03.01.2023 Aufrufe

Lehrbuch des Estnischen und Finnischen

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

Dies ist das erste und bisher einzige Lehrbuch, in dem Estnisch und Finnisch, die einerseits sich sehr nahe stehen und andererseits sich trotzdem in verschiedenen Bereichen deutlich voneinander unterscheiden, zusammen vermittelt werden.

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Ich habe keinen Hunger.<br />

Minulla ei ole nälkä.<br />

(also nicht „nälkää“)<br />

Ich habe keinen Durst.<br />

Minulla ei ole jano.<br />

(also nicht „janoa“)<br />

Zum Schluss dieses Kapitels ist noch dies klarzustellen: Da ich das<br />

Estnische wegen meiner eigenen Herkunft weniger gut kenne als das<br />

Finnische, ist es möglich, dass bei den Partitiv-Endungen der Einzahl im<br />

weiteren Verlauf dieses Buches der eine oder andere falsche Konsonant<br />

durchrutscht. Es ist eine ständige Gratwanderung zwischen einem „d“ <strong>und</strong><br />

einem „t“, aber die Aussprache ist wenigstens fast identisch. Ich schreibe<br />

hier vom Partitiv der Einzahl, weil die Mehrzahl sowohl im <strong>Estnischen</strong> als<br />

auch im <strong>Finnischen</strong> deutlich seltener vorkommt als die Einzahl.<br />

------------------------------------------------<br />

Die bisher vorgestellten vier Fälle sind - abgesehen vom Partitiv - die<br />

gleichen, die auch in fast allen anderen bekannten europäischen<br />

Sprachen die sogenannten Gr<strong>und</strong>fälle sind. Es gibt auch noch andere<br />

Bezeichnungen, aber „Gr<strong>und</strong>fall“ ist für mich die klarste. Von jetzt an<br />

betreten wir ein neues Gelände, <strong>und</strong> zwar ein noch viel grösseres,<br />

längeres <strong>und</strong> breiteres, als die einen oder anderen das vom Latein oder<br />

vom Russischen her kennen. Die nächsten sechs Fälle, die hier vorgestellt<br />

werden, sind genauso wichtig wie die bisher vorgestellten <strong>und</strong> kommen<br />

nicht nur in der Schriftsprache, sondern auch in den mündlichen<br />

Gesprächen genauso oft vor. Dabei wird zwischen zwei Gruppen von je<br />

drei Fällen unterschieden, von denen die einen als die inneren Lokalkasus<br />

<strong>und</strong> die anderen als die äusseren Lokalkasus bezeichnet werden. Warum<br />

das so ist, wird schnell deutlich, wenn jeder einzelne Fall näher<br />

angeschaut wird.<br />

Zuerst kommen die inneren Lokalkasus, die sowohl in den estnischen als<br />

auch in den finnischen Grammatikbüchern immer direkt nach den<br />

sogenannten Gr<strong>und</strong>fällen folgen.<br />

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