als der Wärmeleitwiderstand (∼ 1/λL).<br />

• Diese Bedingung lässt sich mit Hilfe der Biot-Zahl Bi ≡ αL/λ, einer dimensionslosen<br />

Kennzahl, wie folgt formulieren: Bi ≪ 1.<br />

• Der Temperaturunterschied zwischen dem Körperinneren und der Umgebung klingt mit<br />

der Zeit exponentiell ab. Die Abklingkonstante ist proportional zur Wärmekapazität des<br />

Körpers und zum Wärmeübergangswiederstand. Mit Hilfe der Biot- und der Fourier-<br />

Zahlen schreibt man dimensionslos θ = exp(−Fo Bi).<br />

• Ein gut wärmeleitender Festkörper verhält sich damit in seinem Sprungantwortverhalten<br />

analog zu einem elektrischen Kondensator.<br />

• Der Thermometerfehler der 1. Art ist auf die thermische Trägheit der Thermometerperle<br />

zurückzuführen und lässt sich mittels der Methode der Blockkapazität quantitativ<br />

erfassen (und damit korrigieren).

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