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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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8.2. ANALYTISCHE GRENZSCHICHTLÖSUNGEN FÜR DIE EBENE PLATTE 97<br />

y<br />

v<br />

x<br />

u<br />

Abbildung 8.1: Koordinatensystem <strong>für</strong> die Grenzschichtströmung um ein Tragflächenprofil<br />

Aus Gl. (8.3) folgt unmittelbar, dass der Außendruck ˜p(˜x, ∞) der (Potential-)Strömung sich der Grenzschicht<br />

aufprägt,<br />

˜p(˜x, ˜y) = ˜p(˜x, ∞),<br />

oder<br />

∂ ˜p<br />

∂˜x ≡ ˜ dp<br />

˜dx .<br />

Anders formuliert: der Druck ˜p innerhalb der Geschwindigkeitsgrenzschicht δ bleibt längs y konstant. Die Umrisslinie<br />

des umströmten Körpers nach Abb. 8.1 soll durch eine ” Konturfunktion“ K(˜x, ˜y) festgelegt sein; dann lässt sich das<br />

Druckfeld p(x) bzw. ˜p(˜x) am Grenzschichtrand in sehr guter Näherung (keine Berücksichtigung der Verdrängungs-<br />

wirkung von δ(x)) potentialtheoretisch lösen, ohne die Gleichungen (8.1), (8.2) und (8.4) einbeziehen zu müssen.<br />

�(x)<br />

N.B.: <strong>für</strong> die ebene Platte oder in guter Näherung z.B. <strong>für</strong> dünne Tragflügelprofile gilt ∂ ˜p/∂˜x = 0.<br />

8.2 Analytische Grenzschichtlösungen <strong>für</strong> die ebene Platte<br />

Als einfachster Modellfall wird die längsangeströmte ebene und isotherme (T (x, 0) = TW )<br />

Platte untersucht (siehe Abb. 7.4). Hierbei ist der Druck p zusätzlich in x-Richtung konstant,<br />

weshalb neben dem Gradienten ∂p/∂y auch noch ∂p/∂x entfällt (schon bei dünnen<br />

Tragflügelprofilen gilt dies nicht mehr).<br />

8.2.1 Ähnlichkeitslösung <strong>für</strong> das Geschwindigkeitsfeld<br />

Betrachten wir die laminare Strömung über eine ebenen Platte, so stellen wir fest, dass<br />

aufgrund der besonders einfachen Geometrie die Geschwindigkeitsprofile in verschiedenen<br />

Abständen x von der Vorderkante zueinander ” affin“ oder ” (selbst-)ähnlich“ sein sollten.<br />

Genauer: Geschwindigkeistprofile u(x, y) sollten sich <strong>für</strong> verschiedene Positionen x1, x2 zur<br />

Deckung bringen lassen, wenn man jeweils einen geeigneten Maßstabsfaktor wählt um das<br />

Profil zu strecken bzw. zu stauchen 2 .<br />

2 Für die Existenz einer Ähnlichkeitslösung spricht auch folgende Beobachtung: Der parabolische Typ des<br />

Differentialgleichungssystems impliziert, dass ein sog. ” Anfangswertproblem“ vorliegt, d.h. dass sich eine etwa<br />

bei x = xk aufgetretene Störung - z.B. der Umschlag laminar/turbulent - nur stromabwärts ( im Bereich<br />

x ≥ xk) auswirken kann. Setzt man xk = L, so kann die Strömung im Bereich x ≤ L auch nicht ” merken“,<br />

dass die Platte bei L zu Ende ist !

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