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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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9.1. BESTIMMUNG VON KENNZAHLEN – π-THEOREM 109<br />

• die Wärmekapazität ρcV des Körpers. Da V schon durch L erfasst ist, können wir ρc<br />

als Einflussgröße festhalten.<br />

• der insgesamt in den Körper fließend Wärmestrom ˙ Q = αA∆T bringt neben dem<br />

Wärmeübergangskoeffizienten α auch eine charakteristische Temperaturdifferenz ∆T<br />

ins Spiel.<br />

• schließlich ist noch die Wärmeleitfähigkeit λ wichtig.<br />

Damit haben wir 5 Einflussgrößen L, ρc, α, λ, ∆T und 3 Variablen T , x und t identifiziert,<br />

welche die Sprungabkühlung eines Körpers beschreiben. Die Einheiten dieser 8 Parameter<br />

sind [m], [J/kg-K], [W/m 2 -K], [W/m-K], [K] und [s], welche aus den 4 Grundeinheiten [m],<br />

[s], [kg] und [K] zusammengesetzt sind. Das sogenannte π-Theorem von Buckingham (siehe<br />

z.B. [6]) besagt nun, dass die Lösung dieses Problems als ein funktionaler Zusammenhang<br />

f(π1, π2, π3, π4) = 0 (9.1)<br />

zwischen 8 - 4 = 4 dimensionslosen, linear unabhängigen (!) Kennzahlen π1, π2, π3, π4 dargestellt<br />

werden kann.<br />

Die erste Kennzahl ist die entdimensionierte abhängige Variable des Problems, d.h. die Temperatur<br />

T . Als Bezugstemperatur kann sofort der treibende anfängliche Temperaturunterschied<br />

∆T identifiziert werden, und (9.1) kann nach der entdimensionierten Temperatur θ ≡ T/∆T<br />

aufgelöst werden:<br />

θ = θ(π2, π3, π4)<br />

Die entdimensionierte Ortskoordinate ξ ≡ x/L ist leicht als weitere Kennzahl zu identifizieren.<br />

Da wir es mit einem instationären Problem zu tun haben, spielt die Zeit t offensichtlich<br />

eine wichtige Rolle und sollte in entdimensionierter Form ebenfalls als Kennzahl auftauchen.<br />

Schliesslich können Temperaturverteilungen in ähnlichen Körpern nur dann zueinander ähnlich<br />

sein, wenn sie zum ” richtigen“ Zeitpunkt miteinander verglichen werden. Es zeigt sich,<br />

dass z.b. die folgende Kombination von Einflussgrößen dimensionlos ist:<br />

π3 ≡ tλ<br />

.<br />

ρc L2 Mit a = λ/ρc (Temperaturleitfähigkeit) finden wir<br />

π3 = at<br />

= Fo,<br />

L2 die Fourier-Zahl ist also die gesuchte dimensionslose Zeit.<br />

Weiterhin leuchtet ein, dass das Verhältnis des Wärmeübergangskoeffizienten zur Wärmeleitfähigkeit<br />

λ eine wichtige Größe sein sollte. Allerdings ist α/λ nicht dimensionslos, sondern<br />

mit der Einheit 1/m behaftet und muss noch mit L multipliziert werden um eine Kennzahl<br />

zu bilden:<br />

π4 ≡ αL<br />

λ .

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