Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Minä pidän sinusta.
(mögen = pitää)
Minä tykään Leenasta.
(gern haben= tykätä)
Wer gut Schwedisch kann, wird erkennen, dass „tykätä“ entweder vom
Schwedischen stammt oder für einmal umgekehrt die Sprache des
grossen westlichen Nachbarn beeinflusst hat:
D: Ich habe dich gern. S: Jag tycker om dig.
Auch solche Sätze kommen vor:
Ich finde es schön. (eigentlich: von mir aus gesehen ist es schön)
Minusta se on kaunis.
Sogar in Sätzen, die im Deutschen im Sinn von „wo“ empfunden werden,
steht der Elativ:
D: Wo hast du das Buch gekauft?
E: Kust sina ostsid raamatut? (also nicht „kus“ = wo)
F: Mistä sinä ostit kirjan? (also nicht „missä“ = wo)
Warum hier das einfache Imperfekt und nicht so wie im Deutschen das
Perfekt steht, hat einen bestimmten Grund, auf den ich weiter unten auch
noch näher eingehen werde.
Der Inessiv, Illativ und Elativ sind die oben erwähnten drei Fälle, die als
innere Lokalkasus bezeichnet werden, weil sie als intimer und näher
empfunden werden als die drei Kasus, welche die Fachsprache die
äusseren Lokalkasus nennt, weil sie als weniger intim und weiter aussen
empfunden werden.
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