Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM
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2.3. ZEITLICHE UND ÖRTLICHE RANDBEDINGUNGEN 9<br />
Dies ist bezüglich isotroper Medien die allgemeinste Form der Fourierschen Differentialgleichung.<br />
Setzt man <strong>für</strong> λ ferner Unabhängigkeit vom Ort (Homogenität) und von der<br />
Temperatur voraus λ = const. �= λ (x, y, z, T), so folgt die in den nächsten Kapiteln ausschließlich<br />
verwendete vereinfachte Form (in Cartesischen Koordinaten):<br />
∂2T ∂x2 + ∂2T ∂y2 + ∂2T ˙w<br />
+<br />
∂z2 λ<br />
1 ∂T<br />
= . (2.8)<br />
a ∂t<br />
Als zusammengesetzte Stoffgröße erscheint hier beim Zeitterm die Temperaturleitfähigkeit<br />
a ≡ λ<br />
, (2.9)<br />
ϱ cp<br />
als eine Diffusionskonstante <strong>für</strong> Temperaturstörungen in einem Medium ([a] = m 2 /s).<br />
Im zylindrischen Koordinatensystem gilt (spezialisiert auf Rotationssymmetrie: ∂T/∂ϕ = 0)<br />
die analoge Differentialgleichung:<br />
∂ 2T 1 ∂T<br />
+<br />
∂r2 r<br />
∂r + ∂ 2T ˙w<br />
+<br />
∂z2 λ<br />
1 ∂T<br />
= , (2.10)<br />
a ∂t<br />
und im sphärischen Koordinatensystem (spezialisiert auf Kugelsymmetrie: ∂T/∂ϕ = 0;<br />
∂T/∂ψ = 0) entsprechend:<br />
∂ 2T 2 ∂T ˙w 1 ∂T<br />
+ + = (2.11)<br />
∂r2 r ∂r λ a ∂t<br />
Häufig darf man voraussetzen, dass eine untersuchte Platte näherungsweise ” unendlich ausgedehnt“<br />
ist, so dass nur Wärmeleitung in einer Richung berücksichtigt werden muss und<br />
ebenso beim Zylinder, dass dieser unendlich lang ist, also kein Wärmetransport in z-Richtung<br />
erfolgt.<br />
2.3 Zeitliche und örtliche Randbedingungen<br />
Bei den instationären Anfangswertproblemen der Wärmeübertragung ist neben den örtlichen<br />
Randbedingungen eine Anfangsbedingung zur Zeit t = 0 erforderlich, und zwar muss das örtliche<br />
Temperaturfeld T (x, y, z, t = 0) = T0(x, y, z) vorgegeben sein. Im eindimensionalen Fall<br />
demnach T0(x) bzw. T0(r). Die meisten Standardlösungen der instationären Fouriergleichung<br />
setzen überdies T0(x) = Tc = const. voraus.<br />
Bevor wir uns den örtlichen Randbedingungen zuwenden, ist ein Vorgriff auf das Hauptkapitel<br />
” Konvektion“ erforderlich, in dem untersucht wird, welcher Wärmeübergang sich einstellt<br />
zwischen einem Festkörper und einem angrenzenden Fluid (Flüssigkeit oder Gas), welches<br />
den Körper umströmt bzw. (im Fall eines Rohres) durchströmt. Newton hatte 1701 <strong>für</strong> den<br />
fluidseitigen Wärmetransport von der Wand an das strömende Fluid den Ansatz<br />
˙Q = α A (TW − T∞) (2.12)