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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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124 KAPITEL 10. FREIE KONVEKTION<br />

10.1 Freie, laminare Konvektion an der isothermen Wand<br />

T -T<br />

T w<br />

w �<br />

T �<br />

x<br />

� t<br />

�<br />

T(y)<br />

u(y)<br />

Abbildung 10.1: Geschwindigkeits- und<br />

Temperaturgrenzschichten bei freier, laminarer<br />

Konvektion an einer isothermen<br />

Wand.<br />

y<br />

Als beispielhafter Modellfall soll eine vertikale<br />

ebene Platte der Länge L mit der konstanten<br />

Wandtemperatur TW in einem umgebenden Fluid<br />

(η, ρ, cp, λ) der Temperatur T∞ < TW gegeben<br />

sein. Wie bei der Zwangskonvektion wird sich eine<br />

hydraulische und eine thermische Grenzschicht<br />

ausbilden. Während das Temperaturprofil den<br />

gleichen monotonen Verlauf erwarten lässt, muss<br />

das Geschwindigkeitsprofil nicht nur an der Wand<br />

” haften“, sondern auch beim Übergang zum ruhenden<br />

Fluid gegen Null streben und demnach<br />

ein Maximum und einen Wendepunkt aufweisen<br />

(siehe Abb. 10.1).<br />

Eine ungewöhnliche Eigenschaft dieser Grenzschichtströmung<br />

lässt sich aus elementaren Überlegungen<br />

und ” ganz ohne Mathematik“ herleiten:<br />

Fluidelemente, deren Dichte geringer ist als die<br />

Umgebungsdichte ρ∞, verspüren eine Auftriebskraft<br />

und werden mit einer Geschwindigkeit,<br />

die sich aus dem Gleichgewicht von Zähigkeitsund<br />

Auftriebskräften ergibt, nach oben steigen.<br />

Darüber hinaus werden aufgrund der Zähigkeit<br />

auch benachbarte Fluidelemente, die selbst keine<br />

Auftriebskraft verspüren, ”mitgeschleppt”. Es<br />

folgt, dass unabhängig vom Wert der Prandtl-<br />

Zahl die Geschwindigkeitsgrenzschicht in jedem<br />

Falle dicker ist als die thermische Grenzschicht.<br />

Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Zwangskonvektion,<br />

wo im allgemeinen gilt<br />

δt ∼ δ<br />

n ,<br />

Pr<br />

(mit positivem n) und somit bei kleinen Prandtl-Zahlen die thermische Grenzschicht dicker<br />

als die hydraulische Grenzschicht ist.<br />

10.2 Boussinesq-Approximation der Grenzschichtgleichungen<br />

Die nach dem Prandtlschen Grenzschichtkonzept vereinfachten Erhaltungsgleichungen <strong>für</strong><br />

Masse, Impuls und Energie sind bis auf die Berücksichtigung der Dichte in der Kontinuitätsgleichung<br />

und des Schwerkraft- bzw. Auftriebsterms in der x-Impulsgleichung mit jenen des

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