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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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96KAPITEL 8. IMPULS- UND WÄRMEÜBERTRAGUNG IN DER PLATTENGRENZSCHICHT<br />

Navier-Stokes- und Energiegleichungen (7.6) - (7.8) sowie (7.9) ein einfacherer1 Satz von<br />

” Grenzschichtgleichungen“ .<br />

Im Fall der Strömung bei großer Reynolds-Zahl ReL ≫ 1 über eine ebene Platte (siehe Bild<br />

7.1) oder generell gesprochen einen stromlinienförmigen Körper führt Prandtls Ansatz auf die<br />

folgenden Ungleichungen <strong>für</strong> die Geschwindigkeitsgrenzschicht δ:<br />

δ(x) ≪ x,<br />

∂u<br />

∂y<br />

u ≫ v,<br />

∂u ∂v<br />

≫ ,<br />

∂x ∂y .<br />

Ganz ähnlich gilt <strong>für</strong> die Temperaturgrenzschicht δt:<br />

δt(x) ≪ x,<br />

∂T<br />

∂y<br />

≫ ∂T<br />

∂x .<br />

Damit vereinfachen sich die im letzten Kapitel vorgestellten Erhaltungsgleichungen <strong>für</strong> Masse,<br />

Impuls und Energie – Gleichungen (7.6) - (7.8) und (7.10) – zu den sog. Grenzschichtgleichungen<br />

<strong>für</strong> zweidimensionale laminare Zwangskonvektion:<br />

Die Randbedingungen lauten:<br />

∂ũ ∂˜v<br />

+<br />

∂˜x ∂˜y<br />

= 0, (8.1)<br />

ũ ∂ũ ∂ũ<br />

+ ˜v<br />

∂˜x ∂˜y<br />

=<br />

∂ ˜p 1 ∂<br />

− +<br />

∂˜x ReL<br />

2ũ ,<br />

∂˜y 2 (8.2)<br />

0 =<br />

∂ ˜p<br />

− ,<br />

∂˜y<br />

(8.3)<br />

ũ ∂ ˜ T<br />

∂˜x + ˜v ∂ ˜ T<br />

∂˜y =<br />

1<br />

ReL Pr<br />

ũ(˜x, 0) = 0 (Haftbedingung)<br />

˜v(˜x, 0) = 0 (Wand massedicht)<br />

ũ(˜x, ∞) = 1 (Freistromzustand)<br />

˜T (˜x, ∞) = 1 (Freistromzustand)<br />

˜T (˜x, 0) = 0 (Konstanz der Wandtemperatur)<br />

∂2T˜ . (8.4)<br />

∂˜y 2<br />

Wegen der geringen Dicke der Grenzschicht (δ/L ≪ 1) lassen sich die Gleichungen, welche die Strömung innerhalb<br />

der Grenzschicht über einen stromlinienförmigen Körper beschreiben, in einfacher Weise in einem Koordinatensystem<br />

darstellen, in dem die x-Achse in Strömungsrichtung entlang der Oberfläche und die y-Achse normal dazu verläuft,<br />

siehe Abb. 8.1. Es folgt, dass die <strong>für</strong> die ebene Platte hergeleiteten Grenzschichtgleichungen (8.1) - (8.4) auch auf<br />

solche Geometrien übertragen werden können.<br />

1 Mathematisch führt dies dazu, dass das ursprünglich zu lösende partielle Differentialgleichungssystem vom<br />

elliptischen Typ in den wesentlich traktableren parabolischen übergeht.

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