Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM
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3.1. WÄRMEDURCHGANG UND PÉCLET-GLEICHUNGEN 19<br />
� �<br />
dT<br />
˙q(r) = −λ<br />
dr r<br />
= λ TW 1 − TW 2<br />
r ln(r2/r1) ,<br />
˙Q = ˙q(r)2πrl = 2πlλ<br />
ln(r2/r1) (TW 1 − TW 2) .<br />
Abstützung auf die äußeren Randbedingungen:<br />
Während T∞ wie bei der ebenen Platte als bekannte Freistromtemperatur vorgegeben werden<br />
kann, ist bei Rohrströmungen die zwischen Achsentemperatur T0 und der Wandtemperatur<br />
TW 1 gelegene messbare (1) ” Mischtemperatur“ TM in den Newtonschen Wärmeübergangsansatz<br />
einzusetzen:<br />
Rα1 =<br />
˙Q = α1 2π r1 l (TM − TW 1) = α2 2π r2 l(TW 2 − T∞).<br />
˙Q =<br />
1<br />
α1 r1<br />
2πl (TM − T∞)<br />
+ 1<br />
λ ln<br />
� r2<br />
1<br />
α1r12πl ; Rλ = 1<br />
2πlλ ln<br />
r1<br />
� r2<br />
�<br />
+ 1<br />
α2 r2<br />
r1<br />
�<br />
; Rα2 =<br />
. (3.5)<br />
1<br />
α2r22πl .<br />
Bei mehreren Schichten ist der zentrale Nennerterm wie bei der Platte durch eine Summe zu<br />
ersetzen.<br />
Alternative Herleitung aus einer Wärmestrombilanz:<br />
Die Péclet-Gleichungen <strong>für</strong> die Platte und die Zylinderschale haben wir aus der Fourierschen<br />
Differentialgleichung bestimmt. Alternativ kann der thermische Widerstand z.B. der Zylinderschale<br />
direkt aus einer Wärmestrombilanz berechnet werden. Im stationären Zustand und<br />
bei Abwesenheit von Wärmequellen in der Zylinderschale folgt aus der Energieerhaltung<br />
Dabei gilt nach Fourier<br />
˙Q(r1) = ˙ Q(r) = ˙ Q(r2), r1 ≤ r ≤ r2.<br />
˙Q(r) = A ˙q = −2πr l λ dT<br />
dr .<br />
Integration dieser Beziehung von r1 nach r2 liefert<br />
� r2<br />
r1<br />
˙Q<br />
r<br />
� TW 2<br />
dr = −2πlλ<br />
TW 1<br />
Der Wärmestrom ˙ Q ist konstant und kann vor das Integral gezogen werden, man erhält<br />
dT<br />
˙Q = 2πlλ<br />
ln(r2/r1) (TW 1 − TW 2).<br />
Das Inverse des Bruches auf der rechten Seite ist gerade der thermische Widerstand Rλ der<br />
Zylinderschale, q.e.d.. Leider ist die direkte Anwendung der Energiebilanzen nicht immer<br />
möglich 1 bzw. nicht immer einfacher als die (analytische oder numerische) Lösung der Fourier’schen<br />
Differentialgleichung.<br />
1 z.B. wenn innere Wärmequellen vorliegen.