Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

15. Der Terminativ (Begrenzungs-Fall)
Das Estnische hat wie oben gesehen nur noch einen Akkusativ, der mit
dem Partitiv verschmolzen ist, aber dafür weist es einen besonderen Fall
auf, den das Finnische nicht kennt, jedenfalls nicht auf diese Weise. Wie
es der Name andeutet, wird dieser Fall verwendet, wenn ein Ende
angezeigt wird, und wenn auf diese Fragen geantwortet wird: Bis wohin?
Bis zu wem? Wie lange?
Die Endungen sind diese: -ni, -eni
Wir gehen bis zur Grenze.
Meie läheme piirini.
(Nominativ: piir)
Er kommt bis zu mir hin.
Tema tuleb minuni.
(von „minu“ = mein)
Auch hier wird die Kasus-Endung ausgelassen, wenn ein Adjektiv direkt
vor dem Substantiv steht, auf das es sich bezieht, wobei dieses auch hier
im Genitiv stehen muss:
Ich gehe zu meiner guten und lieben Mutter.
Mina lähen minu hea ja armase emani.
(also nicht „heani ja armaseni emani“)
Auch bei Zeitangaben kommt der estnische Terminativ zum Zug:
Wir arbeiten bis sieben Uhr.
Meie tööme seitsmeni. (Nominativ = seitse, Genitiv = seitsme)
Diese beiden Wörter kommen im Terminativ häufig vor:
Homseni!
Nägemiseni!
Bis morgen!
Auf Wiedersehen!
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