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Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

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13. Der Abessiv (Abwesenheits-Fall)<br />

Dieser Fall, der mit seinem Namen genauso wie der A<strong>des</strong>siv mit „a<strong>des</strong>se“<br />

ans lateinische Verb „abesse“ (abwesend sein, nicht da sein) erinnert, wird<br />

immer dann verwendet, wenn auf diese Fragen geantwortet wird: Ohne<br />

wen? Ohne was?<br />

Die Endungen sind in beiden Sprachen diese:<br />

Estnisch: -ta<br />

Finnisch: -tta, -ttä<br />

D: Ich lebe ohne Frau. Wir reisen ohne Geld.<br />

E: Mina elan abikaasata. Meie reisime rahata.<br />

F: Minä elän vaimotta. Me matkamme rahatta.<br />

D: Diese Familie ist ohne Kind. Er lebt namenlos.<br />

E: See pere on lapseta. Tema elab nimeta.<br />

F: Tämä perhe on lapsetta. Hän elää nimettä.<br />

Allerdings wird dieser Fall im <strong>Finnischen</strong> fast nur noch schriftlich<br />

verwendet, in den Alltagsgesprächen kommt meistens „ilman + Partitiv“<br />

vor, für diese Beispielsätze damit so:<br />

Minä elän ilman vaimoa.<br />

Tämä perhe on ilman lasta.<br />

Me matkamme ilman rahaa.<br />

Hän elää ilman nimeä.<br />

„Lasta“ ist tatsächlich die Partitivform für „lapsi“ im Nominativ, sie wird also<br />

völlig unregelmässig gebildet. Auch bei „nimeä“ muss aufgepasst werden,<br />

aber es ist wenigstens leichter zu bilden.<br />

Das Estnische kennt die Umschreibung mit dem fast identischen Wort<br />

„ilma“ zwar auch, aber im Gegensatz zum <strong>Finnischen</strong> wird es höchstens<br />

als Verstärkung verwendet, weil der Partitiv dann nicht obligatorisch ist,<br />

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