26.12.2012 Aufrufe

Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

112 KAPITEL 9. ÄHNLICHKEITSTHEORIE UND KENNZAHLEN<br />

ferenzialgleichungen hergeleitet werden können. Die Kennzahlen der Thermo-Fluiddynamik –<br />

die Reynolds-, Péclet-, Prandtl- und Nußelt-Zahlen – wurden im Kapitel 7.2 aus den Erhaltungsgleichungen<br />

<strong>für</strong> Masse, Impuls und Energie bestimmt.<br />

Eine nochmalige Diskussion dieser Strategie erübrigt sich somit. Es bleibt festzuhalten, dass<br />

dieser Weg am ehesten formale Strenge mit physikalischer Anschaulichkeit verbindet und<br />

neben Kenntnis der relevanten Differenzialgleichungen nur einfache Algebra – und Logik –<br />

erfordert.<br />

9.3 Die funktionale Form der Lösungen<br />

Die Darlegungen im vorausgegangenen Kapitel haben gezeigt, welch große Bedeutung der<br />

Ähnlichkeitstheorie durch die Verdichtung der zahlreichen Einflussparameter eines Modellfalles<br />

auf nur wenige dimensionslose Kennzahlen zukommt. Ein zweiter wichtiger Aspekt ist<br />

die auf obigem Fundament gründende Verallgemeinerungsfähigkeit experimentell oder analytisch<br />

gewonnener Ergebnisse. Dies soll in diesem Abschnitt durch eine etwas abstrakte,<br />

von Nebensächlichkeiten befreite Darstellung der funktionalen Zusammenhänge der Grenzschichtlösung<br />

um einen stromlinienförmigen Körper aufgezeigt werden. Hauptziel ist hierbei<br />

wiederum, den Widerstand und den Wärmeübergang an einem Körper abhängig vom Ort und<br />

den Kennzahlen zu bestimmen. Es wird sich zeigen, dass einige Eigenschaften der Lösung der<br />

Plattengrenzschicht, wie sie im letzten Kapitel diskutiert wurden, allgemeine Gültigkeit besitzen.<br />

Aus der Kontinuitätsgleichung (8.1) folgt die Beziehung:<br />

˜v = ˜v(˜x, ˜y, ũ),<br />

d.h. die Geschwindigkeit ˜v normal zur Platte ist eine Funktion des Ortes und der wandparallelen<br />

Geschwindigkeit ũ. Wo immer ˜v bisher im Formalismus aufgetaucht ist, soll es im<br />

Weiteren durch die entsprechende Funktion der Parameter ˜x, ˜y, ũ ersetzt (eliminiert) werden.<br />

Aus der x-Komponente der Bewegungsgleichung (8.2) folgt dann ähnlich:<br />

�<br />

ũ = ũ ˜x, ˜y, ReL, d˜p<br />

�<br />

. (9.2)<br />

d˜x<br />

Bei festgelegter Konturfunktion K(˜x, ˜y) entfällt der Druckterm als 4. Variable; er kann (wegen<br />

Gl. (8.3) ) potentialtheoretisch, also unabhängig von den übrigen Grenzschichtgleichungen als<br />

Funktion von ˜x bestimmt werden. Damit gilt:<br />

ũ = ũ (˜x, ˜y, ReL) .<br />

Das hydrodynamische Modell ist damit komplett beschrieben und wir können bezüglich der<br />

Wandschubspannung in Erinnerung bringen:<br />

τW = η ∂u<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� =<br />

∂y<br />

η u∞<br />

�<br />

∂ũ �<br />

�<br />

� .<br />

L ∂˜y<br />

� y=0<br />

� ˜y=0

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!