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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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22 KAPITEL 3. STATIONÄRE WÄRMELEITUNG<br />

Mit der Einführung dimensionsloser Variablen:<br />

vereinfacht sich diese Beziehung zu<br />

ϱ = ξ2 = r2<br />

, (Radius)<br />

r1<br />

Bi = α2r1<br />

, (Biot-Zahl)<br />

λ<br />

Φ =<br />

˙Q<br />

, (Wärmestrom)<br />

α22πlr1 (TW 1 − T∞2)<br />

Φ =<br />

1<br />

Bi ln(ϱ) + 1<br />

ϱ<br />

. (3.7)<br />

Die Biot-Zahl Bi [-], benannt nach Jean-Baptiste Biot, einem Zeitgenossen Fouriers, ist die erste<br />

einer Reihe von dimensionslosen Kennzahlen, welche in dieser Vorlesung diskutiert werden.<br />

Kennzahlen, gebildet als eine dimensionsfreie Kombination von charakteristischen Einflußgrößen<br />

oder Stoffwerten, sind von großem Nutzen um z.B. Wärmetransport- und Strömungsvorgänge<br />

qualitativ und quantitativ zu charakterisieren.<br />

Viele Kennzahlen lassen sich anschaulich als Verhältnis von zwei physikalischen Effekten interpretieren.<br />

So ist Biot-Zahl als Verhältnis von Wärmeleitwiderstand (Wärmeleitung durch<br />

einen Körper) zum Wärmeübergangswiderstand (Wärmetransport von der Oberfläche des<br />

Körpers zum umgebenden Fluid) zu verstehen. Wie wir noch sehen werden, spielt die Biot-<br />

Zahl nicht nur beim Wärmedurchgang, sondern auch bei Problemen der instationären Wärmeleitung<br />

oder der Wärmeleitung mit Quellen eine wichtige Rolle.<br />

Ein Extremum des dimensionslosen Wärmestromes Φ findet man auf bekannte Weise durch<br />

Nullsetzen der ersten Ableitung:<br />

dΦ<br />

dρ =<br />

dΦ<br />

dρ<br />

1 − Bi ρ<br />

2 ,<br />

(1 + Bi ρ ln ρ)<br />

(3.8)<br />

=<br />

1<br />

0 ⇔ ρ = .<br />

Bi<br />

(3.9)<br />

Ein Extremum findet sich also bei r2<br />

=<br />

r1<br />

1<br />

Bi oder r2 = λ<br />

. Fur die zweite Ableitung am<br />

α2<br />

Extremum findet man<br />

d2Φ dρ2 �<br />

�<br />

�<br />

Bi<br />

� = −�<br />

�<br />

ρ = 1/ Bi 1 + ln 1<br />

�2 < 0,<br />

Bi<br />

es liegt also in der Tat ein Maximum des Wärmestromes vor! Dieses liegt jedoch nur dann im<br />

vorgegebenen Hohlzylinderbereich r2/r1 ≥ 1, wenn Bi = r1/r2 ≤ 1 gilt. Abbildung 3.3 zeigt<br />

diese Abhängigkeit von Bi = α2r1/λ. Folglich kann ein Maximum des Wärmestroms auftreten,<br />

wenn der Innenradius r1 und der äußere Wärmeübergangskoeffizient α2 klein, die Wärmeleitfähigkeit<br />

λ hingegen eher hoch ist. Diese Zusammenhänge lässen sich einfach verstehen:<br />

beim Zylinder (wie auch bei der Kugel, s.u.) erhöht sich mit dem Radius r2 zwar die hemmende<br />

Wirkung des Isolationsmantels, jedoch nimmt auch die <strong>für</strong> den äusseren Wärmeübergang

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